Elben Drachen Schatten
Wald überfielen und viele seiner Bewohner töteten. Die Leute von Dalachos sagten es, bevor sie den Dalach hinaufsegelten um uns zu jagen, als wären wir Tiere. Und nun sagt Ihr es, seltsamer Fremdling. Was wollt Ihr von uns? Uns bestehlen? Uns berauben? Fürwahr, die Menschen sind schlecht!" Der Elf wandte sich an Randir.
"Ihr seht aus wie ein Elf. Seid Ihr auch einer?"
Randir nickte. "Ja, dass bin ich."
"Wie kommt Ihr dann dazu, Euch solche Weggefährten auszusuchen?`
"Wir haben dasselbe Ziel." Gefährlich blitzten die Schwerter der Elfen in der strahlenden Sonne.
"Sicher seid Ihr nur die Vorhut eines größeren Heeres, welches von Dalachos oder Sanagrim oder von wo auch immer kommend, in den Wald eindringt, den die Menschen den Zauberwald nennen."
"Wir gehören zu niemandes Heer und verlangen von Euch nichts weiter, als dass Ihr uns ziehen lasst", erklärte Edro.
"Wohin wollt Ihr denn?"
"In den Osten", sagte Randir.
"In den Osten? Im Osten liegt Sanagrim. Die Sanagrimer sind die schlimmsten Feinde des Waldvolkes. Jahr für Jahr ziehen sie plündernd und mordend in den Zauberwald. Die Wesen des Waldes haben nicht mehr die Kraft, ihnen Widerstand zu leisten. Die Zentauren sind scheu und ängstlich geworden, die Elfen werden immer weniger, die Zwerge sondern sich ab und hausen einzeln in kleinen Hütten. Und Imoc, der Uralte, ist nicht mehr der, der er noch vor wenigen Jahrhunderten gewesen ist. Seine Zeit geht zu Ende. Dieses Elfenschloss, Elfgart genannt, ist einer der wenigen Bollwerke, die den Menschen noch Widerstand leisten. Ihr wollt uns an die Sanagrimer verraten, nicht wahr? Ihr seid gedungene Kundschafter, die den Standort dieses Schlosses erkunden sollen, habe ich recht?"
"Nein, das habt Ihr nicht", erklärte Edro nur. Lakyrs Katze ließ ein drohendes Fauchen hören. Der Anführer des Elfentrupps bedachte das Tier mit einem Blick, wie ihn Edro noch nie gesehen hatte: voll Hass und Abscheu.
"Unsere Legenden und Mythen wissen viel über eine zweiköpfige Katze zu berichten. Und nur weniges ist gut", brummte er.
"Was ist nun? Lasst Ihr uns durch?", fragte Edro herausfordernd. Die purpurnen Augen des Elfen vor ihm blickten Edro seltsam an.
"Ich will König Gardir entscheiden lassen, was mit Euch geschehen mag", erklärte er dann. Dabei vermied er es, die zweiköpfige Katze an zusehen.
"Entwaffnet sie!", rief er den anderen dann zu.
"Halt!", rief Lakyr. Seine Stimme war rau und düster. Mit einer schnellen Bewegung nahm er seine Katze auf den Arm.
"Diese Katze hier hat schon Menschen aus geringerem Anlass getötet. Sie ist unverwundbar. Keine Waffe, kein Schwert vermag ihr etwas anzuhaben." Die Elfen zögerten und wechselten verstörte Blicke miteinander.
"Es ist gefährlich, ihr Feind zu sein", erklärte Lakyr dann.
"Es gibt Zeugnisse, in denen geschrieben steht, dass es ebenso gefährlich sein kann, ihr Freund zu sein", sagte einer der Elfen. Lakyr zuckte mit den Schultern.
"Mag sein, ich weiß es nicht und es interessiert mich auch wenig. Ich weiß nur, dass ihr in großer Gefahr seid, sobald ihr euch mit ihr anlegt. Sie tötet nie ohne Not und nie grundlos. Sie ist nicht böse, wie viele Legenden behaupten. Und auch nicht grausam. Aber es ist aussichtslos, einen Kampf mit ihr gewinnen zu wollen. Bedenkt dies, wenn ihr gegen uns vorgeht, ihr Elfen!" Sanft streichelte der Thorkyraner das schwarze Fell seiner bepelzten Freundin. Seine Augen musterten die Züge der Elfen. Sie waren unschlüssig und ratlos. Immer wieder blickten sie zu ihrem Anführer, aber der war ebenso ratlos, wie sie es waren.
"Ich weiß nicht, was es mit dieser Katze wirklich auf sich hat", erklärte er dann und gewann einen Teil seiner Selbstsicherheit zurück.
"Wir werden euch also eure Waffen lassen, Fremdlinge. Aber vor unseren König müssen wir euch trotz allem bringen. Er mag entscheiden, was wird."
"Ich bin einverstanden", erklärte Randir. Edro war zunächst etwas erstaunt, aber langsam begriff er den Elfen. Er wollte noch einmal ein Schloss von innen sehen, das von seinem Volk errichtet war. Und Schlösser wie Elfgart waren in der Tat zu dieser Zeit etwas Besonderes. Es gab nicht mehr viele von ihnen. Vielleicht war Elfgart sogar das einzige, das noch existierte.
"Ich bin ebenfalls einverstanden", sagte Edro hierauf. Mergun brummte irgendetwas Unverständliches vor sich hin.
"Wenn es sein muss, will ich nicht im Wege stehen", knurrte Lakyr düster und seine Katze gab ein klagendes Miauen von sich. Und so
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