Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
etwas nicht in Ordnung war“, antwortete sie. „Vielleicht war es ein Gedanke von dir.“
    „Dann habe ich wohl großes Glück gehabt“, stellte Daron fest.
    Sarwen nickte. „Nathranwen hat immer erzählt, dass man selbst sich von einem Nebelgeist nicht befreien kann, wenn man erst mal in seinen Bann geraten ist.“
    Daron konnte dies nur bestätigen. „Ich habe versucht, mich davon loszureißen, aber es ging nicht.“
    „Ich weiß“, sagte Sarwen.
    Daron setzte sich hin und zog sich die Stiefel aus. Sie waren voller Wasser. Aber wenn er sie ans Feuer stellte, würden sie am Morgen gewiss wieder trocken sein, denn die Stiefel der Elben wurden mit besonderen Fetten behandelt, die dafür sorgten, dass sie sich nicht mit Feuchtigkeit voll sogen.

Kapitel 7
    Wilde Trorks

    Während der restlichen Nacht schliefen sie nicht mehr. Sie harrten am Feuer aus und warteten darauf, dass es wieder hell wurde. Zu groß war ihre Angst, dass einer von ihnen doch noch dem Bann eines Nebelgeistes erlag, wenn der andere schlief.
    „Einmal haben wir Glück gehabt, aber wir sollten das Schicksal nicht herausfordern“, meinte Sarwen.
    „Sind es nicht letztlich unsere eigene Wünsche, die die Nebelgeister erst mächtig machen?“, fragte Daron.
    „Natürlich.“ Sarwen nickte. „Aber was sollen wir gegen diese Wünsche tun? Es ist doch ganz normal, dass wir so schnell wie möglich nach Elbenhaven zurückkehren wollen.“
    Sie hätten natürlich das Flussufer verlassen und sich wieder zurück in das Gestrüpp aus Riesenschachtelhalmen und Büschen aller Art begeben können. Aber das erschien ihnen noch gefährlicher als die Bedrohung durch einen Nebelgeist.
    Einmal näherten sich ein paar Flügelschlangen ihrem Feuer bis auf zehn Schritte. Sie gruben sich aus der feuchten Erde des Uferbereichs und streckten ihre Köpfe empor. So warteten sie eine ganze Weile.
    „Verschwindet!“ , sandte Sarwen ihnen einen ärgerlichen Gedanken, und ihre Augen wurde ganz schwarz dabei. Aber die Flügelschlangen schienen nicht sehr beeindruckt. Sie wichen zwar zunächst etwas zurück, gruben sich wieder in die Erde, doch dann versuchten sie es erneut.
    „Die sind hartnäckig“, sagte Daron.
    Sarwen sah ihn an und sandte ihm einen Gedanken: „Lass und denken und nicht reden. Gedanken locken nicht so viel Getier an wie Worte!“
    Daron atmete tief durch. „Meinetwegen.“
    Sarwen hatte einen Vorschlag. „ Versuchen wir, die Biester mit vereinten Kräften zu vertreiben. Ein richtig böser, übler Gedanke, in den wir viel magische Kraft hineinlegen, sollte sie verjagen. Wir müssen nur im selben Moment unsere Kräfte konzentrieren.“
    Aber Daron schüttelte den Kopf. „ Das können wir leichter haben.“
    „Ach, ja?“
    Daron beugte sich zum Feuer vor und stocherte mit seinem Dolch darin herum. Schließlich war es ihm gelungen, ein Stück des brennenden Pilzes abzuschneiden. Das spießte er mit der langen Klinge auf. Die besonderen Eigenschaften des Elbenstahls, aus dem sie bestand, sorgte dafür, dass die Klinge nicht rußig wurde.
    Daron schleuderte den Flügelschlangen das brennende Pilzstück entgegen. Während seines kurzen Fluges zerbröselte es, und die einzelnen Stücke glühten in der Nacht und regneten auf die Flügelschlangen nieder wie ein Kometenregen. Dabei murmelte Daron den stärksten Brandzauber, den er kannte, sodass jedes einzelne Stück, und mochte es noch so klein sein, explosionsartig aufflammte.
    Daraufhin stoben die Flügelschlangen davon. Sie krochen in aller Eile über den Boden, verbargen sich im dichten Gras oder zwischen den Sträuchern und gruben sich so schnell sie konnten ein. Nur Augenblicke später waren sie alle verschwunden.
    Daron und Sarwen lauschten. Eine Weile konnten ihre empfindlichen Elbenohren noch die Grabgeräusche hören. Aber diese wurden schwächer und schwächer, was Daron und Sarwen schließlich aufatmen ließ.
    Der glühenden Stücke des Brennpilzes entzündete einen Strauch. Dessen feuchte Zweige und Blätter knisterten heftig, und dunkler Rauch stieg auf. Sarwen murmelte eine magische Formel, die angewendet wurde, um einen Feuerschaden abzumildern. Einen großen Brand konnte man damit nicht löschen, aber ein kleineres Missgeschick wie dieses ließ sich so aus der Welt schaffen. Die Flammen erstarben.
    „Ich hoffe, jetzt lässt man uns endlich in Ruhe“ , dachte Sarwen, doch es dauerte eine ganze Weile, bis ihre Augen die schwarze Färbung verloren.

    Als die ersten Strahlen der

Weitere Kostenlose Bücher