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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Furcht erhaben. Die Frage, wie ein so merkwürdiges Wesen, das er zunächst für nicht viel mehr als ein Tier gehalten hatte, ihn durchschauen konnte, oder woher es sonst von ihm wusste, quälte ihn.
    DAS IST JETZT BEDEUTUNGSLOS, vernahm Lhiuvan seine Stimme. BALD SIND WIR IN TAL’ORIN, UND DORT WERDE ICH DAS TOR ÖFFNEN. DANN WIRD OHNEHIN DIESE GANZE WELT ERFAHREN, DASS ICH ZURÜCKGEKEHRT BIN. GEHEIMHALTUNG SPIELT NUN KEINE ROLLE MEHR.
    Er versuchte sich siegessicher zu geben, aber Lhiuvan spürte dennoch die Zweifel, die an ihm nagten.
    Eine gute Meile drangen sie tiefer in den Wald ein, ehe das Unterholz sich lichtete. Die Hoffnung, dass sie auf dieser Seite nicht auf Ghoule stoßen würden, erfüllte sich nicht. Auch hier waren die verräterischen Trichter und Erdlöcher überall im Boden zu entdecken. Offenbar bildeten sie einen Ring um ganz Tal’Orin herum.
    Lhiuvan fragte sich, was sie ausgerechnet hierhin zog, zu einer verlassenen, längst aufgegebenen alten Kultstätte mitten im Wald, zu der sich normalerweise vermutlich niemand mehr verirrte.
    TAL’ORIN IST EINST BELAGERT WORDEN. HIER TOBTE VOR LANGER ZEIT EINE GROSSE SCHLACHT, LANGE BEVOR DER WALD DIE STADT EINSCHLOSS, bekam er zu seiner eigenen Überraschung eine Antwort des Schattenmahrs. ES GAB VIELE TOTE, DIE HIER BEGRABEN WURDEN.
    Aber nicht nur die Ghoule waren hier ebenfalls zu finden, auch Sarn drehten unter den Wipfeln der hohen Bäume ihre Runden. Sie hatten die Eindringlinge bereits entdeckt, denn einige von ihnen sanken tiefer, wagten jedoch noch keinen Angriff. Die Zahl der Feinde schien sie abzuschrecken.
    Ein Teil von Lhiuvan hätte nichts dagegen gehabt, wenn dies so bliebe. Zwar sehnte er auf der einen Seite den Tod herbei, wenn es keine andere Möglichkeit gab, der grausamen Kreatur aus einer anderen Daseinsebene zu entrinnen und ihre Pläne zu durchkreuzen, aber von diesen Wesen getötet und anschließend von den Ghoulen gefressen zu werden, war ein Schicksal, das er sich auch nicht gerade wünschte.
    Zumindest von den Ghoulen war im Moment noch nichts zu entdecken, aber er zweifelte nicht daran, dass sich das bald ändern würde. Sie spürten jede Erschütterung des Bodens und wurden davon angelockt. Die schweren Tritte der Tzuul mussten für sie wie Hammerschläge sein.
    »Schießt diese Bestien ab!«, befahl er.
    Elben und Tzuul griffen zu ihren Bögen. Pfeile zischten nach oben. Mehrere Sarn wurden getroffen und stürzten zu Boden.
    Rasch zeigte sich, dass die Tzuul keine sonderlich guten Schützen waren. Anders als bei den Elben gingen fast alle ihre Pfeile fehl, und Lhiuvan ließ sie innehalten. Aber auch für die Elben wurde es immer mühsamer, ein Ziel zu treffen. Nach dem ersten Schrecken stiegen die Sarn höher. Viele von ihnen ließen sich im Geäst der Bäume nieder, wo sie selbst für die scharfen Augen und geschickten Finger der Elben ein wesentlich schwerer zu treffendes Ziel abgaben.
    Nur noch vereinzelt stürzte einer von ihnen herab, und dann handelte es sich teils sogar nur um eine Finte. Dicht über dem Boden entfalteten sie plötzlich wieder ihre Schwingen, und sie stürzten sich auf die Angreifer. Einem Tzuul wurde von ihren messerscharfen Klauen das Gesicht regelrecht zerfleischt, einem anderen die Kehle aufgeschlitzt, ehe es seinen Gefährten gelang, die Bestie mit ihren Schwertern zu töten.
    Besorgt beobachtete Lhiuvan, dass die Zahl der Ungeheuer trotz ihrer Verluste beständig zunahm. Ganze Schwärme kamen herangeflattert und ließen sich ebenfalls in den Baumwipfeln nieder. Kein Wunder, es musste ungeheuer viele von ihnen geben, wenn sie die ganze Gegend um Tal’Orin herum bewachten. Und mit jeder Minute, die sie warteten, versammelten sich mehr von ihnen hier, sodass sich das Zahlenverhältnis zusehends zu ihren Gunsten verschob. Vereinzelt erhoben sich auch schon die hässlichen Schädel von Ghoulen aus ihren Erdlöchern, verschwanden aber sofort wieder, ehe ein sicherer Pfeilschuss auf sie möglich war.
    »Hört auf zu schießen!«, befahl Lhiuvan. »Wir müssen jetzt versuchen durchzubrechen, sonst schaffen wir es gar nicht mehr.«
    Auch die Elben hängten sich ihre Bögen wieder um und zogen stattdessen ihre Schwerter. So schnell sie konnten, stürmten sie vor, um das gefährliche Gebiet rasch zu überwinden, doch auf diesen Moment schienen die Sarn nur gewartet zu haben. Der Himmel verdunkelte sich, und es wurde noch düsterer, als es unter dem Blätterdach ohnehin schon der Fall war, während sich

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