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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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überflogen ein weites Waldgebiet. Große Teile davon waren niedergebrannt und zu einer gespenstischen Ödnis geworden. Rauch stieg immer noch vom Boden auf, verkohle Baumstämme stachen wie schwarze Knochenfinger in den Himmel empor, und heiße Asche bedeckte die verkrustete Erde.
    Immerhin konnte man die verwüsteten Gebiete gut überblicken, und wären die Flammenspeer-Diebe irgendwo gelandet, hätte selbst der magisch minderbegabte Thamandor sie sofort entdeckt. Sich in diesen Bereichen zu verstecken war praktisch unmöglich.
    Doch schließlich erreichten die drei Elben Bereiche, wo der Brand nicht getobt hatte und die Bäume dicht an dicht standen.
    Durch das grüne Blätterdach war der Waldboden selbst für scharfe Elbenaugen kaum auszumachen. Da halfen nur die magischen Sinne der beiden Zwillinge. Sie sahen durch die Augen von Vögeln, Wildschweinen, Langzahnlöwen und Affen und versuchten außerdem zu erspüren, ob vielleicht irgendwo Magie angewendet wurde.
    „Ich bin überzeugt, dass Jarandil nicht im Turm des Knochenherrschers untätig auf die Rückkehr seiner Diener wartet“, sagte Sarwen irgendwann laut, damit auch der Waffenmeister es mitbekam.
    „Und wie kommst du darauf?“, fragte Thamandor.
    „Ich vermute allmählich, dass Jarandil persönlich in der Nähe war, als uns der Schlafzauber übermannte. Die Whanur-Echsenkrieger sind magisch doch überhaupt nicht begabt und können daher so einen Zauber gar nicht wirken. Aber Jarandil ist ein Elbenmagier mit enormen Kräften, und die waren nötig, um all die Zentauren in Schlaf zu versetzen und uns zu überraschen, obwohl wir mit einem magischen Angriff rechneten.“
    „Natürlich, du hast recht!“, rief Daron. „Jarandil befand sich unter den Dieben, er führte sie an. Und er ist es, den wir verfolgen!“
    Der Gedanke versetzte ihn in Aufregung, aber Daron wusste auch, dass Sarwen auch noch mit einer anderen Sache völlig richtig lag: Jarandil verfügte über starke magische Kräfte, und darum mussten sie sehr vorsichtig sein, damit aus den Jägern nicht auf einmal die Gejagten wurden …

    Während der nächsten Stunden schwiegen sie und folgten einfach der Flugrichtung, von der sie vermuteten, dass die Diebe sie genommen hatten.
    Schließlich erreichten sie die ersten Ausläufer des zerklüfteten Gebirges, das die Grenze zwischen dem Waldreich und dem Reich des Knochenherrschers bildete. Irgendwo hinter dieser Grenze, am Ostufer eines großen Sees, lag Skara, die Hauptstadt dieses finsteren Reiches.
    Die beiden Elbenkinder ließen Rarax etwas höher steigen, um eine bessere Übersicht zu bekommen. Unter ihnen klafften tiefe Schluchten, und schroffe Felsmassive, deren Gipfel zumeist von Schnee bedeckt waren, ragten in den wolkenverhangenen Himmel.
    Von einem oder mehreren Fledertieren, die von Echsenkriegern geritten wurden, war allerdings nichts zu sehen.
    „Ich spüre nichts“, bekannte Sarwen verzweifelt. „Keine Magie … Gar nichts!“
    Daron ging es nicht anders, aber Rarax wurde unruhig, wofür es eigentlich nur eine Erklärung geben konnte.
    Sie überquerten eine weitere Bergkette, überflogen dunkle Täler und hielten dann auf eine Kette noch höherer Gipfel zu, die allesamt mit Schnee und Eis bedeckt waren.
    „Irgendetwas zieht Rarax dorthin!“, erkannte Daron.
    „Aber Magie ist es nicht“, stellte Sarwen fest.
    Hinter der Gebirgskette lag eine recht flache Hochebene, umgeben von sechs großen Gesteinsbrocken, die in einem Halbkreis angeordnet waren, als handelte es sich bei ihnen um die Finger einer Hand …
    Einer sechsfingrigen Hand!
    Und inmitten dieses steinernen Halbkreises, sozusagen auf der felsigen Handfläche, lagerten drei Riesenfledertiere mit zusammengefalteten Flügeln.
    Auch einige Echsenkrieger der Whanur waren zu sehen. Und außerdem eine Gestalt, die eine Kutte aus Elbenseide trug.
    Das musste Jarandil sein!

    Uralte Magie wohnte jenen Steinkreisen inne, die wie eine sechsfingrige Hand erschienen. Sie stammten aus einer Zeit, lange bevor die Elben das Zwischenland besiedelt hatten, und man fand sie überall auf dem Kontinent.
    Durch Magie war es Jarandil und dem Knochenherrscher einst gelungen, innerhalb dieser Steinkreise Tore ins Zwischenreich zu öffnen, und durch dieses Zwischenreich konnten sie innerhalb eines Herzschlags an weit entfernte Orte gelangen. Auf diese Weise hatten sie ein Heer, bestehend aus Gnomen und Trorks, in wenigen Augenblicken ins Elbenreich gebracht.
    „Offenbar ist ihm der Weg nach

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