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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und Schaben der Flügelschlangen. Dann machten sie einen großen Bogen um das Gebiet, aus dem diese feinen, nur für Elbenohren vernehmbare Geräusche kamen. So gelang es ihnen, eine weitere Begegnung mit den Bestien aus der Tiefe zu vermeiden.
    Auch gewöhnten sie sich einen vorsichtigeren Gang an, um nicht unnötig kleinere Vögel und anderes Getier aufzuscheuchen, denn damit machten sie nur unnötig Geschöpfe auf sich aufmerksam, die ihnen vielleicht nicht freundlich gesonnen waren oder in ihnen nichts anderes als eine willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan sahen.
    Gegen Abend hörten Sarwens feine Elbenohren schließlich das Rauschen von Wasser. Das konnte nur der Nor sein.
    "Na endlich!", dachte Daron. "Ich glaubte schon, wir hätten uns völlig verlaufen! Scheint ja doch für etwas gut gewesen zu sein, dass ich den Erzählungen von Lirandil immer aufmerksam gelauscht habe."
    „Das kann ich leider von mir nicht behaupten“, sagte Sarwen laut. „Diese Geschichten über irgendwelche Reisen in unbekannte Länder haben mich nie sehr interessiert. Ich habe ehrlich gesagt immer gedacht, dass sich dieser alte Fährtensucher nur bei unserem Großvater damit wichtig machen wollte.“
    Noch bevor die Sonne versank, erreichten sie den Fluss, der so reißend war, dass man gar nicht daran denken konnte, ihn einfach so zu überqueren. Eine seichte Stelle zu finden, an dem man ihn ganz durchschreiten konnte, war ziemlich unwahrscheinlich. Dazu kam noch, dass der Nor sehr breit war.
    In der Ufergegend befand sich eine Blumenwiese. Unzählige Insekten schwirrten um die Blütenkelche, und Sarwen hatte eine Weile Freude daran, diese Insekten zu beeinflussen und sie wild durcheinander tanzen zu lassen.
    "Erinnerst du dich? Das haben wir schon getan, als wir ganz klein waren und unsere Eltern noch lebten!" , sandte sie einen Gedanken an Daron.
    Aber Daron wollte sich in diesem Augenblick nicht an früher erinnern. Er blickte sich um. Auf der Wasseroberfläche des Flusses hatten sich bereits erste Nebelschwaden gebildet. Nebel stieg auch schon aus den Wiesen am Flussufer auf.
    „Jetzt wissen wir wenigstens, wo wir sind“, stellte Daron fest. „Wie wär's, wenn wir uns hier irgendwo ein Lagerfeuer für die Nacht machen, das uns vor den wilden Tieren schützt?“
    Sarwen war einverstanden. „Meinetwegen.“
    Unterwegs hatten sie ein paar Beeren gesammelt, von denen sie glaubten, dass man sie gefahrlos essen konnte.
    „Wenn es nur eine leichte Vergiftung ist, bekommen wir das mit einem einfachen Heilzauber wieder hin“, sagte Sarwen beruhigend.
    „Na ja, darauf anlegen müssen wir es aber auch nicht“, gab Daron zurück.

    Das Holz der Sträucher, die in Ufernähe wuchsen, war durch einen Brandzauber nur schlecht entflammbar und machte vor allem dunklen Rauch, der in der Nase und im Hals kitzelte und Daron zu einem Hustenanfall reizte. Also versuchten sie es mit einigen der Pilze, die sich ebenfalls in der Nähe des Flussufers fanden. Sie waren sehr groß, und manche von ihnen reichten Daron und Sarwen bis zu den Knien. Daron schnitt mit seinem Dolch ein Stück aus einem der Pilze heraus, das wie Zunder brannte.
    Sarwen tat noch etwas Gras und Gestrüpp dazu, und so hatten sie vor Einbruch der Dämmerung ein Lagerfeuer. Um es in der Nacht warm zu haben, hätten sie das Feuer nicht unbedingt gebraucht, auch wenn sie beide schon gemerkt hatten, dass sie gegen Kälte doch zumindest ein bisschen empfindlicher waren als andere Elben. Das lag wohl am Erbe ihrer menschlichen Mutter. Die Heilerin Nathranwen hatte ihnen einmal erzählt, dass ihre Mutter im Winter täglich den Kamin angezündet hätte. Für Elben war das unvorstellbar.
    Dieses Lagerfeuer diente allerdings in erster Linie dazu, wilde Tiere und andere gefährliche Kreaturen fernzuhalten. Lirandil hatte berichtet, dass fast alle Geschöpfe des Zwischenlandes das Feuer fürchteten, selbst diejenigen, die es selbst beherrschten wie etwa die Menschen.
    „Ob Großvater wohl jetzt an uns denkt?“, fragte Sarwen irgendwann in die Stille hinein, als das Feuer prasselte und sie sich die Beeren teilen, die sie unterwegs gesammelt hatten.
    „Sicher wird er das“, meinte Daron.
    „Aber warum spüren wir dann nichts davon? Sind unsere Elbensinne vielleicht schwächer, weil unsere Mutter eine Menschenfrau war?“
    „Nein, das glaube ich nicht. Unsere Magie ist ja sogar stärker als bei anderen Elben. Und wir beide können die Gedanken des anderen verstehen. Ich denke, es

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