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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Traum, eine Illusion, welche man mit dem Ring von Kuldan zu beschwören vermag..."
    "Es muß seltsam sein, zu wissen, daß man nicht real ist..."
    Der Steuermann lachte rauh.
    "Bist du dir denn so sicher, daß dasselbe nicht auch für dich selbst gilt?" Er machte eine unbestimmte Geste. "Kannst du sicher sein, daß nicht in Wahrheit ich wirklich bin und ihr beide nichts weiter als ein Traum?"
    "Führen solche Überlegungen zu irgendetwas, Steuermann?"
    "Nein, das tun sie nicht."
    "Hast du je darüber nachgedacht, woher du kommst?"
    "Warum sollte ich?" Aber diese Worte waren voreilig gesprochen und so setzte der Steuermann nach kurzem Schweigen noch hinzu: "Ich war aufeinmal da. Mir kommt es so vor, als wäre ich eben erst vor ein paar Minuten entstanden, aber mein Verstand sagt mir, daß ich schon seit undenklichen Zeiten existiere... Ich weiß nicht, was recht hat: Mein Empfinden oder mein Verstand."
    "Was weißt du über das Ziel unserer Reise?" fragte der Namenlose dann plötzlich.
    Der Steuermann schien im ersten Moment etwas irritiert. Dann sagte er: "Alles, was ich wissen muß."
    "Du hast den Namen Shyrkondar schon gehört?"
    "Ja, diesen Namen habe ich schon gehört."
    "Gegen ihn werden wir kämpfen."
    "Weshalb?"
    "Er ist unser Feind."
    "Was hat Shyrkondar getan, um euer Feind zu werden?"
    Der Namenlose machte eine wegwerfende Handbewegung. Aber seine Stimme verriet ein Quentchen Unsicherheit, als er antwortete.
    "Du würdest diese Dinge kaum verstehen!"
    "Das ist keine Antwort!"
    "Ich kann meine Feinde spüren!" erklärte der Namenlose dann.
    "Ach, ja?"
    "Ja! Jeder von Taraks Dienern spürt, wer sein Feind ist! Ich weiß nicht warum, aber es ist so."
    "Du bist ein Diener Taraks?"
    "Du hast auch diesen Namen schon gehört, Steuermann?"
    "Ja."
    "Woher kennst du ihn?"
    "Ich habe gegen ihn gekämpft."
    "Das ist seltsam... Wann soll das gewesen sein - und wo?"
    "An einem längst vergessenen Ort, in einem längst vergessenen Zeitalter."
    Der Namenlose trat dicht an den Steuermann heran.
    "Wenn du der Feind Taraks bist, so mußt du auch der meinige sein!"
    Das Gesicht des Steuermanns blieb völlig unbewegt.
    "Es ist deine Sache, ob du mich als deinen Feind ansiehst."
    Der Namenlose ging einen Schritt zurück und zog mit einer raschen Bewegung die monströse Axt aus seinem Gürtel.
    Der Steuermann wandte dem Namenlosen nun das Gesicht zu, das noch immer ruhig und gelassen wirkte.
    "Was hast du mit der Axt vor?" fragte er.
    "Ich werde dich töten. Du bist mein Feind."
    "Du kannst mir nichts tun. Illusionen tötet man nicht mit einer Axt."
    "Hör auf zu reden und wehre dich!"
    "Du wirst nur dich selbst in Gefahr bringen!"
    "Tu es nicht, Namenloser!" mischte sich jetzt Kryll ein. Mit einem schnellen Satz schritt er zwischen die sich gegenüberstehenden Gegner. "Du vergißt unser Ziel! Wir sind aufgebrochen, um Shyrkondar zu bezwingen und die Schlacht um Kalitrub doch noch zu unseren Gunsten zu wenden!"
    "Ich habe gegen Tarak gekämpft - obgleich die Erinnerung daran nur sehr schwach ist - und jetzt helfe ich ihm. Ich bin auf niemandes Seite, Namenloser!" erklärte der Steuermann.
    "Alles Geschwätz!" rief der Mann aus dem Schattenland.
    "Unsere Schicksale sind einander so ähnlich, wir sollten uns nicht bekämpfen!" fuhr der Steuermann dann fort. Der Namenlosae hielt einen Moment lang inne und ließ dann eine monströse Streitaxt sinken.
    Ja, an den Worten des Steuermannes schien ihm etwas dran zu sein.
    Irgendetwas verband ihn mit diesem seltsamen Mann.
    Wir beide sind ohne Namen! schoß es ihm wieder durch den Kopf. Es war ein Gedanke, der ihm keine Ruhe mehr ließ.
    Er schob die Axt wieder hinter seinen Gürtel und meinte:
    "Es ist wohl jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um Feindschaften auszutragen." Er wandte sich an Kryll. "Du hast recht, unsere Aufgabe ist es, den weißen Vogel zu bezwingen!"
    Der Namenlose wandte sich um und trat an die Reling. Er schien gedankenverloren hinaus auf das Meer zu blicken.
    Tiefe Traurigkeit überkam ihn.

    2.IM NEBEL DER ILLUSIONEN
    Das Schiff lag vor Anker und der Steuermann hatte das Beiboot mit Hilfe einer Winde zu Wasser gelassen.
    Kryll und der Namenlose hatten das Boot bereits bestiegen, aber der Steuermann machte keinerlei entsprechende Anstalten.
    Er stand an der Reling und blickte zu ihnen hinab.
    "Kommst du nicht mit uns, Steuermann?" rief Kryll zu ihm hinauf.
    Er schüttelte den Kopf.
    "Nein."
    "Warum nicht?"
    "Ich muß an Bord bleiben."
    "Aber ich glaube, daß du uns

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