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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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ist, was Euch zu diesem Thema einfällt, dann solltet Ihr uns besser ganz mit Eurem Gerede verschonen.«
    Einen Moment lang blickte Kadunan ihn scharf an. Er war ein ruhmreicher Krieger und brauchte es sich nicht gefallen zu lassen, von irgendjemandem so angefahren zu werden, auch nicht vom Hüter der Türme von Saltinan. Dass Molakan sich überhaupt dazu hatte hinreißen lassen, zeigte deutlicher als alles andere, wie angespannt sie alle waren. Das schien auch Kadunan zu erkennen, denn nach einigen Sekunden wandte er den Blick ab und zuckte mit den Schultern.
    »Wie Ihr meint«, sagte er ruhig und erhob sich. »Ich kann Euren Zorn gut verstehen, aber er sollte Euch nicht blind für alles andere machen. Und vor allem ist er stets ein schlechter Ratgeber. Das solltet auch Ihr bereits gelernt haben.«
    Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging er davon, nicht zu einem der anderen Grüppchen hinüber, die sich gebildet hatten, sondern direkt zu seinem Zelt.
    Thalinuel ballte die Hände, die bislang locker auf ihren Oberschenkeln gelegen hatten, zu Fäusten. Was gerade geschehen war, mochte nur ein unbedeutender Zwischenfall sein, dennoch entsetzte es sie nicht viel weniger als die gescheiterten Beratungen. Natürlich waren auch in ihrem Volk längst nicht immer alle einer Meinung, aber normalerweise wurden unterschiedliche Ansichten in aller Ruhe und Sachlichkeit besprochen. Nun jedoch begannen die äußeren Umstände bereits den Umgang und das Miteinander in ihrem eigenen Volk zu vergiften, selbst wenn Molakans Worte nur ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein mochten, die ihm bereits leidtaten. Jedenfalls zeigte sich auf seinem Gesicht genau wie auf dem der meisten anderen Betroffenheit.
    Eine Weile herrschte Schweigen. Thalinuel starrte zu Boden, rollte mit ihren Füßen einen faustgroßen Stein hin und her.
    »In einer Hinsicht muss ich Kadunan zustimmen«, ergriff Verilon schließlich das Wort. Sie blickte auf und sah den für einen Elb außergewöhnlich kräftigen Mann an. »Auch ich kann den Wunsch der anderen Völker nach Freiheit und Selbstbestimmung verstehen, denn wir engen sie tatsächlich ein. Und wir haben Fehler gemacht. Wir hätten die Entwicklung voraussehen müssen, statt unsere Augen davor zu verschließen. Dann hätten wir sie in die richtigen Bahnen lenken und die Völker darauf vorbereiten können, nach und nach mehr eigene Verantwortung für ihre Entwicklung und ihr Schicksal zu übernehmen.«
    »Dafür sind sie noch längst nicht reif«, widersprach Molakan. »Hätten wir sie in ihren Bestrebungen gefördert, wäre es nur noch schneller so weit gekommen.«
    »Vielleicht. Aber dann wären wir in Frieden und Freundschaft von ihnen gegangen, statt mit Streit und Groll zurückgewiesen zu werden, wie es jetzt geschehen ist. Und was noch viel schlimmer ist, sie haben es sogar gewagt, unsere Delegation zu überfallen. Lange schon hat es keinen solchen Angriff mehr auf einen bewaffneten Trupp von Elbenkriegern gegeben. Ich habe unsere Vorhut befehligt. Viele der Toten waren meine Freunde. Obwohl ich weiß, dass mich keinerlei Schuld daran trifft, lastet ihr Tod dennoch schwer auf mir, und ich bin nicht bereit, ihn so einfach hinzunehmen.«
    »Das gilt auch für mich!«, rief Thalinuel. Verilon sprach ihr direkt aus der Seele. Auch bei anderen erklang Zustimmung.
    »Es gibt wohl für keinen von uns Zweifel daran, dass es sich nicht nur um einen Hinterhalt von Wegelagerern handelte, dem wir zufällig zum Opfer gefallen sind«, fuhr Verilon fort. »Die Trolle und Tzuul hatten es ganz bewusst auf uns abgesehen, jemand hat sie mit dem Angriff auf uns beauftragt. Jemand, der genau wusste, wann und wo das Treffen stattfinden würde, und unseren Weg erraten konnte. Leider haben wir keinerlei Hinweise, um wen es sich bei den Verrätern handelt, dennoch hätte ich erwartet, dass dieses Thema bei den Beratungen eine größere Rolle spielen würde. Stattdessen hat König Lotharon es nur zu Beginn kurz zur Sprache gebracht und dann fallen lassen, als ob die Toten keinerlei Bedeutung hätten. Das zu akzeptieren fällt mir schwerer als alles andere.«
    Wieder erklangen zustimmende Rufe. Thalinuel war froh, dass endlich jemand auch dieses Thema noch einmal aufgriff, das angesichts der anderen Vorkommnisse völlig in den Hintergrund getreten war, und dass es ausgerechnet Verilon war. Es zeigte ihr wieder einmal, wie ähnlich sie einander waren, in welch ähnlichen Bahnen auch ihre Gedanken verliefen.
    Wenn er sie doch nur

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