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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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klingt verrückt, aber es ist so: Ich will nach etwas suchen, wovon ich schon im voraus weiß, dass es nicht existiert!"
    Am nächsten Morgen verließen sie Trenins Haus schon in aller Frühe. Die Sonne war noch nicht vollständig aufgegangen, da wanderten sie schon nach Osten - mitten durch jenen geheimnisvollen und sagenumwobenen Wald, den die Menschen den Zauberwald nannten.
    "Dieser Wald ist gefährlich - selbst für einen Elfen", erklärte Randir düster.
    "Ihr seid nicht der Erste, der uns warnt. Als wir dieses Land betraten, trafen wir auf Imoc, den Uralten. Er erzählte uns viele Dinge von denen wir die meisten nicht verstanden", warf Edro dazwischen.
    "Ich traf ebenfalls auf Imoc, den Uralten", sagte der Elf. "Er ist ein seltsamer Zeitgenosse."
    "Das stimmt", musste Edro zugeben.
    "Und weise scheint er zu sein. Auch wenn wir seine Art zu denken nicht recht verstehen", warf Kiria ein.
    Viele seltsame Geräusche hörten sie auf ihrem Weg. Der Zauberwald hatte seinen eigenen Gesang. Merkwürdige, schrille Stimmen waren zu hören und es war nicht festzustellen, ob sie von Menschen oder Tieren ausgestoßen wurden. Manchmal sahen sie hinter den Bäumen einen Zentauren stehen, der sie neugierig beäugte oder es flatterten seltsame Vogelmenschen in den Baumkronen herum. Je weiter sie in diesen Wald eindrangen, desto seltsamere Geschöpfe trafen sie. Aber bis jetzt hatten sie noch niemanden getroffen, der eine böse Absicht gegen sie hegte. Da schob sich plötzlich ein Schatten vor die Sonne und die Freunde blickten erstaunt zum Himmel.
    "Ein Daranar", murmelte Kiria tonlos und blieb stehen.
    "Ob es derselbe ist, den wir auf dem Weg nach Yumera des Nachts sahen?", fragte Lakyr.
    "Sie werden alle gleich aussehen", meinte Mergun. Düster und wild funkelten die gelben Augen des Geflügelten. Mächtige Zähne schauten aus seiner Mundöffnung hervor. Scharfe Klauen hielten sich bereit, um irgendeine Beute zu fassen.
    Jetzt verschwand das Tier hinter einem der großen Baumkronen und die Freunde könnten nichts mehr von ihm sehen.
    "Ich werde das dumme Gefühl nicht los, dass es uns sucht", erklärt Kiria und schüttelte den Kopf. "Ich weiß selbst nicht, wie ich darauf komme. Schließlich ist es viel wahrscheinlicher, dass es ein anderer Daranar ist, als der, den wir in jener Nacht auf der Straße nach Yumara sahen."
    Sie gingen weiter. Das Gelände, welches sie nun durchquerten war etwas hügeliger. Schließlich erreichten sie eine größere Lichtung. Ein seltsames, leuchtendes Schloss war dort errichtet. Seine Mauern waren weiß wie Schnee. Und doch waren sie massiv und hart und würden einem Angriff mit Leichtigkeit standhalten. Eine Fahne wehte von einem hohen Mast.
    "Dieses Schloss ist das Werk von Elfen! Niemand sonst wäre in der Lage etwas derartiges zu schaffen", sagte Randir voller Bewunderung. Eine Weile verharrten sie schweigend vor dem gewaltigen Schloss. Etwas Magisches umfing es und ein Hauch von Zauberei hing in Luft.
    "Vielleicht leben hier die Nachfahren Korshirs des Großen, der vor langer Zeit aus Maland fortging und hier her zog", sagte Randir jetzt etwas verträumt.
    "Ob diese Elfen uns freundlich gesonnen sind?", fragte Kiria misstrauisch und Lakyrs Katze sandte ein drohendes Fauchen dem wunderschönen Schloss entgegen.
    "Bis jetzt haben uns alle Wesen in diesem Walde freundlich empfangen. Warum sollten die Elfen hier eine Ausnahme machen?", meinte Lakyr zuversichtlich.
    Sie verließen den Schatten des Waldes, der sie bis jetzt geschützt hatte und traten ins Freie - auf eine sonnenbeschienene Lichtung. Da bemerkte Edro plötzlich Gestalten auf den Wehrgängen der niedrigen Mauern, die das Elfenschloss umgaben. Unruhig fuchtelten sie mit Speeren und Schwertern. Ein Tor öffnete sich in der Mauer und ein Trupp Bewaffneter trat heraus. Edro und die Seinen blieben stehen.
    "Sie sind gut bewaffnet und kommen sicherlich nicht in friedlicher Absicht", erklärte Mergun rau.
    "Auch wir sind gut bewaffnet. Und kommen wir in kriegerischer Absicht?", hielt ihm Kiria entgegen. In einer Entfernung von wenigen Metern blieben die Elfen stehen. Ihre purpurnen Augen zeugten von Misstrauen, das sich sichtlich legte, als sie Randir bemerkten.
    "Wer seid ihr, Fremdlinge?", fragte einer von ihnen in gebrochener Westsprache.
    "Reisende, die sicher nicht in böser Absicht kommen", antwortete Edro. Der Elf lächelte matt und geringschätzig.
    "Das sagen viele. Die Menschen von Sanagrim im Osten sagten es, bevor sie diesen

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