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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bereits schwankte. Dann sagte er zu Farados: „Seid gewiss, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun werden, um Euch zu helfen.“
    „Das … weiß ich … wohl zu schätzen“, murmelte der Zentaur mit erschreckend schwacher Stimme.
    „Nur … Wunder vermögen auch Elben nicht zu vollbringen“, schränkte der König ein.
    Die Diener kamen gerade noch rechtzeitig mit dem Teppich und konnten ihn ausbreiten, ehe der Zentaur in vollkommener Erschöpfung niedersank.
    „Ich werde Euch einen Stärkungstrunk bringen, mein vierbeiniger Freund“, sagte die Heilerin Nathranwen. „Und habt keine Sorge, dass Ihr ihn nicht vertragt, denn ich kenne mich auch ein wenig in der Heilkunst der Zentauren aus.“

Kapitel 9
    Feuer gegen Feuer

    Es dauerte eine Weile, bis sich der Zentaur wieder einigermaßen erholt hatte. Er ruhte sich auf dem ausgelegten Teppich aus und bekam von der Heilerin Nathranwen den angekündigten Stärkungstrunk gereicht, an dem er zunächst zwar nur misstrauisch roch, ihn dann aber doch zu sich nahm.
    Danach berichtete er davon, was sich in einem abgelegenen Teil des Waldreichs gerade zutrug. „Überall sind die Zentauren und andere Waldbewohner auf der Flucht“, erzählte Farados. „Die Flammen breiten sich immer mehr aus und vernichten große Teile des Waldes. Wir sind verzweifelt, und wenn nichts geschieht, wird ein großes Gebiet des Waldreichs auf lange Zeit zu einer unfruchtbaren Ödnis.“
    „Es ist lange her, dass man im Elbenreich einen Waldbrand zu löschen hatte“, sagte Lirandil. „In der Alten Zeit haben das die Magier getan, aber ich weiß nicht, ob deren Fähigkeiten dazu noch ausreichen.“
    „Man könnte in den alten Schriften nach dem verlorenen Elbenwissen suchen, mit dem man damals Waldbrände bekämpfte“, schlug Sarwen vor. „Ich bin überzeugt, dass sich Zauberformeln dafür finden lassen.“
    „Ich fürchte nur, dass es für das Waldreich und seine Bewohner bis dahin zu spät wäre“, sagte Farados niedergeschlagen und nahm noch einen Schluck von Nathranwens Trunk, dDer die Lebensgeister des Zentaur tatsächlich nach und nach zurückkehrten ließ. „Schon seit meinem Ritt hierher hat sich die Lage wahrscheinlich dramatisch zugespitzt. Im Süden des Waldreichs sind unsere Stämme bald vom Feuer eingeschlossen, und ich weiß nicht, was sie dann noch retten könnte.“
    „Vielleicht gäbe es eine Lösung!“, meldete sich Thamandor zu Wort. „Allerdings eine, die mit Magie nicht das Geringste zu tun hat.“
    Aller Blicke waren nun auf den Waffenmeister gerichtet. Dieser genoss sichtlich die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde. Oft genug belächelten die anderen Elben ihn und seine Ideen. Die Tage, da er mit seinen Flammenspeeren das Elbenreich gegen die Angriffe der Schattengeschöpfe verteidigt hatte, waren mehr als ein Jahrhundert her. Besser in Erinnerung waren dagegen die Blitze, Explosionen und das ohrenbetäubende Knallen, das von Thamandors Werkstatt aus die Bewohner der elbischen Hauptstadt mitunter in Angst und Schrecken versetzte. Dass diese Werkstatt ein ganzes Stück von Elbenhaven entfernt lag, änderte daran nichts.
    „Nun sagt schon, was ist die Lösung, die Ihr vorzuschlagen habt?“, forderte Daron voller unelbischer Ungeduld.
    „Feuer bekämpft man mit Feuer“, sagte Thamandor. „Das Feuer braucht die Luft ebenso zum Atmen, wie es bei den meisten Lebewesen der Fall ist. Wenn ein Feuer einem anderen Feuer aber die Luft nimmt, dann verlöschen beide!“
    „Wie ich mit Interesse zur Kenntnis nehme, scheint Ihr Euch inzwischen mit Magie befasst zu haben“, meldete sich Prinz Sandrilas spöttisch zu Wort.
    „Das ist keine Magie, sondern ein Gesetz der Natur“, berichtigte ihn Thamandor. „Und dieses Gesetz könnte man sich in diesem Fall zunutze machen.“
    „Aber würde das nicht bedeuten, dass Ihr ein Feuer legen müsstet, dass genauso groß ist wie jenes, das Ihr ersticken wollt?“, fragte der Zentaur unbehaglich.
    „Ganz so groß vielleicht nicht. Es reicht eine Feuerschneise, und wenn der Wind den Brand darauf zutreibt, werden sich die Flammen gegenseitig ersticken“, erklärte Thamandor den erstaunten Elben.
    Der Zentaur hingegen runzelte die Stirn und meinte: „Mein Volk lebt seit langem im Wald, und Waldbrände sind uns nichts Unbekanntes, wenn sie auch ansonsten nicht so gewaltig sind wie diese Feuersbrunst. Und dass ein Feuerherd den anderen löschen kann, haben wir tatsächlich schon beobachtet.“
    „Mit den Flammenspeeren

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