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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Tiefe“, empfahl Daron.
    „Ich werde versuchen, deinen Rat zu beherzigen“, versprach Thamandor.
    „Zunächst fliegen wir ja nur bis zum Elbenturm“, tröstete ihn Sarwen. Schließlich mussten sie noch die Flammenlanzen holen.
    Rarax stieß einen krächzenden Laut aus, und König Keandir sah ihnen von den Zinnen des Ostturms aus nach, als sie in Richtung Elbenturm flogen, der von Elbenhaven aus deutlich zu sehen war.
    Es dauerte nicht lange, bis sie dort ankamen, und Thamandor war sehr froh, als er wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Allerdings würde das nur für kurze Zeit sein.
    Er holte die mit frischem Steingewürz geladenen Flammenlanzen und schnallte sie fest auf Rarax’ Rücken, so wie er es schon einmal getan hatte, als er sich von Daron nach Nithrandor hatte fliegen lassen, jener Stadt, die damals von Gnomen und Trorks belagert worden war.
    „Siehst du hier irgendwo einen Gargoyle?“, fragte Daron in Gedanken seine Schwester.
    Das Elbenmädchen hatte schon mehrfach den Blick unruhig schweifen lassen, aber nirgends etwas entdecken können. Den Zauber des vollkommenen Sehens wollte sie nicht noch einmal anwenden, denn die Worte Keandirs hatten sich inzwischen als wahr erwiesen. Zunächst hatten es die beiden Elbenkinder nicht so deutlich gespürt, aber inzwischen machte es sich bemerkbar, wie viel Kraft dieser Zauber demjenigen abverlangte, der ihn durchführte.
    „Wir werden uns während des Flugs davon erholen“, hoffte Sarwen, als sie Darons entsprechende Gedanken auffing. „Abgesehen davon sollten wir damit rechnen, dass unsere Feinde über jeden Schritt informiert sind, den wir tun …“

Kapitel 10
    Das brennende Waldreich

    Der Flug war lang und besonders für Thamandor kein Vergnügen. Und diesmal konnten sie keine Pause einlegen, damit sich der Waffenmeister erholen konnte, denn die Zeit drängte, wollten sie den Zentauren der südlichen Stämme noch rechtzeitig zu Hilfe kommen.
    Daron und Sarwen wechselten sich darin ab, das Riesenfledertier zu lenken, sodass jeder der beiden zwischendurch etwas ausruhen konnte.
    Tag und Nacht blieben sie in der Luft, überquerten das Gebirge von Hoch-Elbiana, überflogen dann die Ebenen Mittel-Elbianas und erreichten schließlich das Grasland von Nieder-Elbiana, wo große Herden Elbenpferde gehalten wurden. Da diese Reittiere auf Gedankenbefehle reagierten, brauchte man weder auf sie aufzupassen, noch sie mit Zäunen oder Stallungen zu umgeben. Wenn man sie rief, kamen sie von allein, und wenn der jeweilige Züchter ihnen klarmachte, dass sie nur auf einem bestimmten Gebiet grasen und auch nur eine bestimmte Gräserart fressen durften, dann hielten sich die Elbenpferde daran.
    Zumindest im Allgemeinen. Es gab natürlich immer einzelne Tiere, die versuchten, den eigenen Kopf durchzusetzen.
    Schließlich erreichten sie die Elbenstadt Siras, die am Ufer des Nur lag, dem mächtigsten Strom des Zwischenlandes, der sich von seinem Quellsee in Nordbergen bis zur Mündung am Zwischenländischen Meer erstreckte. Der Nur bildete auch die Grenze zwischen Elbiana und dem Waldreich.
    Kein Fluss des Zwischenlands führte mehr Wasser und war breiter und reißender als dieser. Bei Hochwasser war er bis hundert Meilen breit, und es war unmöglich, von einem Ufer zum anderen zu blicken. Wer an seinen Ufern stand, dem kam es vor, als würde er auf ein Meer hinausschauen.
    Dennoch konnte man von der Stadt Siras aus eine riesige schwarze Rauchwolke sehen, die hinter dem Horizont zum Himmel aufstieg, dort, wo das Waldreich lag. Das Unheil war selbst auf diese Entfernung deutlich auszumachen.
    „Was für ein Brand muss das sein“, murmelte Thamandor ergriffen, nachdem sie in Siras gelandet waren, um doch noch eine kurze Rast einzulegen.
    Viele Zentauren waren vor den Flammen über den Fluss geflohen, entweder auf ihren eigenen Flößen oder auf den Schiffen der Elben, die hinüber auf die andere Seite gesegelt waren, um den zentaurischen Freunden zu helfen.
    Für einige Jahrzehnte hatte es bei Siras sogar eine Brücke gegeben, die den Fluss überspannt hatte. Doch eine Brücke über einen so breiten Fluss war nur mithilfe starker Magie aufrechtzuerhalten, und genau da lag das Problem: Es gab nicht genügend Magier, deren Kräfte ausreichten, ein derartiges Bauwerk so zu errichten, dass es auch über längere Zeit hinweg den Gewalten der Natur standhielt.
    Das vorletzte Hochwasser hatte die Brücke fortgerissen. Nun gab es nur noch eine einzige weitere Brücke

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