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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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plötzlich Gesichter inmitten der grünen Lichterscheinung. Augen und Mund waren geschlossen. Sie wirkten wie schlafend.
    Ein Gesicht erschien nach dem anderen und vervlaßte wenig später wieder - allerdings nur, um weiteren Platz zu machen.
    Das sind die Gesichter all derer, denen dieses Monstrum die Seele genommen hat! durchfuhr es Kryll und ein kalter Schauder ging ihm über den Rücken.
    Die Stimme des Wesens begann nun damit, seltsame Worte zu wispern. Es war wie ein unaufhörlicher Singsang; die unhei- lige Litanei eines wahrhaft gespenstischen Kultes...
    "Ikoran, Soktrius, Noraki, Arl, Kir, Karek, Teretus...", murmelte die Stimme vor sich hin. Was mochten diese Worte zu bedeuten haben? "...Emonis, Granlo, Rayniko, Janzan, Grisburio, Leksor...", ging es es ohne Unterlaß weiter.
    Namen! durchzuckte es Kryll dann wie ein greller Blitz. Es waren Namen, was dort vor seinen Ohren heruntergebetet wurde! Eine schier endlose Reihe von Namen derjenigen, die zu Schatten geworden waren...
    "Tötet dieses Ungeheuer!" zischte Kryll seinen sechsarmigen Dämonen zu. fast lautlos traten die Sechsarmigen dem grünlich leuchtenden Wesen entgegen.
    Der Fluß der Namen und Gesichter riß abrupt ab und das Monstrum änderte seine Form.
    Es schwebte dem ersten Sechsarmigen entgegen und versengte ihn mit Strahlen aus giftgrünem Licht. Der Sechsarmige taumelte zurück und brach zusammen. Schon schwebte die Lichterscheinung auf den nächsten der Ring-Dämonen zu und in Kryll begann sich Verzweifelung auszubreiten.
    In rascher Folge wurden die Sechsarmigen niedergemacht und dann stand Kryll allein vor seinem armorphen Gegner. Jetzt gab es kein Entrinnen mehr. Die Entscheidung mußte hier und jetzt fallen.
    Kryll hielt der Lichterscheinung seine Streitaxt entgegen und das Wesen hielt daraufhin in seiner Bewegung inne.
    Ein Knurren war zu vernehmen.
    Und dann geschah es!
    Das Wesen schnellte mit einer blitzartigen Bewegung auf Kryll zu. Dies geschah so rasch, daß Kryll dem Angreifer nicht mehr rechtzeitig mit seiner rötlich leuchtenden Zauberaxt begegnen konnte.
    Grünes Licht umgab ihn und blendete ihn.
    Er fühlte einen furchtbaren Schmerz, der von überall her auf ihn einzustürmen und seinen gesamten Körper zu durchfluten schien.
    Kryll spürte, wie die Streitaxt seinen Händen entglitt und zu Boden fiel.
    Dann stürzte er und schlug mit einem dumpfen Laut auf den Planken auf. Er war unfähig, sich zu bewegen. Schwindel hatte ihn erfaßt, alles schien sich um ihn herum zu drehen. Er hatte das furchtbare Gefühl zu fallen; immer weiter zu fallen und zu fallen, in die Myriaden des giftgrünen Lichtes hinein...
    Er hörte seinen eigenen Schrei wie aus weiter Ferne - und fast wie den eines Fremden.
    Das nächste, was er dann vernahm, war das Knarren der Luke und Schritte. Einen Moment später sah er die Silhouette eines Mannes, der die Streitaxt vom Boden aufnahm, um dann mit dieser Waffe auf etwas einzuschlagen...
    Wer konnte das sein?
    Was ging hier vor sich? Der Schmerz, der Kryll wie einen Nebel umgab, ließ plötzlich nach. Das grüne Leuchten um ihn herum wurde schwächer und die Silhouette des Mannes mit der Axt um so deutlicher.
    Er schlug noch immer auf irgendetwas ein, das Kryll nicht sehen konnte. Dann verschwand das grüne Licht vollends und Kryll konnte seine Umgebung wieder klar erkennen. Der Schmerz war wie weggeblasen. Unter sich spürte er wieder die Planken im Inneren des Schiffes.
    Er sah auf und erblickte den Steuermann mit der Streitaxt in der Rechten. Der König stand auf, trat ihm zögernd etwas entgegen und reichte ihm dann die Hand.
    "Es scheint, als hättest du mich gerettet, Steuermann! Ich danke dir!"
    Doch der Steuermann schüttelte leicht den Kopf.
    "Nicht mehr Steuermann, mein Freund. Mein Name ist Kir!"
    Er hob die Axt und reichte sie Kryll. "Es ist eine furchtbare Waffe. Hier, nimm sie zurück!"
    Kryll nahm sie und steckte sie hinter den Gürtel.
    "Ist das Monstrum vernichtet?" fragte er.
    Kir zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß es im Augenblick sich nicht mehr zeigt - und daß ich wieder einen Namen besitze: Kir!"
    Kryll atmete tief durch.
    "Nun gut", meinte er. "Gehen wir an Deck!"

    2. DAS DORF DER SCHATTEN
    Der Namenlose und der Zwerg Thauriach waren Kryll durch das Tor gefolgt und wanderten nun durch die düsteren Gefilde des Schattenlandes.
    "Wir müssen Kryll aufhalten", sagte der Namenlose. "Sonstwird er die Herrschaft an sich reißen!"
    Thauriach nickte.
    "Das

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