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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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steht über die zweiköpfige Katze: Sie ist gefährlich, wie kaum ein anderes Wesen auf dieser Welt. Gegen alle herkömmlichen Waffen ist sie gefeit und nur ein Magier oder Adept oder Werwesen vermögen ihr etwas anzuhaben. Wenn du ihre Freundschaft gewinnst, so bist du für den Augenblick sicher vor ihr. Sie wird dir eine gute Freundin sein, aber sei vorsichtig! Mitunter mag dieses Katzentier das liebste Wesen der Welt sein, aber es liegt ein Fluch auf ihr. Ein düsterer Adept verfluchte sie vor langer Zeit dazu, den zu töten, den sie am meisten liebt." Trenin schlug das Buch wieder zu und tat es in die Truhe, die er hierauf sorgfältig verschloss.
    "Ich weiß nicht, ob es stimmt, was Hulkin geschrieben hat. Aber, mein Freund Lakyr, ich warne Euch. Ich wünsche Euch nicht, dass Euer Blut einst von den Fängen dieses Dämons tropft." Lakyr antwortete nicht. Er sah nur zu seiner Katze hinüber. Ihre Augen glänzten traurig und wahnsinnig. Wann würde er das Rätsel, das dieses Wesen umgab, lösen können? Inzwischen begann es draußen langsam dunkler zu werden. Der Abend naht. Trenin hatte den Freunden etwas zu essen angeboten, doch diese zeigten wenig Appetit.
    "Was Randir wohl von Euch will, Edro?", fragte Kiria verständnislos und Edro konnte lediglich mit den Schultern zucken. Er wusste es ebenfalls nicht.
    "Wir sollten uns jetzt keine Gedanken darüber machen", meinte er und lächelte. De ging die Tür auf und die schlanke Gestalt eines Elfen trat ein. Es war Rendir. Seine purpurnen Augen glänzten seltsam. Knarrend fiel die Tür wieder ins Schloß.
    "Ihr kommt früh, Herr Randir", stellte Trenin, der Zwerg, fest. Er bot dem Elfen einen Sitzplatz an und dieser setzte sich.
    "Ich danke Euch, Herr Trenin, dass Ihr die Fremden hierbehalten habt. Ihr wisst gar nicht, was für einen großen Dienst Ihr mir damit erwiesen habt." Der Zwerg sagte nichts hierauf. Er wusste nicht so recht, wie er die Worte des Elfen verstehen sollte. Randir wandte sich jedoch unterdessen an Edro. Seine purpurnen Augen musterten ihn durchdringend. Ein heißes Feuer brannte in ihnen. Ein Feuer von Sehnsucht und Torheit, wie es Edro bei seinem ersten Zusammentreffen mit dem Elfen nicht bemerkt hatte.
    "Ich muss mit Euch reden, Herr Edro. Entschuldigt, wenn ich Euch sehr aufgehalten habe, aber..."
    "Das macht nichts", erklärte der Dakorier nur und erwiderte den wilden Blick des Elfen.
    "Redet. Ihr wollt mit mir reden, also fangt an!"
    "Es ist noch nicht allzu lange her, da führten wir beide eine recht interessante Unterhaltung über ein seltsames Land. Es sollte Elfénia heißen, so sagtet Ihr. Aber Ihr sagtet auch, dass es noch viele andere Namen gäbe."
    "Das ist wahr, ich erinnere mich, Randir."
    "Als ich nun in diesen Wald kam, da traf ich eine Dryade. Auch sie erzählte mir von einem Land namens Elfénia. Bis dahin war ich mir sich, dass es dieses verrückte Land nicht geben könne. Ich wollte dieser Dryade - ich glaube sie hieß Lathala - helfen und versuchte, ihr der Traum von jenem Land auszureden, da sie ja niemals dazu im Stande wäre, es zu erreichen. Ich sah ihre Verzweiflung und wollte sie lindern. Aber es gelang mir nicht, ihr Elfénia auszureden. Sie schien geradezu besessen zu sein und sie erzählte mir ziemlich viel darüber, wie sie sich dieses Land vorstellte. Vieles von dem, was sie sagte, verstand ich nicht - vielleicht wollte ich es auch nicht verstehen, ich weiß es nicht. Ich verließ die Dryade dann, als ich einsehen musste, dass meine Bemühungen keinen Erfolg hatten. In der folgenden Nacht träumte ich dann einen seltsamen Traum. Ich träumte von einem wunderschönen Land. Es hieß Elfénia, dass weiß ich genau. Leider erinnere ich mich nicht mehr an die Einzelheiten jenes Traums. Ich weiß nur, dass dieses Elfénia in meinem Traum ein Ort war, nach dem ich mich nun sehne. Nun frage ich Euch, Edro: Ist Elfénia tatsächlich so, wie es uns in unseren Träumen erscheint?"
    Der Dakorier kratzte sich nachdenklich am Kinn. Dann zuckte er mit den Schultern.
    "Nichts wissen die Menschen über Elfénia, aber sie reden viel. Man sagt zum Beispiel, dass in jenem Land Träume in Erfüllung gehen. Wenn das wahr ist, so müsste auch dein Traum in Erfüllung gehen, wenn du dein Elfénia erreichst." Randir nickte und seine purpurnen Elfenaugen blickten düster auf den Tisch. Es war unmöglich, zu erraten, was in des Elfen Kopf nun vor sich ging.
    "Edro, ich möchte gerne mit Euch reisen und nach Elfénia suchen. Ich weiß, es

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