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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Kramso Donnerstampfer zu dem Elbenjunge, und diesmal verstand Daron nahezu jedes seiner Worte. „Offenbar befürchtet sie, wir Kobolde könnten uns auf euer Flugungetüm stürzen und es als Fleischreserve für die nächsten drei Jahre nutzen.“ Er rammte die Spitze seines Speers in den Boden und fügte hinzu: „Scheint wenig Sinn zu haben, einem magiebegabten Riesen wie dich mit einer solchen Waffe entgegentreten zu wollen.“
    „Es ist schön, dass du das einsiehst“, sagte Daron.
    „Vielleicht können wir uns ja gegenseitig helfen, statt uns zu bekämpfen und mit Misstrauen zu begegnen“, meinte Brathold, der sich nachdenklich mit seiner sechsfingrigen Hand in seinem dichten roten Bart herumzupfte.
    „Das wäre schon mal ein guter Anfang“, meinte Daron.
    „Dann wäre es nett, wenn du uns die Mühe ersparst, den Stein des magischen Feuers wieder in die Höhle zu hieven“, schlug Brathold vor. „Wir Bergkobolde sind zwar durchaus geschickte Kletterer, aber du kannst dir denken, dass es auch für uns ziemlich anstrengend war, den Brocken in unsere Schatzhöhle zu schaffen.“
    „Das werde ich gern für euch tun“, versprach Daron. „Allerdings möchte ich zunächst mal ein paar Fragen beantwortet haben.“
    Brathold hob die Schulter und richtete für einen Moment seine ansonsten schlaff herabhängenden Ohren auf. Allerdings schien er sie so nicht lange halten zu können, denn sie hingen schon im nächsten Moment wieder nach unten. „Bitte, dann frag“, forderte er.
    Inzwischen hatten sich fast alle Kobolde - auch die Kinder –, die sich zuvor schleunigst unter die Erdoberfläche verzogen hatten, wieder hervorgewagt.
    Daron fiel auf, dass sie kurz nach ihrem Auftauchen aus dem Erdreich besonders klein waren, was auch für die Dolche, Schwerter und Schlangenpeitschen galt, die sie bei sich trugen. Manche von ihnen wiesen kaum die Hälfte der Größe auf, die Daron bei ihnen in Erinnerung hatte.
    Aber innerhalb weniger Augenblicke wuchsen sie wieder auf die gewohnte Größe heran, die jedoch selbst bei den Längsten unter ihnen nicht die Spanne einer Elbenhand überschritt. Die einzige Ausnahme war Kramso, der erneut kurzzeitig darüber hinauswuchs, dann aber wieder auf das offenbar normale Koboldniveau schrumpfte.
    Es musste Darons Überzeugung etwas mit der besonderen Magie zu tun haben, die diesen Wesen eigen war. Er beschloss, Brathold später danach zu fragen. Im Moment gab es ein paar wichtigere Dinge, die ihn beschäftigten.
    Er hörte das Stimmengewirr der aus dem Boden gewachsenen Kobolde. Manche von ihnen bewegten beim Sprechen leicht die Ohren auf und ab.
    „Ist der Nachtmahr fort?“
    „Zum Glück.“
    „Die beiden fremden Spitzohren scheinen ihn vertrieben zu haben!“
    „Aber nur zeitweilig. Immerhin ist er eben noch zurückgekehrt, und seine gesammelte Finsternis füllt immer noch das Tal …“
    Es ging unter den Kobolden wild durcheinander, und Daron vermochte längst nicht jeden Gedanken zu begreifen, den er aufschnappte. Ihr Gepiepse war so schrill, dass er unwillkürlich das Gesicht verzog und schließlich sogar aufstöhnte.
    Daraufhin herrschte plötzlich Ruhe.
    „Eure Stimmen sind eine Qual für meine empfindlichen Ohren“, erklärte Daron. „Zumindest, wenn ihr so schrill durcheinander ruft.“
    „Nehmt ein bisschen Rücksicht!“, rief Brathold Feuerbart, nur leider so schrill, dass Daron dies mehr in den Ohren schmerzte als das Geschnatter vorhin. Er beschloss, sein Gehör etwas mehr gegen diese schrillen Laute abzuschirmen. Allerdings hatte das den Nachteil, dass er sich nicht mehr so gut auf die Gedanken der Kobolde konzentrieren konnte. Wenn er ihre Worte zu undeutlich hörte, fiel es ihm einfach viel schwerer, die Gedanken, die sie damit äußerten, mit seinen Elbensinnen zu erfassen
    „Ihr scheint keine Freunde des Nachtmahrs zu sein“, wandte sich Daron an Brathold. „Ich dachte, er beschützt euch vor dem Bösen dort draußen, jenseits der Berge?“
    „Das tut er. Aber er lässt sich seine Hilfsbereitschaft teuer bezahlen und nutzt unsere Not aus, indem er uns tief in das Innere des Gebirges schickt, damit wir für ihn die Steine des magischen Feuers hervorholen. Er saugt ihre Kraft aus ihnen heraus und wandelt sie in Finsternis um – in genau jene Dunkelheit, die dich hier überall in diesem Tal umgibt.“
    „Du sprachst vorhin von einem Bann, mit dem er euch belegt hat“, entsann sich Daron.
    Brathold zupfte an seinem Bart. „Ja, das ist richtig. Mit

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