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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sie das grelle Feuer.
    Rarax brüllte auf, und seine beiden Reiter konnten für Augenblicke nichts mehr sehen, weil sich selbst Elbenaugen so schnell nicht auf ein so grelles Licht einzustellen vermochten.
    „Hinauf!“, gab Daron dem Riesenfledertier einen eindringlichen Gedankenbefehl, auf den das Flugungeheuer auch sogleich reagierte. Schreiend und mit den Flügeln schlagend stieg es auf und geriet damit aus dem grellen Flammenstrahl, der aber seltsamerweise überhaupt nicht heiß war.
    „Ich dachte schon, die Flammen würden uns zu Asche versengt“, dachte Sarwen, deren Herzschlag ebenfalls raste.
    „Wäre es das Feuer von Thamandors Flammenlanzen gewesen, wäre wohl tatsächlich nicht mehr von uns geblieben“ , antwortete Daron auf ihren Gedanken.
    Erneut zuckte ein Flammenblitz durch die Luft, diesmal allerdings in eine andere Richtung, sodass er weit von den beiden Elbenkindern entfernt auf einen Felsen traf. Doch auch dort richtete er erstaunlicherweise keinerlei Schaden an.
    Daron sah sich die getroffene Stelle an. Er und seine Schwester hatten bei anderer Gelegenheit gesehen, welch verheerende Wirkung die Feuerstrahlen der Flammenlanzen hatten, obwohl Thamandor diese Waffen nur bei äußerst dringenden Anlässen und daher sehr selten benutzte, schließlich war das Steingewürz, mit dem sie geladen wurden, sehr knapp.
    Normalerweise wurde alles, was davon getroffen wurde, vollkommen vernichtet. Warum das diesmal nicht der Fall war, blieb für die beiden Elbenkinder ein Rätsel.
    „Ich bin gespannt, was Thamandor uns dazu zu sagen hat“, empfing Sarwen den Gedanken ihres Bruders.

    Daron ließ Rarax einen weiten Bogen fliegen, um nicht noch einmal von dem Feuerstrahl erfasst zu werden. Auch wenn sich bisher keine schädliche Wirkung gezeigt hatte, hieß das nicht, dass es so bleiben musste.
    Als kein weiterer Flammenstrahl abgefeuert wurde, näherten sich die Elbenkinder auf ihrem Flugungeheuer wieder der Werkstatt und landeten auf dem Burghof, wo Rarax seine lederhäutigen Flügel zusammenfaltete.
    „Schön ruhig bleiben!“, besänftigte Daron das Riesenfledertier mit seinen Gedanken. „Waffenmeister Thamandor hat es garantiert nicht so gemeint.“
    Rarax antwortete mit einem grimmigen Knurren, während die beiden Elbenkinder bereits vom Rücken des Flugungeheuers glitten.
    Thamandor befand sich im Burghof und hielt eine der beiden Flammenlanzen in den Händen. Die andere lehnte gegen die Schutzmauer.
    „Tut mir leid, seid ihr getroffen worden?“, fragte er.
    „Und ob!“, empörte sich Sarwen. „Und Ihr habt Glück, dass wir Euch auf diese Frage überhaupt noch antworten können!“
    „Keine Sorge, die Strahlen, die ich im Moment mit diesen Waffen verschieße, sind vollkommen harmlos – mal abgesehen davon, dass man durch sie zeitweilig geblendet werden kann.“
    „Das haben wir gemerkt!“, erwiderte Daron, der seine Entrüstung – genau wie Sarwen – gar nicht erst zu verbergen versuchte.
    „Ich habe die Flammenspeere mit einer anderen Substanz geladen, in der Hoffnung, damit das Steingewürz ersetzen zu können“, erklärte Thamandor und strich sich mit einer Hand verlegen über das Lederwams. „Ich suche ja schon seit langem nach einer Alternative.“
    „Aber ist das ein Grund, auf Freunde und Bekannte zu schießen?“, fragte Daron ungehalten.
    „Nein, du irrst dich, Daron. Die Waffe ist aus irgendeinem Grund von allein losgegangen“, erklärte Thamandor. „Es liegt, so nehme ich an, daran, dass das Pulver, das ich als Ersatz verwenden wollte, magisch aktiv ist. Ist wohl besser, wenn ich es nicht wieder einsetze.“
    Sarwen stemmte die Hände in die Hüften und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dann verkniff sie sich ihren bissigen Kommentar. Stattdessen sandte sie einen ziemlich aufgebrachten Gedanken an ihren Zwillingsbruder. „Das darf doch nicht wahr sein! Ein als magisch minderbemittelt bekannter Elb hantiert mit magisch aktiven Substanzen herum!“
    „Wenn er dabei noch mit den entsprechenden Beschwörungsformeln experimentiert hat, ist klar, dass dabei nur Unfug herauskommen konnte!“, gab Daron zurück.
    „Tja, wie ihr erlebt habt, ist das Feuer, das mit diesem Ersatzpulver erzeugt werden kann, völlig harmlos“, fuhr Thamandor fort. „Ich habe zwar versucht, durch eine Veränderung der Einstellungen und etwas Magie …“
    „Davon solltet Ihr die Finger lassen, werter Thamandor!“, unterbrach ihn Sarwen schroff. „Schon ohne Magie haben Eure

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