Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
an den verlorenen Traum einer Elbenkolonie am Pereanischen Meer erinnern. Einen Traum, der im Sturmwind der Rhagar-Angriffe und unter dem Beschuss ihrer Katapulte zerbrochen war.
    Die Flotte segelte bis Candor. Dort gab es Pferde und Wagen genug. Die Schiffe sollten mit einer Mindestbesatzung im geschützten Hafen verbleiben. Schließlich wollte man auch vorbereitet sein für den Fall, dass man die Schlacht verlor, und dann brauchte man die Flotte dringend, um die Überlebenden zu evakuieren.
    Der Kriegszug des elbareanischen Elbenheers unter Herzog Branagorn wartete bereits, und Keandir und die Seinen reihten sich unter ihnen ein. Branagorn begrüßte den König mit merklicher Zurückhaltung. Immer noch hatte er nicht vergessen, wie das Böse Keandir erfüllt und von ihm Besitz ergriffen hatte. Aber dann sah er den Beutel mit den Elbensteinen auf der Brust Keandirs. Sie leuchteten noch immer durch das Leder, aus dem der Beutel bestand, und dies auf eine so charakteristische Weise, dass jeder Elb sofort erkennen konnte, dass es sich um eben jene Steine handelte.
    Sechs waren es an der Zahl, und jeder von ihnen hatte einen eigenen Namen: Athrandil, Pathrandil, Cathrandil, Ithrandil, Nithrandil und Rithrandil.
    König Keandir legte die Hand um den Beutel, als er das schneeweiße Elbenpferd, das man ihm gegeben hatte, vor den versammelten Zug preschen ließ. Das Leuchten der Steine drang sogar durch seine Hand.
    »Ich trage die Elbensteine!«, rief er. »Und in ihrem Zeichen werde wir das Reich der Elben verteidigen und beschützen!«
    Die Elben schlugen mit den Schwertern gegen ihre Schilde.
    Unter ihnen befand sich auch eine Einheit von einem Dutzend Kriegern, die mit jeweils zwei Einhandarmbrüsten bewaffnet waren. Diese Einheit stand unter Thamandors Kommando; er selbst hatte die besten Schützen unter den jungen Elbenkriegern an diesen Waffen ausgebildet.
    Herzog Branagorn lenkte sein Pferd auf Keandir zu und sagte: »Prinz Sandrilas wartet mit dem Hauptteil unserer Truppen an der Aratanischen Mauer – etwa zwanzig Meilen von der Küste entfernt. Dorthin schiebt sich der Moloch des Rhagar-Heers.«
    »Und Andir?«, fragte der König.
    »Er befindet sich auch dort und hat die Magier der Elben um sich versammelt, denn sie wollen große Felsbrocken über dem Heer der Rhagar materialisieren lassen, wenn der Feind anrückt. Sobald sie stofflich geworden sind, fallen sie auf die Feinde herab und zermalmen sie. Aber es bedarf einer großen geistigen Anstrengung – denn wenn der Materialisationsprozess zu lange dauert, dann bleibt diese Waffe ohne Wirkung. Und wenn die Magier zu früh beginnen, weicht das Rhagar-Heer einfach aus und greift an einer anderen Stelle an.«
    »Ich hoffe, dass wir uns richtig entschieden haben und die Anwendung weißer Elbenmagie ausreicht, um den Feind zu besiegen.«
    »Ihr denkt an die Stäbe des Augenlosen Sehers«, erkannte Herzog Branagorn von Elbara sofort.
    »Magolas beschwor mich immer wieder, sie benutzen.«
    »Euer Misstrauen gegenüber der Magie, die wir auf Naranduin fanden, ist berechtigt, und ich teile sie aus tiefster Seele, mein König. Ich bin überzeugt davon, dass Ihr Euch richtig entschieden habt.«
    Keandir lächelte matt. Werdet Ihr das auch noch sagen, wenn das Elbenheer geschlagen ist und unser Reich in Trümmern liegt?, lautete seine stumme Erwiderung.

    Fast eine Woche lang war das Elbenheer aus den Kriegern, die mit König Keandir aus Hoch-Elbiana gekommen waren, und den Elben von Elbara unterwegs, bis es die Aratanische Mauer erreichte. Unterwegs vereinigte es sich mit einem Unterstützungsheer der Zentauren und den Truppen von Merandil dem Hornbläser, der ihnen als Herzog von Nuranien voranritt und es sich dennoch nicht nehmen ließ, das Horn selbst zu blasen. Während dieser Zeit wurden sie immer wieder von Boten, die Prinz Sandrilas schickte, über die neuesten Entwicklungen unterrichtet.
    Als Keandir, Branagorn und Merandil mit ihren Truppen an der Mauer eintrafen, war die Schlacht bereits ausgebrochen. Ein gewaltiger, bis zum Horizont reichender Kriegszug aus Menschen, Kampfmaschinen und Getier aller Art schob sich über die Ebene auf die Aratanische Mauer zu. Comrrm der Eisenfürst stand auf einem gewaltigen Kampfwagen, der wie die besonders großen Katapulte von einer karanorischen Riesenechse gezogen wurde. Er trug eine prächtige Rüstung aus dem harten Metall, das ihm seine Herrschaft über die Rhagar sicherte, und konnte von der Höhe des Wagens aus das

Weitere Kostenlose Bücher