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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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unsichtbaren Lauscher nicht mal bemerkt“, lautete Sarwens stummer Kommentar, den sie Daron mittels ihrer Gedanken sandte.
    Thamandor trat an die Zinnen der Schutzmauer und blickte in die Ferne, doch von dem Gargoyle war natürlich nichts mehr zu sehen. „Ich werde auf jede Fall mehr Wachen aufstellen“, kündigte er an.

Kapitel 8
    Ein erschöpfter Zentaur

    Daron und Sarwen blieben noch eine Weile bei Thamandor auf dem Elbenturm. Während die Zwillinge noch immer darüber grübelten, was der Gargoyle-Spion wohl gewollt hatte, schien Thamandor den Vorfall beinahe schon wieder vergessen zu haben und freute sich stattdessen über den vergleichsweise riesigen Vorrat an Steinen des magischen Feuers, der ihn nun zur Verfügung stand.
    „Endlich lohnt es sich, einen dritten Flammenspeer zu schaffen!“, meinte er, nachdem er die Elbenkinder in eines seiner Werkstattgebäude geführt hatte. Dort legte er die beiden bisher einzigen Flammenspeere auf eine große Werkbank.
    Die zwei Waffen bestanden aus einem dünnen Metallrohr, an dessen vorderen Ende sich eine trichterförmige Spitze befand. In der Mitte war das Metallrohr dicker, und dort befanden sich mehrere Hebel, deren genaue Funktion allerdings nur Thamandor kannte. Den meisten anderen Elben waren die Erfindungen des Waffenmeisters ohnehin nicht ganz geheuer, und viele waren der Ansicht, nur magisch Minderbegabte müssten auf derartige Hilfsmittel zurückgreifen.
    So hatte Thamandor zum Beispiel ein riesiges Schwert aus einem besonders leichten Stahl geschmiedet, doch bisher gab es nicht einen einzigen Elbenkrieger, dem es danach verlangte, diese Klinge zu führen. Wenn einem Krieger sein gewöhnliches Schwert in der Schlacht zu schwer wurde, weil seine Arme im Kampf erlahmten, wandte er einfach einen Stärkungszauber an. Das erschien den allermeisten Elben einfacher, als sich an ein neues Schwert zu gewöhnen.
    Die Einhandarmbrüste, die Thamandor benutzte und meistens am Gürtel trug, wenn er die Werkstatt verließ, gehörten zu seinen wenigen Erfindungen, die größere Verbreitung gefunden hatten. Auf Burg Elbenhaven gab es sogar eine ganze Garde, die damit ausgerüstet war.
    Daron konnte gut nachempfinden, dass Thamandor manchmal schier verzweifelte, weil die meisten Elben seine Erfindungen in Bausch und Bogen ablehnten und lieber auf ihre Magie vertrauten. Und das, obwohl die magischen Kräfte der Elben immer mehr schwanden. Es schien einfach so, dass die meisten Elben Neuerungen gegenüber sehr skeptisch eingestellt waren und sie nur dann annahmen, wenn es unbedingt sein musste.
    König Keandir war da keine Ausnahme. Daron hatte ihm schon mehrfach vorgeschlagen, doch mehr Riesenfledertiere zu zähmen und sie als Reittier zu nutzen. Schließlich konnte man auf deren Rücken wesentlich schneller reisen als mit dem Schiff oder selbst mit dem kräftigsten Elbenpferd. Aber mit solchen Vorschlägen war er bisher bei seinem Großvater auf taube Ohren gestoßen.
    Vielleicht, so hatte Daron in letzter Zeit ab und zu schon überlegt, wäre es doch nicht so schlecht, wenn er eines Tages König wurde …

    Thamandor nahm sich gleich ein paar der Steine des magischen Feuers und warf sie in den Trichter einer Maschine, die dazu diente, sie zu Pulver zu zerkleinern. Es begann zu rasseln und zu hämmern, und zum Schluss rieselte das Pulver in ein Tongefäß.
    Thamandor war froh, dass diese Maschine, die natürlich auch seine Erfindung war, noch funktionierte, denn da es an Steinen des magischen Feuers gemangelt hatte, war sie in den letzten hundert Jahren nicht oft benutzt worden.
    „Und wenn, dann nicht für das Gestein, für das ich sie erfunden habe“, erklärte er den Elbenkindern, „sondern zum Beispiel dafür, dieses Ersatzpulver zu schaffen, dessen klägliche Wirkung ihr ja vorhin gesehen habt.“
    „Nicht nur gesehen“, sagte Sarwen, „sondern am eigenen Leib gespürt.“
    „Oder eher nicht gespürt“, stichelte Daron.
    Thamandor seufzte laut. „Ach, diese anderen Steine, die ich zu Pulver zermalte, haben mir den Mechanismus fast zerstört. Es ist nämlich keineswegs gleichgültig, was man in den Trichter füllt. Es gibt bestimmte Arten von Staub, die setzen sich überall in der Mechanik fest.“ Er schüttelte den Kopf. „Oh, es ist manchmal zum Haare raufen.“
    „Ich werde meinem Großvater vorschlagen, dass er mehr Wächter zu Euch auf den Elbenturm schickt“, schlug Daron ein anderes Thema an.
    „Du machst dir immer noch Sorgen wegen des einen

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