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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einer Stelle der Boden etwas anhob. Erde wurde emporgeworfen, als ob sich ein Maulwurf an der Erdoberfläche grub.
    Aber dies war kein Maulwurf, sondern ein Wesen, dass wie eine Schlange mit Flügeln aussah. Doch diese Flügel dienten keineswegs dazu zu fliegen. Es waren Grabwerkzeuge, mit denen sich die Kreatur durch das Erdreich wühlte. Aus welcher Tiefe dieses Wesen auch immer hervorgestiegen war, vermochten die Elbenkinder nicht zu sagen. Die Flügelschlange kroch halb aus der Erde, reckte den Kopf in die Höhe, stieß einen fauchenden Zischlaut aus, und eine gespaltene Zunge zuckte aus ihrem Maul.
    Dann senkte sie den Kopf und tauchte wieder hinab in die Erde, wühlte sich durch die Schicht von halb vermoderten Pflanzenresten in den Boden und war im nächsten Moment verschwunden.
    Dafür tauchten drei, vier, fünf weitere dieser Flügelschlangen aus der Tiefe empor und reckten ebenfalls die Köpfe, so als wollten sie nach geeigneter Beute Ausschau halten.
    Und die hatten sie offenbar gefunden, denn sie schnellten auf Daron und Sarwen zu.
    Dabei furchte jedes dieser Tiere wie ein Pflug durch den Boden, und das aufgeworfene Erdreich schoss, so schien es, auf die Elbenkinder zu.
    „Verschwindet!“, rief Sarwen und rief eine mächtige Zauberformel, mit der es ihr für gewöhnlich gelang, einen sehr großen Teil ihrer Zauberkraft zu sammeln. Ihre Augen wurden schwarz, und sie richtete ihre Hände auf die sich nähernden Flügelschlangen.
    Doch die Geister dieser Kreaturen waren ebenso schlecht zu beeinflussen wie der große Krähenvogel, dem sie zuvor begegnet waren. Die Flügelschlangen stoppten jedoch kurz ihre Annäherung und tauchten noch einmal mit ihren wütend fauchenden Köpfen aus der Erde hervor. Lange Giftzähne ragten aus ihren Oberkiefern.
    Immer mehr dieser Bestien erschienen am Boden und näherten sich. Die ersten hatten Daron und Sarwen fast erreicht.
    Daron nahm seinen Dolch und hieb damit nach der ersten Flügelschlange. Er traf sie auch, wenn auch nicht besonders gut, aber er ritzte mit der Klinge ihren schuppigen Leib. Sie wich fauchend zu den anderen zurück, die noch zögerten.
    „Das ist zu gefährlich, Daron!“, rief Sarwen.
    „Aber Magie hilft nicht!“, gab der Elbenjunge zur Antwort und machte dabei einen schnellen Schritt nach vorn, wobei er nochmals die Dolchklinge durch die Luft sausen ließ. Die Flügelschlangen zuckten nach hinten.
    „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Sarwen.
    "Auf jeden Fall müssen wir unsere Angst vor ihnen verbergen!" , antwortete Daron mit einem Gedanken. "Denn wenn sie merken, dass wir uns vor ihnen fürchten, werden sie alle auf einmal angreifen!"
    Daron täuschte noch einmal einen Angriff vor. Vielleicht konnte er sich so bei den Biestern Respekt verschaffen. Diesmal sammelte er gleichzeitig seine magischen Kräfte. Die Seelen dieser Bestien konnte er kaum erreichen, sie ließen sich nicht beeinflussen wie andere niedere Tiere. Aber es ging auch anders.
    Seine Augen waren wieder vollkommen von Schwärze erfüllt. Und in dem Moment, da er mit dem Dolch erneut nach einer Flügelschlange schlug, zuckte ein schwarzer Blitz aus seiner Messerhand, wurde durch die Dolchklinge weitergeleitet und traf die Flügelschlange. Mit einem schrillen, erschrockenen Laut fuhr sie zurück und drehte sich dabei um die eigene Achse, während der dunkle Blitz noch immer um ihren Körper zuckte.
    Völlig entkräftet und nach Luft schnappend blieb sie schließlich auf dem Boden liegen.
    Mindestens hundert Flügelschlangen hatten sich inzwischen versammelt, und sie schienen nur darauf gewartet zu haben, sich auf die beiden Elbenkinder zu stürzen, doch auf einmal wurden sie vorsichtiger.
    Keine von ihnen wagte sich zunächst näher an die vermeintliche Beute heran. Stattdessen hoben sie ihre Köpfe und starrten Daron an.
    "Wenn sie sich alle auf einmal auf uns stürzen, sind wir verloren!" , empfing er Sarwens Gedanken.
    "Ich weiß" , gab er zurück. "Vielleicht aber habe wir auch Zeit genug wegzurennen!“
    „Und wohin?“, fragte sie laut.
    Daron sah sich kurz um. Seine Augen behielten dabei ihre vollkommene Dunkelheit. "Zu dem verkrüppelten Baum dort vorne!"
    "Sollen wir jetzt rennen?"
    Er überlegte nur einen kurzen Moment. "Ja."
    "Wann?"
    "Jetzt!", rief er.
    Sie rannten los.
    Die Flügelschlangen zögerten zuerst, dann waren ihr Hunger und ihr Jagdfieber wohl stärker als alle Vorsicht. Sie wühlten sich mit einer Geschwindigkeit voran, die man ihnen kaum zutraute. Die

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