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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dabei einiges an Fantasie aufwandten, war nichts Ungewöhnliches bei den beiden Elbenkindern. Sie standen sich so nahe, dass auch ihre Streitereien auf eine ganz besondere Weise abliefen. Außer ihnen beiden bekam niemand etwas davon mit, und da sie ihre Beschimpfungen nicht auszusprechen brauchen, dauerte es manchmal nur Augenblicke, um Hunderte davon auszutauschen.
    Aber ihnen wurde beiden recht bald klar, dass dies nicht der passende Moment dafür war. So schlossen sie einen gedanklichen Waffenstillstand.
    Darons Augen wurden schwarz. Rarax stöhnte laut auf und scheute offensichtlich davor zurück, weiter auf jene Stelle zuzusteuern, an der die drei anderen Fledertiere verschwunden waren. Daron musste daher sehr viel mehr an magischer Kraft aufwenden, um Rarax in die richtige Richtung zu lenken, als dies sonst der Fall war.
    Erneut beschwerte sich das Riesenfledertier, diesmal mit einem dumpfen Knurren. Es schien einzusehen, dass es sich Darons Gedankenkraft beugen musste, aber ganz offensichtlich gefiel ihm das nicht.
    Der Elbenjunge ließ Rarax dicht über die Baumwipfel kreisen, um eine Stelle zu finden, an der er landen konnte, ohne dass sie dabei von den Ästen der umstehenden Bäume gepeitscht wurden.
    „Im Prinzip ist nichts dagegen einzuwenden, dass wir uns dort unten nach den Riesenfledertieren umsehen“, sagte Thamandor. „Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass uns die beiden mächtigsten aller Waffen wohl zunächst nicht mehr zur Verfügung stehen. Zumindest so lange nicht, bevor wir nicht wissen, warum die Flammenspeere nicht mehr richtig funktionieren.“
    Während er sprach, überprüfte Thamandor den Sitz der beiden Einhandarmbrüste, die er am Gürtel trug. Auch diese Waffen hatte er erfunden, und seitdem war eine ganze Garde von Elbenkriegern damit ausgerüstet. Darüber hinaus trug er noch ein gewaltiges Schwert über dem Rücken, dessen Klinge so breit und lang war, dass man kaum glauben konnte, dass er es ohne Zuhilfenahme irgendeines Zaubers handhaben konnte. Das Geheimnis war der leichte Stahl, aus dem das Schwert geschmiedet war und den Thamandor für eine seiner bedeutendsten Erfindungen hielt.
    Aber leider fiel es Elben zumeist sehr schwer, alte Gewohnheiten abzulegen und sich umzustellen, und so gab es keinen einzigen Elbenkrieger, der ein Schwert aus diesem besonderen Stahl benutzte, obwohl das doch unbestreitbar seine Vorteile hatte, schließlich war so eine Waffe federleicht.
    „Ich bin überzeugt, dass Ihr Euch gegen jede Gefahr zu wehren wisst, Meister Thamandor“, meinte Daron.
    Auf einer Lichtung, die von einem Bach durchschnitten wurde, fielen Darons scharfen Elbenaugen Spuren am Boden auf. Das sehr hoch wuchernde Gras war in einer ganz bestimmten Weise niedergedrückt, die der Elbenjunge sofort erkannte.
    „Sie waren hier!“, stellte er laut fest. „Rarax verursacht ebenfalls solche Spuren, wenn er in so hohem Gras landet!“
    „Und wo sind sie geblieben?“, fragte Thamandor.
    Rarax ließ einen erschreckten Laut hören, der beinahe klang wie das Winseln eines Hundes.
    „Auf jeden Fall sind sie noch hier“, stellte Sarwen fest. „Rarax spürt sie. Und ich auch.“
    „Na, da sind wir uns ja erfreulicherweise wieder einig“, sandte ihr Daron einen stummen Gedanken.

    Obwohl es nicht zu übersehen war, wie sehr es Rarax widerstrebte, ließ Daron ihn auf der Lichtung landen.
    „Nicht einmal die Aussicht auf quellfrisches Wasser scheint unser Geschöpf der Finsternis im Moment erfreuen zu können!“, überlegte der Elbenjunge.
    „Dann lass uns sehr wachsam sein“ , antwortete ihm Sarwen mit einem Gedanken.
    Rarax ging im hohen Gras nieder und faltete die Flügel zusammen. Dann senkte er den Kopf und machte den Hals kurz, sodass man fast den Eindruck haben konnte, dass sich das drachengroße Wesen zu verstecken versuchte.
    Daron stieg als Erster vom Rücken des Fledertiers. Er sah sich um, während seine linke Hand den Griff des Dolchs umfasste, den er an seinem Gürtel trug. Als Waffe taugte der nicht viel. Doch Daron war magisch hoch begabt und verfügte dadurch über ganz andere Möglichkeiten, sich notfalls zu verteidigen. Die Geste, mit der er den Dolch umklammerte, diente ihm vielmehr dazu, sich zu konzentrieren.
    Seine Augen waren vollkommen schwarz geworden, ebenso wie die seiner Schwester.
    „Die sonderbare Kraft ist hier noch stärker“, stellte er mit einem Gedanken fest.
    „Falls wir mit magischen Mitteln angegriffen werden, vereinen wir unsere

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