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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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begann sich die Waage dann eindeutig zu Gunsten des Schattenheeres zu neigen.
    Kaum noch ein Dagarier oder Krozier war am Leben und hohe Flammen loderten bald von der naruanischen Kampfmaschine auf. Die Schattenwesen hatten sie in Brand gesteckt.
    Der Sieg gehört uns!" verkündete der Namenlose lauthals.
    Hunderttausende waren in dieser Schlacht dahingemetzelt worden. Die Toten bedeckten das Land wie ein gespenstischer Teppich - ein Teppich des Grauens.
    Die Reste des Verteidiger-Heeres versuchten in Richtung Westen zu entkommen, aber Kryll wußte, daß sie kaum eine Chance hatten.
    Die Flugechsen waren schneller.
    Schweigend ritt Kryll über das große Schlachtfeld vor der Stadt Ri-Hai, das sich von Horizont zu Horizont zu erstrecken schien.
    Ein tierisches Kreischen ließ den König von Pragan dann den Kopf heben.
    Ein Schauder lief ihm bei diesem Geräusch über den Rücken.
    Aber es war nicht Shyrkondar, der weiße Vogel, der ihn erneut heimsuchen wollte.
    Es war nur ein Geier, der über dem Schlachtfeld seine Kreise zog und nach Beute Ausschau hielt.
    Kryll atmete auf.
    Er hatte wenig Negung, sich die Vorwürfe und düsteren Warnungen des weißen Vogels anhören zu müssen.
    Schweigend zog das Heer der Schatten durch die sanften Hügel Norddagariens.
    Die Sonne brannte unbarmherzig auf die Krieger herab und Kryll begann zu schwitzen.
    Keuchend nahm er seinen Lederhelm ab.
    Er blickte sich um und sah, wie der Strom der Heerscharen, die durch das Tor kamen, schließlich verebbte.
    Das Tor zwischen den Welten stand einsam und verlassen da; es leuchtete in einem matten Grün.
    Die Stimme des Namenlosen drang in diesem Moment durch den Nebel von Krylls Gedanken. "Ich glaube, wir werden zumindest im Norden von Dagarien auf keinen nennenswerten Widerstand mehr stoßen!" meinte er.
    Kryll wandte sich zu ihm um und nickte.
    "Das glaube ich auch", sagte er dann. "Unsere Feinde haben den Hauptteil ihrer Streitmacht in diese Schlacht geworfen. In der nächsten Zeit werden wir wohl kaum noch einen Dagarier mit einem Schwert in der Hand zu Gesicht bekommen!"

    *
    Die Gegend von Ri-Hai hatten sie nun schon weit hinter sich gelassen und Kryll war froh darüber.
    Die öde Hügellandschaft, die sich vor ihnen ausbreitete, schien menschenleer zu sein, aber vielleicht lauerten doch noch hier und da ein paar versprengte Dagarier.
    Langsam gingen die kargen Hügel dann in flaches Grasland über. Es gab hier weithin kaum etwas, das die Sicht versperren oder einem Feind Deckung geben konnte.
    Als Krylls Heer die südwestlich an der Küste gelegene Stadt Enrod erreichte, war auch dieser völlig menschenleer.
    Die Bewohner waren offensichtlich panischer Furcht vor den herannahenden Schattenkriegern geflohen.

    *
    "Wie erklärt Ihr Euch, daß wir die Schlacht um Ri-Hai trotz der Hilfe Shyrkondars nicht für uns entscheiden konnten, Herzog Desgeion?" rief Herzog Gejandus wütend aus.
    Die neun Herzöge, die die Macht in Dagarien unter sich aufteilten, hatten sich wegen der kritischen Lage, in der sich ihr Land befand, in der weit im Westen gelegenen Hauptstadt Kalitrub zusammengefunden, um zu beraten.
    "Sie sind uns einfach überlegen", erklärte Herzog Desgeion mißmutig. Verdrossen blickte er um sich.
    Gejandus zuckte mit den Schultern.
    "Ich kann mir einfach nicht erklären, wie das geschehen konnte!"
    "Ist es vielleicht möglich, daß der weiße Vogel uns betrogen hat?" zischte Gron-Digur, einer der anderen Herzöge.
    Desgeion schüttelte den Kopf.
    "Nein, das glaube ich nicht...", murmelte er.
    "Man hat mir gesagt, daß diese gespenstischen Kreaturen bereits ganz Lukkare und den Westen von Goson eingenommen haben! Vielleicht hat der Feind in dieser Stunde bereits die Grenze nach Kroz überschritten!" ließ sich Gejandus vernehmen. In seinen Worten klang Niedergeschlagenheit mit.
    "Ich fürchte, die letzten Tage unseres Reiches sind angebrochen!" bemerkte Desgeion düster. Seine Stirn hatte sich in tiefe Falten gelegt.
    Gron-Digur schlug mit der Faust auf den Tisch und sprang auf. "Niemand ist unbesiegbar!" rief er. "Auch diese Arme von Dämonen nicht!"
    Aber Desgeion schüttelte den Kopf.
    "Mir scheint, Ihr irrt euch diesmal, Herzog Gron-Digur!"
    "Wir sollten uns nicht mit unnützem Gerede aufhalten!" mischte sich nun Herzog Hugare ein, der bisher geschwiegen hatte.
    Desgeion nickte.
    "Richtig, Freund Hugare. Wir sollten schleunigst ein Heer zur Verteidigung Kalitrubs aufstellen!"
    "Auf die Hilfe unserer krozischen Verbündeten

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