Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
nehmen.
    Die Waffen der Gnomen waren magisch aufgeladen, und vielleicht war es diese Kraft, die Daron unterschwellig spürte. Eine Kraft, die ihn zutiefst beunruhigte,
    Noch immer waren seine Augen vollkommen schwarz.
    Thamandor jedoch teilte die Bedenken des Halbelben nicht. Er spürte auch nicht die dunkle Kraft, die von den Gnomenwaffen ausging, denn sein magischer Sinn war für elbische Verhältnisse völlig unterentwickelt. Er nahm den Flammenspeer und hielt ihn so, sodass die trichterförmige Spitze auf die Reihen von Katapulten zeigte. Seine Hand umfasste den Hebel, der sich etwa in der Mitte der Waffe befand, und zog ihn zurück.
    Ein Flammenstrahl schoss fauchend aus der Spitze des Speers. Doch der Strahl erreichte sein Ziel nicht, denn eine unsichtbare Wand schützte die Gnomen und Trorks.
    Ein magischer Schirm!, erkannte Daron. Eine andere Erklärung konnte es dafür nicht geben. Die Angreifer schienen über magische Mittel zu verfügen, die stärker waren als alles, was den Elben in dieser Hinsicht zur Verfügung stand.
    Anstatt die Belagerungsmaschinen und Katapulte in Brand zu setzen, bildete das Feuer des Flammenstrahls eine rote Wand, so als würde sich die Hitze des Strahls vor dem unsichtbaren magischen Schirm stauen.
    Daron ahnte, was geschehen würde. Er gab Rarax den Befehl, sich zur Seite kippen zu lassen, und konzentrierte gleichzeitig all seine Kräfte darauf, einen eigenen Abwehrschirm aufzubauen.
    Die Feuerwand wurde von dem magischen Schirm weggestoßen, der die Katapulte und Belagerungsmaschinen der Gnomen schützte, und raste empor, zurück zum Ursprung der Flammen – dem Riesenfledertier mit den beiden Elben auf seinem Rücken.
    „Festhalten, Thamandor!“, rief Daron gerade noch. Eine Welle aus Hitze ging der Feuerwand voraus und erfasste das Riesenfledertier. Es wurde in die Höhe gehoben, brüllte auf und flatterte wild. Daron hatte zwar einen Schutzschild erzeugt, aber die Kräfte des Elbenjungen waren nicht stark genug, um die Flammen vollkommen abzuwehren.
    Rarax taumelte schreiend und brüllend durch die Luft, und Thamandor krallte sich wieder am Fell des Flugungeheuers fest, wobei er verzweifelt darum bemüht war, seinen Flammenspeer nicht zu verlieren.
    Daron musste sich ebenfalls festkrallen, denn Rarax torkelte wild dem Erdboden entgegen. Der Schlag seiner Schwingen war völlig aus dem Rhythmus geraten, und die heißen Winde, die von der Flammenwand ausgingen, verhinderten zunächst, dass er sich wieder fing. Immer hektischer schlug er mit den Flügeln und fiel doch wie ein Stein aus dem Himmel.
    Um ein Haar wäre er gegen einen der Türme von Nithrandor geprallt. Die Wachen, die an den Zinnen standen, brachten sich in panischer Furcht in Sicherheit, als sie das kolossartige Flugungeheuer auf sich zutaumeln sahen, aber im letzten Moment gelang es Rarax noch, die Richtung zu ändern. Lediglich mit einem Flügel schrammte er am Mauerwerk entlang, dann ging es steil abwärts.
    Ziemlich unsanft landete das Riesenfledertier auf dem größten Platz der Stadt, auf dem in Friedenszeiten Markt gehalten wurde.
    Rarax rutschte über das glatte, mithilfe von Magie instand gehaltene Pflaster und stieß schließlich gegen den großen Stadtbrunnen. In dessen Ummauerung sprangen faustdicke Risse auf, als Rarax mit voller Wucht dagegen stieß. Daron konnte sich gerade noch auf dem Rücken des Flugungeheuers halten, doch Thamandor gelang dies nicht. Weil er sich nur mit einer Hand festzuhalten versuchte und mit der anderen den Flammenspeer umklammerte, verlor er den Halt, wurde vom Rücken des Fledertiers geschleudert und landete mit einem harten Aufschlag auf dem Pflaster.
    „Einen Heiler!“, rief jemand aus der Menge, die sich auf dem Platz befunden hatte und von der der größte Teil in Panik davongestoben war. Nicht nur Elben waren darunter, sondern auch einige der Menschen, Zylopier und Zentauren, die mittlerweile in der Stadt lebten. „Wir brauchen einen Heiler! Schnell!“

Kapitel 6
    Sarwens Traum

    „Sie kommen! Zu Tausenden!“
    „Beruhige dich, Sarwen. Hier ist niemand.“
    „Ich habe sie gesehen!“
    Sarwen saß aufrecht in ihrem Bett. Sie war nass geschwitzt, was bei Elben so gut wie nie vorkam, und ihr Herz raste geradezu, was Elben ebenfalls nur äußerst selten widerfuhr.
    „Es ist alles gut, Sarwen. Du hast geträumt“, sagte die Heilerin Nathranwen mit sanfter Stimme, die an Sarwens Bett gewacht hatte.
    Das Elbenmädchen sah die Heilerin einen Augenblick lang

Weitere Kostenlose Bücher