Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)
Daron und ich spüren, etwas damit zu tun hat.“
„Ich könnte ja mal ausprobieren, ob auch bei der zweiten Lanze …“
„Untersteht Euch!“, fiel ihm Daron ins Wort. „Ihr rührt die zweite Lanze nicht an! Ich schlage vor, Ihr befestigt die andere stattdessen sicher an Rarax Gepäckgurten, damit wir in der nächsten Zeit wenigstens einigermaßen sicher sind.“
Die Riesenfledertiere, die ihnen zuvor gefolgt waren, hatten sich bereits ein ganzes Stück von ihnen entfernt. Daron und Sarwen sahen ihnen nach, und Rarax wandte ebenfalls den Kopf und schaute in Richtung seiner davonfliegenden Artgenossen. Ihre schrillen Rufe erreichten ihn immer noch, und so antwortete er ihnen.
„Rarax scheint nicht glücklich darüber, dass die drei auf und davon sind!“ erklärte Sarwen mit einem Gedanken.
„Mir wär's auch anders lieber“, antwortete Daron.
In diesem Moment riss Rarax sein mit scharfen Zähnen bewehrtes Maul auf und stieß einen so durchdringenden klagenden Ruf aus, wie ihn die beide Elbenkinder nicht einmal von ihm gehört hatten, als sie ihn schwer verletzt in den Bergen von Hoch-Elbiana aufgefunden hatten, um ihn dann gesund zu pflegen.
Bisher hatten die drei davonfliegenden Riesenfledertiere Rarax stets geantwortet, so als wollten sie ihm deutlich machen, dass er zu ihnen gehörte und mit ihnen ziehen sollte, vorausgesetzt, er konnte zuvor seine drei Reiter irgendwie loswerden, denn die hatten ja andere Pläne.
Doch dieses Mal antworteten die drei nicht auf seinen Ruf. Stattdessen setzten sie zu einer Art Sturzflug an. Ihre Flugbahnen führten steil in die Tiefe.
Thamandor, der inzwischen seine Lanze an Rarax' Bauchgurt befestigt hatte und dabei sehr, sehr vorsichtig zu Werke gegangen war, meinte dazu: „Nanu, die scheinen irgendetwas Interessantes entdeckt zu haben.“
Die drei Riesenfledertiere waren im nächsten Moment nicht mehr zu sehen. Offenbar hatten sie einen Landeplatz inmitten des dichten Waldes gefunden.
Doch nur Augenblicke später waren ihre kreischenden, angsterfüllten Schreie zu hören, die dann plötzlich verstummten.
„Was war das?“, frage Thamandor.
Rarax stieß erneut einen so jämmerlich klagenden Laut aus, als würde er ahnen, was geschehen war.
Kapitel 2:
Baumgesichter
„Das sollten wir uns mal ansehen“, meinte Daron.
„Da ist irgendetwas ganz Furchtbares geschehen!“, war Sarwen überzeugt. Sie schloss die Augen, und auf einmal verzerrte sich ihr Gesicht, als würde sie einen starken Schmerz empfinden. „Da ist etwas Schreckliches. Etwas sehr Mächtiges!“
Daron nicke. „Ich spüre es auch.“
„Vielleicht streunen noch mehr Diener des Knochenherrschers oder Jarandils durch diese Wälder“, vermutete Thamandor. „Diese widerlichen Gargoyles zum Beispiel, mit denen wir es zu tun hatten.“
„Auf jeden Fall sollten wir überprüfen, ob es nicht etwas ist, das sowohl den Zentauren als auch dem Elbenreich gefährlich werden könnte“, entschied Daron und lenkte sogleich den etwas widerstrebenden Rarax dorthin, wo die drei anderen Riesenfledertiere plötzlich verschwunden waren. „Es wird unsere Zentaurenfreunde bestimmt interessieren, was da in ihrem Wald vor sich geht.“
„Die Wälder des Waldreichs sind voller magischer Pflanzen“, erinnerte Sarwen. „Und Jarandil weiß das. Er hat vielleicht einige seiner Whanur-Echsenkrieger ausgeschickt und lässt sie irgendein Ritual vorbereiten.“
„Nein, es fühlt sich anders an“, sandte Daron ihr wieder eine Gedankenbotschaft. „Anders als die Magie Jarandils oder die Zauberei des Knochenherrschers. Mit denen haben wir doch oft genug zu tun gehabt. Du müsstest den Unterschied eigentlich bemerken.“
„Willst du behaupten, ich könnte meinen magischen Sinnen nicht mehr trauen?“ , gab Sarwen beleidigt zurück. Auf die bildete sie sich nämlich einiges ein, und sie wollte deswegen auch einmal Schamanin werden.
„Ich wundere mich eben nur“ , versuchte Daron sie zu beschwichtigen.
„Auch ich kann mich nur wundern!“, erwiderte Sarwen und hob bei diesem Gedanken trotzig das Kinn. „ Es könnte ja ebenso gut dein Sinn für Magie sein, der nicht mehr richtig funktioniert!“
„Eingebildete Immer-recht-Behalterin!“
„Sich durch seine eigene Magie Täuschenlassender!“
„Herzlose Fledertier-Nichthelferin!“
„Unvorsichtiger Alle-in-Gefahr-Bringer!“
„Elbennervquälende Gedankenschimpferin!“
Dass sie sich gegenseitig mit selbst ausgedachten Schimpfwörtern bedachten und
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