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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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warten.“
    Er sah sie an und sagte dann: „Du hast es gut Sarwen.“
    „Wieso?“
    „Weil du schon weißt, was später aus dir werden soll. Aber ich weiß das noch nicht.“
    Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. „Eines Tages wirst du das von einem Augenblick zum anderen wissen“, empfing Daron ihren Gedanken.

Kapitel 3
    Entführt

    Am nächsten Tag fanden sich Daron und Sarwen wieder bei den Stallungen ein, um nach Rarax zu sehen. Außer Rhenadir dem Gewissenhaften und ein paar Gehilfen des Marschalls befand sich dort auch Lirandil der Fährtensucher.
    Lirandil stand dicht neben Rarax und berührte mit der Hand dessen Nackenfell. Das Ungeheuer ließ sich das von ihm erstaunlicherweise gefallen.
    Der Fährtensucher war bekannt dafür, mit Tieren besonders gut umgehen zu können. Er achtete auf die kleinsten Zeichen der Natur, wenn er auf seinen weiten Reisen ferne Länder durchstreifte. Er beherrschte das Fährtenlesen und hatte eine Schule für all diejenigen eingerichtet, die diese Kunst von ihm zu lernen wünschten.
    Lirandil wandte sich zu den Zwillingen herum, als er sie bemerkte. „Wie man so hört, wollt ihr das Riesenfledertier soweit zähmen, dass es euch ebenso folgt wie jedes Elbenpferd.“
    „Ja, das stimmt.“, gab Sarwen zu, wobei ein Gedanke ihres Bruders sie erreichte: „Ich wette, den hat Großvater geschickt, damit er uns noch einmal eindringlich davor warnt, wie gefährlich so eine Kreatur angeblich ist!“
    Auch Sarwen nahm das an.
    „Ihr Zwei seid in eurer Erziehung dieses Geschöpfes schon sehr weit gekommen“, sagte Lirandil anerkennend. „Und wenn man euch so fliegen sieht, dann scheint es euch auch ganz gut zu gehorchen.“
    „Wir haben uns große Mühe gegeben“, erklärte Daron. „Was würdet Ihr davon halten, wenn unsere Kavallerie Riesenfledertiere statt Elbenpferde benutzen würde? Wäre es nicht vorteilhaft für das Elbenreich, über eine fliegende Streitmacht zu verfügen? Und all die Händler, die ihre Waren an Orte transportieren müssen, die nicht an der Küste oder einem Fluss liegen, sodass keine Schiffe dorthin gelangen können – wäre es für sie nicht auch ein enormer Vorteil, nicht auf Pferdewagen angewiesen zu sein?“
    „Man bräuchte sehr viele und sehr starke Magier, um diese Tiere zu lenken“, gab Lirandil zu bedenken.
    „Aber dafür bräuchte man keine Magier mehr, um Straßen und Wege auszubessern, denn über kurz oder lang würde doch jeder fliegen, statt mühsam über Land zu reisen“, entgegnete Daron.
    „Ein interessanter Gedanke“, antwortete der Fährtensucher. „Und wenn der König eines Tages einmal Daron heißt, wird er vielleicht auch in die Tat umgesetzt.“ Er tätschelte das Riesenfledertier, dass daraufhin ein leises Brummen hören ließ, der an den Klang eines Hornissenschwarms erinnerte. „Aber dazu bräuchte die Elbenheit mehr Magier – und stärkere.“
    Daron seufzte. „Euer Einwand klingt vernünftig …“
    „Wenn ihr gleich fliegt, dann seid vorsichtig“, mahnte Lirandil. „Ihr beide seid auf einem guten Weg mit diesem Riesenfledertier, aber es ist noch nicht völlig gezähmt. Daran solltet ihr immer denken, wenn ihr euch damit über die Berge von Hoch-Elbiana tragen lasst.“
    „Wir passen schon auf“, versprach Sarwen.

    Wenig später saßen die beiden Elbenkinder auf Rarax' Rücken, und die Burg unter ihnen wurde immer kleiner. Das Riesenfledertier ließ sich mühelos lenken und reagierte auf jeden Gedankenbefehl.
    „Ich glaube, so etwas wie gestern wird uns heute nicht passieren“, meinte Daron.
    „Ich hoffe, du hast recht“, gab Sarwen zurück, die der Sache noch nicht so richtig traute.
    Rarax flog einen weiten Bogen, der sie über die schroffen Felsmassive mit dem Elbenturm führte, den er dann zweimal umkreiste. Immer höher ließen die beiden Elbenkinder das Riesenfledertier steigen. Es wurde eisig kalt, aber Elben waren weder gegen Kälte noch gegen Wärme sehr empfindlich, und so machte ihnen das nichts aus.
    „Ich frage mich, wie hoch Rarax wohl zu steigen vermag“, sagte Daron. „Und wie weit er fliegen kann, ohne zwischendurch einmal zu landen.“
    „Das sollten wir nicht heute ausprobieren“, riet Sarwen.
    „Warum nicht?“
    „Seien wir froh, dass Rarax uns im Augenblick ganz gut gehorcht. Und wenn er sich auch in Zukunft so gut lenken lässt, können wir ja weitersehen.“
    Daron blickte zu den schneebedeckten Gipfeln hinüber. „Aber zumindest über die Berge könnten wir

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