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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Platz.
    In einiger Entfernung leuchtete auf einem Hügel das Tor zum Schattenland, das Kryll während der Schlacht errichtet hatte.
    Aber das Leuchten war deutlich schwächer geworden, als Shyrkondar erschienen war.
    Der riesenhafte Vogel landete vor den Menschen aus Ri-Hai.
    "Was willst du von uns?" rief der alte Mann empört aus.
    "Verschwinde!" zischte die Frau feindselig.
    "Was habe ich euch getan?" fragte Shyrkondar. Das Leuchten, daß ihn umgab, wurde matter und verschwand fast ganz.
    "Du hast uns verraten!" rief der alte Mann.
    Shyrkondar erschrak, aber seine Gegenüber konnten dies nicht bemerken.
    "Verraten?" Der Vogel beobachtete die haßerfüllten Gesichter, die ihn umgaben. "Ich verstehe nicht..."
    "Sieh dir dieses Schlachtfeld an, Shyrkondar! Was gibt es da falsch zu verstehen?" rief der alte Mann.
    "Ihr macht mich für den Ausgang der Schlacht verantwortlich!" stellte der weiße Vogel dann gelassen fest.
    "Ja!" kam es von vielen Seiten zurück.
    "Ich wollte euch helfen!"
    "Aber du hast versagt!" sagte der alte Mann kalt.
    "Eine Schlacht ist verloren, aber den Krieg werden wir gewinnen!" prophezeihte Shyrkondar.
    "Aber mit welchem Heer, weißer Vogel?" rief eine traurige Stimme.
    "Unsere Krieger liegen hier auf diesem Schlachtfeld!" stellte die Frau bitter fst. In den Augen des weißen Vogels blitzte es.
    "Noch liegen sie dort, gute Frau, da hast du recht! Aber ich werde sie wieder aufstehen lassen!"
    "Sie sind tot!" beharrte die Frau.
    "Und mit Toten läßt sich kein Feind - egal wie stark oder schwach - aufhalten!" setzte der alte Mann hinzu.
    "Ihr werdet sehen!" rief Shyrkondar. "Ihr werdet sehen..."

    *
    Ein Stöhnen war jetzt zu hören.
    Überall auf dem furchtbaren Schlachtfeld begann sich etwas zu regen.
    Die toten Krieger erhoben sich einer nach dem anderen und standen dann mit ihren zerschmetterten Körpern und zerbrochenen Waffen da.
    "Ein Wunder!" rief die Frau aus.
    "Wir sollten uns keinen Illusionen hingeben!" warnte der alte Mann. "Shyrkondar läßt sie auferstehen, aber es werden nicht dieselben Männer sein, die gegen das Heer der Schatten kämpften und zu deren Gräbern die Hügel von Ri-Hai wurden..." Aber niemand verstand, was der Alte eigentlich meinte.
    Und niemand wollte sehen, daß die Augen der Auferstandenen so leer waren, wie die der Toten...
    Fünftes Buch
    SHYRKONDAR
    "...und Shyrkondar erweckte die Gefallenen von Ri-Hai zu neuem Leben und errichtete aus ihnen ein Heer von Untoten; Wesen, die weder lebten noch wirklich tot waren.
    Es war eine grauenerregende Streitmacht, vor der selbst Tarak, der König der Schatten, zurückschrecken mußte.
    Die Schwertarme dieser Krieger ermüdeten ebensowenig wie die der Schatten.
    Der weiße Vogel wollte das Schattenheer mit seinen eigenen Waffen schlagen, so wie sich das Feuer besiegen läßt, indem man ihm Feuer entgegensetzt. Aber es war ein gefährlicher Weg, den er eingeschlagen hatte und Shyrkondar selbst wußte dies auch..."

    (Aus der Legende des weißen Vogels)

    1.DIE ARMEE DER TOTEN
    Mit gemischten Gefühlen blickte Gejandus über die Brüstung. In der Ferne sah er die düsteren Schatten des feindlichen Heeres auftauchen...
    "Unsere Truppen sind bereit, doch bezweifele ich, daß sie eine Chance gegen diesen übermächtigen Gegner haben", bemerkte Herzog Hugare nicht gerade enthusiastisch.
    "Die Schatten scheinen unbesiegbar, ihre Arme nie zu erlahmen!" meinte Gejandus.
    "Nicht mehr lange und es wird Kalitrub nicht mehr geben!" prophezeite Hugare. "Jene Krieger, die nach Ri-Hai gezogen sind, hatten ihre Waffen in Shyrkondars Blut getränkt. Aber das gilt nicht für die hiesige Stadtwache..."
    Und da war der furchtbare Feind auch schon heran. Die Dagarier verschossen ihre Pfeile, die aber ziemlich wirkungslos von den Körpern der Schattenkrieger abprallten.
    Gespenstisch aussehende Tiermenschen und in schwere Kutten gehüllte Axtkämpfer versuchten bald, mit langen Leitern an den hohen Mauern Kalitrubs emporzuklettern.
    Einige der Leitern wurden von den Verteidigern der Stadt zurückgestoßen und die Schattenkrieger fielen mehrere Meter in die Tiefe. Aber solche Stürze machten ihnen allem Anschein nach wenig aus.
    Sie versuchten es wieder und wieder, während gleichzeitig die riesenhaften Flugechsen herankamen und die Männer der Stadtwache aus der Luft attackierten.
    Schließlich schafften es die ersten Angreifer, die Stadt- mauern zu überwinden. Wie Berserker begannen die Eindringlinge unter den Dagariern zu wüten. Sie hieben

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