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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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königliche Marschall. „Aber ihr solltet euch auch mal in die Lage derer versetzen, die dieses Monstrum für euch pflegen müssen! Kein Magier hat noch Lust, den Mist wegzuzaubern, weil so viel davon anfällt, dass es einfach zu anstrengend wird.“
    „Das tut mir sehr leid“, sagte Sarwen. „Aber so ist nun mal die Natur dieses Riesenfledertiers. Und dagegen kann man nichts machen.“
    „Außerdem ist es doch besser, dass Rarax hier im Pferch ist und nicht mit seinen Artgenossen die Elbenpferde jagt oder gar Reisende überfällt“, gab Daron zu bedenken.
    Rhenadir der Gewissenhafte stemmte die Fäuste in die Hüften. Seine Haut war etwas Besonderes, denn sie war selbst für einen Elben sehr hell, fast weiß – genau wie das Haar, unter dem ebenso wie bei Daron und Sarwen die spitzen Ohren hervorschauten.
    Seine dunklen Elbenaugen musterten die beiden Kinder. „Es heißt, dass ihr so starke magischen Fähigkeiten hättet. Stärker als mancher Magier!“
    „Das sind Gerüchte“, behauptete Sarwen.
    „Nur Gerüchte“, bestätigte Daron.
    „Aber ihr währt gewiss stark genug, um den Mist eures Riesenfledertiers selbst wegzuzaubern!“
    „Das würden wir sofort tun“, erklärte Daron, und Sarwen stimmt ihm entschieden zu. „Nur unglücklicherweise hat uns unser Großvater aufgetragen, unsere Magie nur sehr zurückhaltend einzusetzen. Aber vielleicht könnt Ihr ihn ja davon überzeugen, dass er diese Anweisung zurücknimmt!“
    Rhenadir der Gewissenhafte winkte ab. „Das müsst ihr schon selbst mit eurem Großvater ausmachen“, sagte er und schüttelte den Kopf. Als ob der Marschall der königlichen Elbenpferdeställe mit dem König über die Erziehung seiner Enkel diskutieren würde!
    Daron spürte plötzlich einen Gedanken. Es war sein Großvater. König Keandir wünschte offenbar, dass er zu ihm kam. Daron seufzte und wandte sich mit fragendem Blick an Sarwen.
    Seine Zwillingsschwester wusste sofort, was los war, und schüttelte den Kopf. „Nein, mich hat er nicht gerufen“, sagte sie. „Aber wir wollten doch ohnehin beide zum Palas“
    Daron nickte. „Ich weiß schon, was er von mir will“, sagte er. „Es ist immer dasselbe.“ Er seufzte, und dann gingen sie zusammen davon.

    Der Palas – das Haupthaus der Burg von Elbenhaven – lag am inneren Hof. Dies war bei einer Belagerung der letzte Rückzugsort der Elben von Elbenhaven. Gleichzeitig war es der höchste Punkt der Stadt, von wo aus man den Hafen und alle Befestigungsanlagen gut überblicken konnte. Hier, im alten Teil der Burg, waren die meisten Gebäude noch Stein auf Stein errichtet worden und nicht mit Hilfe von Elbenmagie, wie es später der Fall gewesen war. Gebäude aus richtigem Stein waren viel stabiler als jene Bauwerke, die nur aus der Kunst der Magie entstanden waren, und man brauchte auch nicht in regelmäßigen Abständen dafür zu sorgen, dass der Zauber, der das jeweilige Bauwerk aufrecht hielt, erneuert wurde.
    Daron und Sarwen gingen die Stufen zum Eingang des Palas empor. Die beiden Elbenkrieger, die an der Tür Wache hielten, kannten die Zwillinge natürlich und ließen sie passieren.
    Die Kinder betraten den großen Festsaal, in dem eine lange Tafel stand. Die Heilerin Nathranwen schien sie bereits zu erwarten. Sie war die Geburtshelferin der beiden Elbenkinder gewesen, und vielleicht war das der Grund, weshalb ihre innere Verbindung zu den beiden so stark war, dass sie manchmal schon im Voraus ahnte, wann Daron und Sarwen im Palas auftauchten.
    Nathranwen hatte dunkles Haar und die typische helle Haut der Elben. Der Blick ihrer sehr schräg gestellten Augen wirkte freundlich und warmherzig, und ihre Ohren traten nicht so stark durch das seidige Haar hindurch, wie dies bei den meisten anderen Elben der Fall war.
    Außer der Heilerin waren noch Lirandil der Fährtensucher und Waffenmeister Thamandor im Saal. Der Waffenmeister hatte seine Werkstatt zwar hoch oben auf dem Elbenturm, aber das hielt ihn nicht davon ab, die Burg des Elbenkönigs des Öfteren aufzusuchen.
    „Es wird ein Mahl für unsere Gäste geben!“, sagte Nathranwen. „Gerade wird alles vorbereitet, und ihr solltet auch etwas essen!“
    „Später!“, sagten Daron und Sarwen wie aus einem Mund.
    Sie hatten keinen Hunger. Elben brauchten nicht so regelmäßig Nahrung zu sich zu nehmen wie Menschen, Zentauren und die meisten anderen Geschöpfe des Zwischenlands. Sie waren in der Lage, die Wärme ihres Körpers auf ein Minimum zu senken und sehr lange

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