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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Burghof, der auch den Palas des Statthalters umgab. Rarax folgte dem Elbenjungen auf allen vieren, denn Daron wollte in dieser Situation nicht mit dem Riesenfledertier in die Luft aufsteigen. Die Gnomen hätten sofort mit ihren Riesenarmbrüsten und Katapulten auf das Fledertier geschossen, und davon abgesehen sollte sich Rarax auch erst einmal erholen. Ihn auf dem großen Platz unter all den Elben, Menschen, Zentauren und Zylopiern zurückzulassen, erschien Daron zu riskant. Denn es war durchaus möglich, dass Rarax auf den Trubel um ihn herum gereizt reagierte. Zudem wurde die Stadt belagert, und so musste man ständig damit rechnen, dass irgendwelche Katapultgeschosse auf dem großen Platz niedergingen, und dann konnte die Lage schnell außer Kontrolle geraten.
    „Willst du dein Reittier nicht besser anketten?“, fragte Palandir mit den zwei Schwertern stirnrunzelnd, als Daron das Riesenfledertier vor dem Palas einfach zurücklassen wollte.
    „Oh, das habe ich am Anfang getan“, erklärte Daron. „Aber es hat sich herausgestellt, dass das völlig überflüssig ist. Rarax ist ständig geistig mit mir verbunden. Ob ich nur ein paar Schritte entfernt bin oder sich die Mauern des Palas zwischen uns befinden, macht keinen Unterschied.“
    „Ihr solltet ihm vertrauen, werter Palandir“, meinte Lirandil. „Ihr werdet im ganzen Zwischenland niemanden finden, der mehr über Riesenfledertiere weiß als Daron – außer vielleicht der üble Xaror, in dessen Diensten diese Geschöpfe ja früher standen.“
    „Meine Sorge gilt meiner Stadt“, entgegnete Palandir. „Die Zerstörungen, die uns der Feind zufügt, sind schon schlimm genug, da brauchen wir nicht auch noch ein Monstrum, das inmitten unserer Mauern tobt.“
    „Das wird nicht geschehen“, versprach Daron.
    Palandir nickte. „Du hast zwar die äußere Gestalt eines Kindes, aber mir gegenüber hast du dennoch vieles an Erfahrung voraus. Und zudem bist du der Thronfolger – so werde ich also deinem Wort vertrauen!“
    „Elbenhaven steht auch immer noch!“, sagte Lirandil und sah Thamandor mit einem nachsichtigen Lächeln an. Der hatte offenbar noch immer ziemliche Schmerzen und bereute es inzwischen wohl, dass er Rumandors Behandlung mit dem Heilstein so plötzlich abgebrochen hatte. „Und dabei war Elbenhaven ja in letzter Zeit nicht nur der Gefahr ausgesetzt, von einem Riesenfledertier verwüstet zu werden“, fuhr Lirandil fort, „sondern wäre zuvor mehrfach beinahe den Experimenten unseres verehrten Erfinders und obersten Waffenmeisters zum Opfer gefallen.“
    „So ein Unsinn!“, knurrte Thamandor. „Meine Erfindungen haben Elbenhaven mehr als einmal davor bewahrt, von Feinden überrannt zu werden – und Ihr werdet sehen, dass es hier in Nithrandor nicht anders sein wird!“
    In diesem Augenblick nahm Daron einen sehr schwachen Gedanken wahr. „Sarwen! Bist du es?“
    Sie musste es sein!
    Niemand sonst nahm mit Daron auf diese besondere Weise Kontakt auf. Auch wenn er den Inhalt der Botschaft nicht verstanden hatte, so war er sich sicher, dass es seine Zwillingsschwester war, die versuchte, mit ihm in Verbindung zu treten.
    War sie inzwischen erwacht? Hatte sie sich erholt?
    Jedenfalls hatte sie ihre normale Stärke noch nicht zurückgewonnen.
    „Sarwen!“
    Mit aller Kraft sandte er diesen Gedanken und konzentrierte darauf jeden Funken Magie, den er aufzubringen in der Lage war.
    Doch so sehr er sich auch bemühte, eine Antwort erhielt er nicht. „Vielleicht verstehst du mich ja und bist nur zu schwach, um zu antworten!“, sandte er ihr. „Sarwen?“
    Aber ein weiterer Kontakt kam nicht zustande, und das beunruhigte den Elbenjungen sehr.

    Palandir führte Daron, Thamandor und Lirandil in den Hauptsaal des Statthalter-Palas. Nur Rumandor war nicht dabei. Für ihn gab es anderes zu tun. Die Angriffe der Trorks und Gnomen hatten zahlreiche Verwundete gefordert, die versorgt werden mussten, und unter ihnen befanden sich nicht nur Elben, die über eigene Selbstheilungskräfte verfügten, sondern auch Menschen, Zentauren und sogar zylopische Riesen. Viele Heilformeln, die bei elbischen Patienten einen sofort sichtbaren Erfolg brachten, wirkten bei ihnen nur schlecht oder überhaupt nicht.
    Da inzwischen so viele Menschen in Nithrandor wohnten, war Rumandor seit einiger Zeit auf der Suche nach Heilmittel, die besonders bei ihnen wirkten. Allerdings gab es nur wenige Elbenheiler, die bei der Behandlung dieser kurzlebigen Wesen Erfahrungen

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