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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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beschäftigt, dass Ihr so denkt, Thamandor. Dadurch ist Euch vielleicht der Sinn für die Magie abhanden gekommen. Oder habt Ihr eine andere Erklärung als Hexerei dafür, dass wir dies hier bislang übersehen konnten?« Mit diesen Worten deutete er auf einen Fleck am Boden.
    Thamandor runzelte die Stirn, wo die für ihn charakteristische Falte entstand. »Frisches Blut!«, entfuhr es ihm.
    »Elbenblut!«, präzisierte Lirandil. »Der Geruch ist eindeutig. Wahrscheinlich stammt es von dem armen Hyrandil.«
    »Dann sollten wir sehen, dass wir Bolandors Sohn aus den Klauen der Äfflinge befreien!«, sagte Siranodir mit den zwei Schwertern fordernd und setzte als Erster den Fuß in den Stollengang.
    Die anderen folgten ihm.
    Lirandil ging als Letzter. Ein verborgener Mechanismus sorgte dafür, dass sich die Steintür hinter ihm schloss.
    »Keine Sorge«, sagte er zu den anderen. »Die Affenartigen können diese Tür offenbar öffnen und schließen. Also sind wir dazu auch in der Lage, denn wir sind ihnen an Intelligenz weit überlegen.« Er berührte eine Stelle an der Wand, fuhr dann mit der Hand weiter empor ― und siehe da, die Tür öffnete sich wieder!
    »Wenigstens wissen wir jetzt, dass uns ein Rückweg bleibt«, lautete Sandrilas’ Kommentar.

9. Kapitel
    Der Feuerbringer

    »Verratet mir wenigstens, wohin Ihr uns bringt!«, verlangte König Keandir.
    Der Augenlose führte Keandir und Branagorn durch einen Stollen, der sich auf magische Weise immer wieder von neuem öffnete, sobald der Seher dessen Ende erreicht zu haben schien. Er schritt einfach auf die vor ihm liegende Felswand zu, als ob sie gar nicht existieren würde. Wie von Geisterhand löste sich das Gestein dann jedes Mal in pure Dunkelheit auf, die ein paar Augenblicke später von einem Dutzend Fackeln erhellt wurden. Fackeln, vom deren Flammen keinerlei Hitze ausging und deren grellweißes Licht den beiden Elben in den Augen schmerzte, wenn sie direkt hineinschauten.
    »Wir sind leider gezwungen, diese unterirdischen Wege zu nehmen, was mir ziemlich viel Kraft kostet und außerdem noch ziemlich langsam ist.« Der Augenlose kicherte wieder vor sich hin, bevor er erneut durch eine massive Felswand schritt, als ob dort nichts gewesen wäre.
    Im nächsten Moment war er verschwunden.
    Branagorn prallte mit dem Kopf gegen das Gestein und fluchte.
    »Dieser Trollteufel!«, entfuhr es ihm. »Ich habe Euch davor gewarnt, diesem einäugigen Scharlatan zu folgen!«
    »Da wir im Moment schlechterdings ohne Alternative sind, macht es wenig Sinn, darüber zu streiten«, entgegnete König Keandir. Er wirkte dabei sehr viel gelassener, als es Branagorns Meinung nach angemessen gewesen wäre.
    Die beiden Elben befanden sich in einem engen Raum, der an ein Verlies gemahnte. Eine durch die Magie des Augenlosen geschaffene Höhle, ohne irgendeine Verbindung nach außen.
    Lebendig begraben!, dachte Branagorn. Genau das sind wir jetzt!
    Er berührte das Gestein. Feucht und kalt fühlte es sich an.
    »Es überrascht mich, wie ruhig Ihr das alles hinnehmt, mein König«, gestand er.
    »Ich bin überzeugt davon, dass wir nicht lange in diesem Gefängnis bleiben werden, Branagorn.«
    »Und wie kommt Ihr zu dieser doch recht optimistischen Einschätzung?«, fragte der junge Elbenkrieger.
    Ein flüchtiges Lächeln spielte um Keandirs Mundwinkel. »Der Seher scheint mir tatsächlich aus irgendeinem Grund auf mich angewiesen zu sein, um sich aus seiner Gefangenschaft zu befreien.«
    »Und daher Eure Zuversicht?«
    Ehe Keandir antworten konnte, wurde plötzlich die Felswand vor ihm transparent und verwandelte sich in einen von Fackeln erhellten Stollen. Der Augenlose stand dort. Er hatte sich den beiden Elben zugewandt. »Wo bleibt ihr?«, fragte seine Geisterstimme, wobei sich der Dund einen Fingerbreit öffnete, dann einen Trichter formte und schließlich einen Laut hervorbrachte, der an ein heftiges Aufstoßen erinnerte. Ein Glucksen folgte, das schließlich wieder in dieses für diese Kreatur so charakteristische Kichern überging. »Offenbar muss ich etwas Rücksicht auf Euch nehmen. Ein zu rascher magischer Transfer übersteigt Eure geistige Kraft. Ich vergaß, mit welch jungen, unvollkommenen Geschöpfen ich es zu tun habe.«
    »Sehr freundlich«, spottete Koenig Keandir. »Es wird unser Bündnis sicher vertiefen, wenn Ihr derart abfällig von uns sprecht.«
    »So empfindlich, Elbenkönig?« Der Augenlose kicherte erneut. »Ja, ich vergaß. Euer Volk unterliegt der

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