Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)
Magiergilde, den Schamanenorden und die Elbenkrieger angewiesen hatte, genau auf alles Ungewöhliche zu achten.
Vielleicht waren die Gargoyles einfach nur noch vorsichtiger geworden. Oder derjenige, dem sie dienten, hatte sie mit einem noch stärkeren Tarnzauber belegt.
Daron und Sarwen erkundigten sich bei den zylopischen Riesen, von denen gut dreißig in Elbenhaven lebten, die meisten davon als Angestellte menschlicher Handwerker, so wie Thamandor es gesagt hatte. Aus den Erzählungen ihres Großvaters wussten die Elbenkinder, dass die zylopischen Riesen schon geholfen hatten, die Aratanische Mauer zu errichten, welche die Grenze zwischen dem Elbenreich und dem Land Aratan bildete und die Elbenheit vor Angreifern von dort schützte. Die sechsarmigen Riesen hingegen waren äußerst friedlich, und man hatte nie davon gehört, dass sie jemals einen Krieg geführt hätten.
Jedem dieser Riesen zeigten Daron und Sarwen die Bruchstücke des Gargoyles, in der Hoffnung, dass der Betreffende daran irgendetwas erkannte, das einen Hinweis auf die Herkunft des magischen Spions geben könnte.
Es dauerte gar nicht lange, da trafen sie auf einen Riesen namens Gamsong, der einige Jahre in Skara, der Hauptstadt des Knochenherrschers, gearbeitet hatte. Wie Daron durch ihre eigene Reise in dieses düstere Reich wussten, gab es gerade dort besonders viele Zylopier, die mit Bauarbeiten aller Art beschäftigt waren.
Der Riese jedenfalls war felsenfest überzeugt, dass die Bruchstücke aus einem Gestein stammten, wie man es vor allem in der Umgebung um Skara fand. Und auch die Art, wie der Stein behandelt worden war, deutete Gamsongs Meinung nach auf die Hauptstadt des Knochenreichs hin.
„Du bist völlig sicher?“, vergewisserte sich Sarwen.
„Völlig. Seht nur, die Spuren im Gestein. In Skara werden Steinwände mit einer Tinktur aus dem Speichel der Whanur-Echsenmenschen und dem sauren Wasser des Giftbachs bestrichen, der nördlich von Skara in den Bergen fließt. Das soll dazu dienen, das Gemäuer haltbarer zu machen. Ob es wirkt, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall verändert es den Stein. Ich erkenne es genau, obwohl ich nicht die scharfen Augen eines Elben habe.“
„Also doch“, ging es Daron durch den Kopf. „Unser Verdacht war von Anfang an richtig.“
Natürlich berichteten die Elbenkinder ihrem Großvater von dem, was sie herausgefunden hatten. Und dieser sorgte dafür, dass ein zusätzlicher Trupp Elbenkrieger Thamandors Werkstatt bewachte. Dass gerade dort ebenfalls ein Gargoyle aufgetaucht war, konnte seiner Ansicht nach kein Zufall sein.
Sarwen vertiefte sich in den nächsten Tagen in die alten Schriften, die in den Bibliotheken am Hof des Elbenkönigs lagerten. Schriften, von denen der Großteil noch aus der Alten Heimat Athranor stammte und mit den Elbenschiffen ins Zwischenland gelangt war. Sie hoffte, noch etwas mehr über die Gargoyle-Magie herauszufinden, die in der Alten Zeit unter den Elben offenbar völlig selbstverständlich gewesen war. Dennoch waren die Hinweise, auf die Sarwen stieß, sehr spärlich.
Zu ihrem Erstaunen stellte sie fest, dass sich einige Schriftrollen, die sich mit diesem Thema befassten, nicht mehr an ihrem angegebenen Ort befanden. Der Bibliotheksmeister hatte keine Erklärung dafür, erinnerte sich aber, dass sich Jarandil vor vielen Jahren sehr dafür interessiert hatte.
Nach etwa einem Monat kam Thamandor von seiner Werkstatt herabgeritten, um dem König seinen regelmäßigen Bericht über den Stand seiner Erfindungen zu erstatten.
Beim festlichen Bankett im Palas erklärte er, keiner seiner Wachen hätte noch einmal einen Gargoyle gesehen. „Nur einmal war sich mein Gehilfe Derimir nicht ganz sicher“, fügte der Erfinder hinzu. „Aber Derimir hat schon immer eine blühende Fantasie gehabt. Ich weiß nicht, ob ihm etwas aufgefallen wäre, hätte ich nicht zuvor alle eindringlich vor den Gargoyles gewarnt.“
„Hauptsache, Ihr haltet die Flammenspeere gut unter Bewachung“, meinte König Keandir. „Ihr wisst ja, wie wichtig sie für die Verteidigung des Elbenreichs sind. Wenn es sie nicht gäbe, hätte Elbiana den Großen Krieg womöglich nicht überstanden.“
„Worauf ich, als Erfinder dieser Wunderspeere, offen gesagt auch ein bisschen stolz bin“, meinte Thamandor und räusperte sich.
„Das könnt Ihr zweifellos auch sein“, stimmte ihm König Keandir zu. „Doch bin ich mir sicher, dass Jarandil und der Knochenherrscher die Bedeutung der Speere genauso
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