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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gargoyle?“, fragte der Waffenmeister fast verwundert.
    „Wir denken, dass er im Auftrag Jarandils und des Knochenherrschers hier war“, erklärte Sarwen. „Gargoyles können nur durch alte Elbenmagie beschworen werden.“
    „Ja, davon habe ich gehört“, sagte Thamandor. „Doch gesehen habe ich so ein Wesen heute zum ersten Mal. Ich wurde während der langen Seereise geboren, die unser Volk an die Küste des Zwischenlandes brachte, und auf den Schiffen gab es keine Gargoyles.“
    „Es wäre auch schlecht möglich gewesen, dort den entsprechenden Zauber zu wirken“, sagte Sarwen. „Schließlich gab es an Bord der Elbenschiffe wohl keine Steinhäuser, und so viel ich darüber gelesen habe, kann man einen Gargoyle nur in einem steinernen Gemäuer beschwören, aus dessen Wänden er sich dann löst.“
    „Tja, ich gebe zu, dass ich mich nie besonders für solche Dinge interessiert habe“, gestand Thamandor. „Es ist allgemein bekannt, dass mir nahezu jedes magische Talent fehlt.“
    Daron berichtete von dem Gargoyle, den sie am Vorabend im Palas des Elbenkönigs entdeckt hatten, und schloss mit den Worten: „Ihr solltet bedenken, dass diese Wesen vielleicht gar nicht nur ausgeschickt wurden, um zu spionieren.“
    Thamandor hob die Augenbrauen. „Sondern?“
    „Was, wenn sie etwas haben stehlen sollen? Zum Beispiel die Flammenspeere?“
    Auf einmal war Thamandor schier außer sich. „Ich werde auf sie achten wie auf meinen Augapfel!“, versprach er. „Die Flammenspeere dürfen nicht in falsche Hände geraten!“
    „Und sowohl die Hände von Jarandil als auch die des Knochenherrschers wären wohl auf keinen Fall die richtigen“, fügte Daron hinzu.
    „Mir fällt da noch was ein“, sagte Thamandor. „Du hast erzählt, der Gargoyle, den ihr während des Banketts entdeckt habt, zerbrach in Stücke …“
    „Das stimmt.“
    „Habt ihr die Bruchstücke aufbewahrt?“
    „Ein paar davon“, bestätigte Sarwen. „Ich hatte gehofft, bei ihnen vielleicht noch etwas zu erspüren, etwas, das mir einen Hinweis auf die Herkunft des Gargoyles hätte geben können. Aber leider sprachen meine magischen Sinne nicht an.“
    Thamandor machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ach, diese magische Spürerei, da würde ich mich nicht so drauf verlassen. Ich wüsste da einen anderen Weg.“
    „Na, was das wohl sein wird?“, sandte Sarwen einen zweifelnden Gedanken an Daron.
    „In Elbenhaven lebt doch inzwischen eine beachtliche Anzahl von menschlichen Handwerkern, und deren Dienste erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, weil die Qualität dessen, was die Magier mit ihren schwindenden Fähigkeiten herstellen, immer schlechter wird. Ist ja klar, wer will sein Haus schon mit Magie reparieren lassen, wenn’s dann kurze Zeit später durchs Dach regnet.“
    „Ja, aber was hat das mit den Gargoyles zu tun?“, fragte Daron leicht verwirrt.
    „Unter den menschlichen Handwerkern gibt es auch Steinmetze. Nur sind Menschen von Natur aus körperlich genauso schwach wie Elben, und ihnen stet zudem nicht einmal Magie zur Verfügung, um größere Steine zu transportieren. Darum haben viele von ihnen zylopische Riesen eingestellt, die diese schweren Arbeiten für sie verrichten. Und diese zylopischen Riesen haben früher in aller Herren Länder gearbeitet und dort meistens beim Errichten von Steinbauten geholfen. Um ehrlich zu sein, ich kenne niemanden, der einen so guten Blick für Steine hat wie die sechsarmigen Riesen aus Zylopien. Ich habe selbst einige Male ihre Hilfe in Anspruch genommen. Wenn Gargoyles aus Mauerwerk beschworen werden, wie du gesagt hast, Sarwen, dann kann so ein Zylopier vielleicht erkennen, woher dieses Mauerwerk gekommen ist, aus dem euer Gargoyle bestand, welches Gestein verwendet wurde und auf welche Weise man es bearbeitet hat.“ Thamandor zuckte mit den Schultern. „Nur so eine Idee, wie man vielleicht in Erfahrung bringen könnte, ob euer Verdacht, dass Jarandil und der Knochenherrscher hinter dem Auftauchen der Gargoyles stecken, in die richtige Richtung weist.“
    „Das ist sogar eine sehr gute Idee“, zeigte sich Sarwen begeistert. Sie schaute ihren Bruder an, und der nickte entschlossen.
    Thamandor zwinkerte ihnen zu. „Konnte der alte Waffenmeister euch also auch mal behilflich sein.“

    In den nächsten Tagen wurde kein Gargoyle mehr entdeckt, obwohl nicht nur Daron und Sarwen sehr genau nach den kleinen geflügelten Spionen Ausschau hielten, sondern König Keandir auch die

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