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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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leben, und mein Gefühl und meine magischen Sinne sagen mir, dass diese Bäume bewohnt sind.“
    „Immer noch besser, als wären auch sie beseelt, so wie alles andere hier“, raunte Daron.
    Das Hüttendorf wurde von Katzenkriegern bewohnt. Viele von ihnen liefen zusammen, und die drei Elben bekamen nun auch die Frauen und Kinder dieses Volkes zu Gesicht. Die Katzenkrieger-Kinder verständigten sich offenbar mithilfe einer Zeichensprache.
    „Ich nehme an, dass ihre Stimmen zu schrill sind für die empfindliche Pflanzenwelt in diesem Gebiet“, vermutete Thamandor, dem das sofort auffiel.
    „Vielleicht sollten wir uns das auch angewöhnen“, meinte Sarwen.
    „Wieso?“, fragte der Elbenjunge.
    „Na, damit wir nicht nur auf Gedanken und Sprache angewiesen sind. Man sieht ja, wie schlecht wir uns verständigen können, wenn eine dieser Möglichkeiten ausfällt: Du fragst andauernd nach!“
    Daron seufzte. „Sei froh, dass unsere magische Begabung nicht so schwach ist wie die anderer Elben. Oder stell dir vor, wir hätten gar einen so stumpfen Geist wie die meisten Menschen. Dann hätten wir schon unser ganzes Leben ohne unseren Gedankenaustausch auskommen müssen.“
    Die Einwohner des Katzenkriegerdorfs näherten sich sehr vorsichtig, nur einige der Kinder wagten sich bis auf wenige Schritte an Rarax heran, rannten dann aber schnell davon, als das Riesenfledertier einmal etwas heftiger atmete. Im Nu waren die Kleinen auf die Arme ihrer Mütter gesprungen, die offensichtlich ebenfalls nicht so genau wussten, was sie von den Ankömmlingen halten sollen.
    Aber dann erklärte ihnen Xarors Knecht in knappen Worten, um wen es sich bei den Besuchern handelte und was geschehen war. Während er sprach, herrschte ansonsten absolute Stille. Im Wald knackte nicht einmal ein Ast, und man hatte den Eindruck, dass alle Wesen, die hier beheimatet waren, den Worten von Xarors Knecht ebenfalls lauschten.
    „Wir haben schon die Gräser etwas Eigenartiges erzählen hören“, sagte auf einmal eine Gestalt, bei der es sich mit Bestimmtheit nicht um einen Angehörigen des Waldkatzenkriegervolks handelte. Daron war ziemlich überrascht, als er das Wesen sah, denn es war ihm zuvor nicht aufgefallen. Es musste ganz plötzlich vor einem der Bäume aufgetaucht sein, deren Rindenzeichnung an ein Haus erinnerte.
    „Sind das Dryaden?“, fragte Thamandor stirnrunzelnd.
    „Was sonst“, murmelte Sarwen.
    Diese hier hatte Ähnlichkeit mit den Frauen der Menschen oder Elben, aber das Haar wirkte wie Moos, das an einer Baumrinde emporwuchs. Es hing ihr lang über die Schultern und dem Rücken, und wenn man genau hinsah, erkannte man, dass darin Schmetterlingsraupen nisteten.
    Die Ohren der Dryade waren spitz zulaufend wie die der Elben, allerdings waren sie grün und ähnelten in Farbe und Gestalt den Blättern der Bäume. Ein Kleid aus grünem Flechtwerk reichte ihr bis über die Knie.
    „Ihr hättet den Gräsern und Blättern ruhig glauben dürfen“, erwiderte Xarors Knecht.
    „Habt ihr es geschafft, die Gegenstände des Zorns an euch zu bringen, damit wir die Waldgeister damit besänftigen können?“, fragte die Dryade.
    „Nein“, gestand Xarors Knecht. „Die Gegenstände des Zorns wurden vernichtet.“
    „Wie konnte das geschehen?“
    „Durch eine Verkettung unglücklicher Umständen.“
    „Der Faunkönig wird nicht begeistert sein!“
    „Cabrejus wird es ihm schon erklären“, war Xarors Knecht recht zuversichtlich. „Und davon abgesehen haben uns diese Fremden aus dem Volk Lirandils sehr geholfen, die Waldgeister daran zu hindern, die Schutzglocke zu durchbrechen.“
    „Dann gebührt ihnen in jedem Fall Dank und Anerkennung!“, sagte die Dryade in schneidendem Tonfall. Sie trat vor, blieb dann ein paar Schritte vor Daron und Sarwen stehen und verbeugte sich tief. „Lange hat Lirandil auf sich warten lassen. Und nun, im Augenblick höchster Not, sendet er uns ein paar Unglücksboten, die mit ihren feuerspeienden Flammenspeeren unsere ärgsten Feinde so wütend gemacht haben, dass niemand mehr vor ihnen sicher ist!“
    „Es war nicht unsere Absicht, Schaden anzurichten“, sagte Daron.
    Die Dryade lachte. „Natürlich nicht! Ihr seid Unwissende. Und doch sind die Folgen, die Euer Handeln für die Bewohner dieses Waldes hat, enorm.“
    „Hätten wir den Wald abbrennen lassen sollen?“, fragte Thamandor. „Das, was den Zorn der Waldgeister hervorgerufen hat, hat den gesamten Wald gerettet! Ich verstehe also ehrlich

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