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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ist wahr... Aber außerdem ist er der Mörder meiner Freunde - und Shyrkondars, meines Herrn! Dafür soll er bezahlen!"
    Unvermittelt blieb der Namenlose stehen.
    "Was ist los?" erkundigte sich Thauriach.
    "Etwas... hat sich verändert!" murmelte der Namenlose, mehr zu sich selbst als zu dem Zwerg, der daraufhin die Stirn in Falten legte.
    Langsam legte der Namenlose dann die Kapuze seiner Kutte zurück. Aber was darunter zum Vorschein kam, war nicht mehr der schwarze Metallkopf...
    Es war ein Gesicht...
    Der Namenlose betastete es vorsichtig und ziemlich fassungslos.
    "Was ist geschehen, Namenloser?" fragte der Zwerg.
    Der Namenlose wandte sich zu ihm um.
    "Nenne mich nicht mehr Namenloser!" sagte er dann. "Mein Name ist Arl... Die Erinnerung kam zurück!" Ein Lächeln spielte um Arls Mundwinkel, als er dann fortfuhr: "Ich bin nicht länger ein Schatten!" Und dann ergoß sich ein Strom von Bildern und Stimmen aus seiner verloren geglaubten Vergangenheit über ihn.
    Sein Bewußtsein war einen Moment lang wie betäubt.

    *
    Sie erreichten einen See, so schwarz wie die Nacht - das Schattenauge! Kleinere Wellen schlugen an den düsteren Strand.
    "Kryll wird Taraks Insel erreichen wollen!" stellte Arl fest.
    Thauriach hob die Augenbrauen.
    "Kann er das Meer überqueren?"
    "Ja, das kann er. Er hat den Ring und mit dessen Hilfe kann er auch ein Schiff herbeirufen."
    Thauriach zuckte resignierend mit den Schultern.
    "Solche Mittel stehen uns nicht zur Verfügung!" meinte er.
    "Wir werden einen anderen Weg finden, um über den See zu gelangen!" murmelte Arl nur.
    Thauriach sah ihn erstaunt an.
    "Wie sollen wir das ohne Schiff?"
    "Ich kenne das Schattenland, Thauriach, das kannst du mir glauben!" Und so weiß ich, daß sich nicht weit von hier ein Dorf befindet. Dort gibt es einen kleinen Hafen - und wenn wir Glück haben, kommen wir an ein Boot oder Schiff."
    Der Zwerg nickte zögernd.
    "Dies ist ein menschenfeindliches Land", raunte Thauriach dannzwischen den Zähnen hindurch. "Und es ist mir unheimlich..."
    Arl lächelte.
    "Mir inzwischen auch", sagte er.

    *
    In der Ferne tauchten schließlich einige Hütten auf. Sie hoben sich als dunkle Schemen gegen ihre Umgebung ab. Ein Feuer brannte und schickte hellgrauen Rauch in in den dämmrigen Himmel.
    "Ist das das Dorf, von dem du gesprochen hast?" erkundigte sich Thauriach.
    Arl nickte.
    "Ja."
    "Es sieht verlassen aus!"
    "Das wundert mich nicht. Es herrscht Chaos im Schattenland, seit Tarak nicht mehr herrscht. Und vielleicht ist bei vielen Schatten dasselbe geschehen, was auch mir geschehen ist... Und das könnte die Bewohner sehr wohl in Verwirrung gestürzt haben!"
    Die beiden Wanderer näherten sich mehr und mehr dem gespenstischen Dorf.
    Es war tatsächlich ein kleiner Hafen vorhanden - einige Boote zappelten an ihren Tauen und ließen sich von den Wellen des Schattenauges hin und her schaukeln; andere lagen am Strand.
    Als Arl und Thauriach schon ziemlich nahe an das Dorf herangekommen waren, trat ihnen eine düstere Gestalt entgegen. Sie besaß den Körper eines Mannes, aber den Kopf eines Wolfs. Um die Schultern trug er einen grob gewebten Umhang, während hinter seinem breiten Gürtel eine Streitaxt steckte.
    Der Wolfsmensch trat auf die beiden Ankömmlinge zu.
    "Mein Name ist Emonis", stellte er sich dann vor und reichte Arl seine bekrallte Hand.
    Arl hob die Augenbrauen.
    "So tragen die Schatten jetzt überall Namen?"
    "Es herrscht Chaos und Verwirrung im Schattenland, seit unser Herr, der große Tarak tot ist!" antwortete Enomis.
    "Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Taraks Tod allein die Ursache dafür ist, daß wir unsere Namen zurückerhielten..."
    Enomis zuckte mit den Schultern.
    "Das kann ich nicht beurteilen."
    "Wo sind die anderen Bewohner des Dorfes?"
    "Sie sind tot. Sie sind dem Wahnsinn verfallen und haben sich gegenseitig erschlagen. Ich habe es als einziger geschafft, zu überleben..."
    "Ein Mann namens Kryll von Arkull ist auf dem Weg zu Taraks Insel und ich glaube, daß er die Macht im Schattenland an sich zu reißen versucht..."
    Der Wolfsmensch machte eine unbestimmte Geste. "Es soll mir recht sein, wenn es jemandem gelingt, die Herrschaft an sich zu reißen und das Chaos zu besiegen!" meinte Enomis dann fast unbeteiligt.
    "Wir alle werden unsere Namen unsere Freiheit vielleicht wieder verlieren, wenn Kryll an die Macht kommt!" gab Arl zu bedenken.
    Enomis zuckte mit den Schultern.
    "Was bedeutet schon ein Name?"
    "Mir bedeutet er

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