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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Rarax eine Runde über der Stadt drehen. Die Flussbrücke, die beide Stadtteile miteinander verband, war zu einem Wahrzeichen des neuen Nithrandor geworden.
    Von allen Seiten näherte sich das Heer der Gnomen. Es mussten Tausende sein. Manche saßen zu dritt auf riesigen Kaltblutpferden, schwangen ihre Äxte und benutzten ihre Schleudern, wenn sie zum Angriff an die Stadtmauern heranstürmten. Andere Kolonnen waren zu Fuß unterwegs und bedienten gewaltige Belagerungsmaschinen, von denen manche von Pferden gezogen wurden, andere von Riesenechsen, wie es sie inzwischen nur noch sehr selten in den Wäldern des fernen Landes Karanor gab.
    Doch hin und wieder zogen die Gnomen auch gleich selbst ihre Katapulte und Rammböcke oder Sturmtürme, mit denen man Mauern überwinden konnte. Dabei waren sie sogar oft schneller und schienen mehr Kraft zu haben als die großen Tiere, die ihnen eigentlich diese Arbeit abnehmen sollten.
    Unterstützt wurden die Gnomen von riesigen Trorks – aber genau wie Daron und Sarwen es auf dem Nebelberg gesehen hatten, waren diese Trorks ganz anders als die fellbehängten, Keulen schwingenden Riesen, die sie aus dem Wilderland kannten. Diese Trorks trugen messingfarbene Rüstungen, die im Licht der untergehenden Sonne glänzten. Die meisten von ihnen liefen zu Fuß, aber ihre Anführer ritten auf Riesenmammuts.
    Thamandor wirkte zutiefst erschrocken. „Wie konnte diese Armee des Schreckens nur so plötzlich in unser Land gelangen? Da muss dunkle Magie im Spiel sein!“
    Auf Rarax wurde mit einem Katapult geschossen. Der Bolzen war so lang wie Darons Arm und mit einer Spitze aus einem grünlich schimmernden Metall versehen, das wie glühend wirkte. Das Geschoss war gut gezielt und verfehlte den linken Flügel des Riesenfledertiers nur um Haaresbreite.
    Zwei weitere Geschosse, von Riesenarmbrüsten abgefeuert, stiegen empor. Das grünliche Metall an ihren Spitzen war mit Magie versehen, daher rührte sein Glühen, Daron spürte es sehr deutlich. Offenbar diente diese Magie in erster Linie dazu, dass die Geschosse leichter zu ihrem Ziel fanden. Rarax, selbst ein Geschöpf der Finsternis, schien das ebenfalls zu fühlen. Er brüllte laut auf, und ohne dass Daron ihm den Befehl dazu gegeben hatte, versuchte er den Geschossen auszuweichen.
    Dazu ließ es sich einfach ein Stück fallen, sodass die Bolzen eigentlich an ihnen hätten vorbeifliegen müssen. Aber eines der Geschosse änderte im Flug die Bahn. Rarax flatterte heftig mit den Flügeln, um nicht wie ein Stein zu Boden zu fallen. Und Daron sammelte innerhalb weniger Herzschläge so viel an dunkler magischer Kraft, wie er konnte. Seine Augen wurden vollkommen schwarz, er hob die Arme, so als wollte er den heranrasenden Bolzen mit bloßen Händen abwehren, und stieß gleichzeitig einen durchdringenden Schrei aus.
    Für einen kurzen Moment entstand ein magisches Abwehrfeld. Der Bolzen wurde zur Seite abgelenkt, kurz bevor er Rarax durchbohrt hätte. Er drehte sich um sich selbst und trudelte abwärts, während die grünliche Metallspitze noch mehr aufglühte.
    Rarax zog eine hakenförmige Linie durch die Luft, damit die Gnomen nicht mehr so gut auf ihn zielen konnte, und stieg höher.
    „Danke!“, sandte Daron einen Gedanken an das Riesenfledertier. Denn wenn Rarax nicht geistesgegenwärtig ausgewichen wäre, hätte es selbst mit der Magie des Halbelben keine Rettung mehr gegeben.
    „Wenn diese Schurken glauben, sie könnten sich alles erlauben, sind sie bei mir an den Falschen geraten!“, rief Thamandor erzürnt. Seine Wut auf die Gnomen war auf einmal größer als seine Furcht vor der Tiefe. Bisher hatte er sich krampfhaft an Rarax' Fell festgeklammert und es vermieden, nach unten zu blicken. Aber nun krabbelte er mutig zu den Flammenspeeren.
    „Dreh noch eine Runde, Daron!“, wies der Waffenmeister den Elbenjungen an und begann gleichzeitig damit, einen der Flammenspeere zu lösen, wobei er darauf achtete, nicht auch die Riemen und Seile zu lockern, die den zweiten hielten. „Warum nicht gleich von hier oben den Gnomen einheizen?“, grollte er. „Denen brenne ich die Katapulte zu Asche!“
    „Ich weiß nicht, ob das wirklich eine so gute Idee ist“, gab Daron zurück. Es war eine plötzliche dunkle Ahnung, die ihn das sagen ließ. Ein Gefühl, für das es keinen richtigen Grund zu geben schien. Aber Daron hatte gelernt, dass solche Gefühle oft durch seine magischen Sinne hervorgerufen wurden und es besser war, sie ernst zu

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