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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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magische Kraft wie möglich, sodass seine Augen vollkommen schwarz wurden und weder die Pupillen noch das Weiße darin zu sehen waren. „Na los, du störrisches Flugvieh!“
    „Du hättest ihm nicht ins Ohr schreien sollen!“ , beschwerte sich seine Zwillingsschwester Sarwen per Gedankenbotschaft. Die beiden Geschwister standen sich so nahe, dass sie sich überwiegend auf diese Weise unterhielten, was besonders praktisch war, wenn andere nicht mitkriegen sollten, was sie untereinander austauschten.
    „Aber das Biest reagiert nicht mehr auf Gedankenbefehle!“ , verteidigte sich der Elbenjunge.
    Gerade noch im letzten Moment gewann Daron die geistige Kontrolle über das Riesenfledertier zurück. Es streifte mit den Schwingen die Rücken einiger Mammuts, deren Trompeten daraufhin noch etwas lauter und wütender wurde. Aufgescheuchte Jungmammuts flüchteten sich zwischen die säulenartigen Beine ihrer Mütter. Das Rüsseltrompeten der kleinen Riesenmammuts war deutlich höher, sodass sich ein so vielstimmiger Klang ergab, wie Daron und Sarwen ihn ansonsten nur aus den Konzertsälen von Elbenhaven kannten, wo manchmal über hundert Elbenmusiker zugleich unterschiedliche Hörner bliesen. Allerdings taten sie das dann sehr viel leiser, schließlich hatten Elben ein recht empfindliches Gehör, und das Publikum wäre ansonsten aus dem Saal geflohen.
    „Nach oben!“, befahl Daron dem Riesenfledertier, das daraufhin mit ein paar kräftigen Bewegungen seiner großen Lederschwingen wieder an Höhe gewann. Seine heiser klingende, krächzende Stimme übertönte dabei sogar das Trompeten der Mammutherde.
    „Vielleicht sollten wir mal irgendwie landen“ , schlug Sarwen vor, die sich am dichten Rückenfell des Riesenfledertiers festkrallte. Rarax schoss mit einer derartigen Geschwindigkeit empor, dass der Wind ihr Kleid aus Elbenseide flattern ließ und das lange Haar völlig zerzauste, wobei die spitzen Ohren des Elbenmädchens freigelegt wurden.
    „Das ist keine gute Idee, Sarwen.“
    „Wieso nicht? Vielleicht kommt Rarax dann wieder zur Vernunft.“
    „Aber es sind Trorks in der Nähe.“
    „Ich sehe nirgends welche.“
    „Ich auch nicht, aber ich höre ihre schleichenden Schritte zwischen dem Getrampel der Riesenmammuts.“
    In diesem Augenblick flohen mehrere Trorks aus den dichten Riesenfarnen, zwischen denen sie sich versteckt hatten. Diese fellbehängten, zotteligen Geschöpfe, die wie Mischwesen aus Orks und Trollen wirkten, waren zwar um Einiges größer als jeder Elb oder Mensch, aber im Vergleich zu den Riesenmammuts natürlich Winzlinge.
    So mussten sie schleunigst fliehen. Auch die großen Keulen, mit denen sie herumfuchtelten, konnten gegen wütenden Riesenmammuts wenig ausrichten.
    Um sie zu jagen, gingen Trorks normalerweise auch ganz anders vor und scheuchten die Tiere erst mit Feuer zusammen, um sie dann in Fallgruben zu hetzen.
    Aber für die Trorks zwischen den Riesenfarnen war es zu spät, Fackeln zu entzünden. Einer von ihnen schleuderte noch einen Speer, verfehlte aber in seiner Panik selbst das riesige Tier, auf das er gezielt hatte.
    Die Trorks waren den Mammuts offenbar gefolgt. Vermutlich hatten sie nur einige wenige Tiere von der Herde trennen wollen. Sich mit ihnen allen anzulegen war auch den überaus kräftigen Trorks nicht zu empfehlen. So flüchteten sie in alle Richtungen, aber vor allem dorthin, wo dichterer Pflanzenbewuchs herrschte. Bäume gab es im Wilderland kaum, dafür Riesenfarne, gewaltige Büsche und auch fleischfressende Moose. Pflanzen, die es in anderen Teilen des Zwischenlandes zum größten Teil längst nicht mehr gab, die sich hier aber aus irgendeinem Grund über die Zeitalter gehalten hatten.
    Die Trorks brüllten sich laut etwas zu, von dem weder Daron noch Sarwen auch nur ahnten, was es bedeuten konnte.
    Die wütenden Riesenmammuts gaben die Verfolgung schnell auf. Schon deshalb, weil sie keine Lust hatten, sich zwischen den zahlreichen Dornbüschen das Fell aufzureißen.
    Auch Rarax wurde etwas ruhiger. Er flog einen weiten Bogen nach Westen.
    „Wir hätten den Umweg über das Wilderland besser nicht gemacht“ , meinte Daron. „Wir können einfach nicht weiter nach Osten vordringen, weil Rarax sich aus irgendeinem Grund weigert.“
    „Wer hätte das denn wissen können!“, entgegnete Daron.
    Daron und Sarwen waren im Auftrag ihres Großvaters, des Elbenkönigs Keandir, zur Burg von Norgua geflogen. Dort regierte Herzog Mirgamir im Auftrag des Königs das am

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