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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sich sogar instinktiv die Ohren zuhielt.

Kapitel 12
    Ein zivilisierter Trork

    Ein Trork in glänzender Rüstung anstatt in Fellen gehüllt? Mit einem Schwert anstatt einer Keule und einem Rubin auf einem Helm, der aussah, als hätte einer der alten Zentaurenschmiede ihn gefertigt? Die Elbenkinder konnten nur staunen.
    Als Daron und Sarwen im Wilderland gewesen waren, hatten sie die grobschlächtigen Mischwesen aus Orks und Trollen zu Genüge kennen gelernt. Nur mit Mühe war es ihnen gelungen, diesen gewalttätigen Gesellen zu entkommen, deren Handeln in erster Linie von wilder Zerstörungswut bestimmt wurde.
    Äußerlich zeichneten sie sich insbesondere dadurch aus, dass sie keine Augen hatten, und insofern waren Augenschlitze bei einem Helm, der für Angehörige dieses Volkes geschmiedet worden war, natürlich völlig überflüssig. Diese Riesen orientierten sich mithilfe anderer Sinne, von denen niemand so genau zu sagen vermochte, welche das eigentlich waren.
    Magie war jedenfalls nicht im Spiel. So zumindest glaubte Sarwen. Aber wirklich sicher war auch sie sich in diesem Punkt nicht.
    „Du scheinst die Fremden aus dem Elbenreich sehr verschreckt zu gaben“, sagte Brysantis zu dem Trork und bediente sich dabei die Sprache der Zentauren, allerdings in einem sehr altertümlichen Dialekt, wie er zu einer Zeit, lange bevor die Elben das Zwischenland erreichten, verwendet worden sein musste. Daron und Sarwen konnten die Dryade gerade noch verstehen.
    Der Trork-Ritter stampfte näher. Die Kinder der Katzenkrieger schienen keinerlei Furcht vor ihm zu haben.
    „Ich habe bereits gehört, dass die Fremden sehr schreckhaft sind, aber auch ihre unbedachten Gedanken Schrecken verbreiten“, erklärte der Trork-Ritter.
    Daron und Sarwen wechselten einen erstaunten Blick.
    „Die Blätter und Gräser haben diese Kunde verbreitet, nehme ich an“, sagte Brysantis.
    „Und sie verbreiteten auch die Nachricht von dem, was sich an der Grenze zugetragen hat“, fügte der Trork hinzu. „König Sembros hat außerdem den Bericht von Cabrejus erhalten und ist in großer Sorge.“
    Daron ließ suchend den Blick schweifen. Er hatte den Faun tatsächlich zwischenzeitlich aus den Augen verloren. Konnte es sein, dass der sich derart schnell davongemacht hatte und zu diesem unbekannten König geeilt war? Dann musste dessen „Palast“ oder wo immer er auch sonst residierte, ganz in der Nähe sein.
    „König Sembros will, dass die Fremden zu ihm gebracht werden! Und zwar sofort!“, erklärte der Trork.
    Brysantis hob die grünlich schimmernden Augenbrauen, die ebenfalls an Moos erinnerten. „Es hält dich niemand davon ab, sie mitzunehmen. Gilt der Befehl deines Königs auch für diese Flugbestie, von der ich nur hoffen kann, dass sie keinen der Dryadenbäume umreißt?“
    „Ja, das Flugungeheuer soll mitkommen, und auch deine Anwesenheit ist erwünscht!“, sagte der Trork auf eine Weise, dass offenbar nicht einmal Brysantis widersprechen mochte.

    Nicht nur die drei Elben, Rarax und die Dryade Brysantis folgten dem Trork-Ritter, sondern auch Xarors Knecht und Elbenschreck.
    Der Name des Trorks lautete Tharoch, wie Brysantis den beiden Elbenkindern verriet. „Der König der Faune lässt sich traditionell von Trork-Rittern bewachen. Aber leider gibt es nicht mehr viele von ihnen.“
    „Wir kennen die Trorks nur als fellbehängte Wüteriche, die jeden überfallen, der sich ins Wilderland wagt“, erklärte Sarwen. „Tharoch wirkt fast wie ein Edelmann aus Aratan.“ Sie nahm an, dass Tharoch, der ein Stück voranging, ihre Worte nicht hörte, war sich aber in diesem Punkt nicht sicher, schließlich verfügten Trorks über Sinne, die den Elben völlig unbekannt waren, sodass niemand wusste, was sie eigentlich alles mitbekamen.
    „Die Trorks waren nicht immer so wie die, die du im Wilderland kennenlerntet“, sagte Brysantis. „Und ein einzelner Stamm von ihnen hat sich anders entwickelt als der Rest des Trork-Volks. Sie siedelten sich hier im Geheimen Wald an und wurden zu Getreuen des Faunkönigs – genau wie die Katzenkrieger, die allerdings sehr viel später hierher kamen.“
    „Du kennst das Wilderland?“, wunderte sich Sarwen. „Ich dachte, Dryaden könnten sich nur im engen Umkreis ihrer Bäume bewegen!“
    Brysantis lächelte. „Woher hast du das denn?“
    „Es steht auf einer Schriftrolle, die ein Geschenk der Zentauren an den Elbenkönig war, zur Feier der Ankunft der Elben im Zwischenland“, erklärte

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