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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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auf die Schulter und schien in dessen Erinnerung zu blicken.
    „Wir könnten uns doch noch einmal zu der Lichtung begeben, wo sie vernichtet wurden“, schlug der Waffenmeister vor. „Da müsste noch genug von der Asche zu finden sein, zu der sie verbrannten.“
    „Darum geht es nicht“, entgegnete Dragas-Pan. „Wenn das Böse durch den Umwandlungszauber der Waldgeister übertragen wurde, ist es zu spät, und genau das ist bei deinen Flammenspeeren der Fall.“
    Thamandor seufzte. „Dann wartet nach unserer Rückkehr viel Arbeit auf mich in meiner Werkstatt.“
    Schließlich löste sich der Nebelmann wieder auf, wurde zu einem dunstigen Wirbelwind, der sich aufteilte und in mehrere Richtungen vom Baum sauste. Nur Augenblicke später war er entschwunden.
    „Ich hoffe, die Schutzglocke, die den Geheimen Wald umgibt, wird für ihn kein Hindernis darstellen, sodass er ohne Problem zu meinen Zentaurenbrüdern und -schwestern gelangen kann“, äußerte Sorabos eine letzte Befürchtung.
    „Der Schutzgeist ist auch sein Geschöpf“, erinnerte Brysantis. „Und daher wird er ihm gehorchen und passieren lassen, vorausgesetzt, die Schutzglocke ist unter dem Ansturm der Waldgeister nicht so löchrig geworden sein, dass sie diese Bezeichnung nicht mehr verdient.“
    „Er wird tun, was er versprochen hat“, war Sarwen überzeugt.
    „Da habe ich kaum einen Zweifel“, stimmte ihr Daron zu.
    Und wie zur Bestätigung vernahmen sie mit ihrem empfindlichen Elbengehör nur Augenblicke später wieder die Stimmen von Katzenkriegern und Dryaden aus dem nahen Dorf.

    Es dauerte einen Tag und eine Nacht, bis der Nebelmann zurückkehrte. Wirbelwinde näherten sich von allen Seiten dem riesenhaften Baum inmitten des Geheimen Waldes und formten auf der Astgabelung die Gestalt Dragas-Pans.
    Diesmal wirkte er allerdings wie ein alter Mann mit krummem Rücken. Seine Bewegungen waren sehr langsam, und das zuvor grüne Mooshaar auf seinem Kopf war braungrau geworden und sah wie verdorrt aus.
    Inzwischen hatten sich Daron und Sarwen mit Brysantis davon überzeugt, dass im Dorf der Waldkatzenkrieger alles in Ordnung war.
    „Es ist getan“, sagte Dragas-Pan. „Jetzt ist es Zeit für mich, wieder in meinen Baum zu gehen. Die Waldgeister werden ihre Arbeit für die nächsten tausend oder zehntausend Jahre tun, ohne dass ich mich um sie kümmern muss.“
    „Aber vergiss den Weckzauber trotzdem nicht“, erinnerte ihn Daron.
    „Nein, ganz bestimmt nicht.“
    Und damit verschwand der Nebelmann in der großen Spalte, die sich in der Astgabelung gebildet hatte. Sie würde bleiben und wohl noch sehr lange daran erinnern, was geschehen war, und viele Generationen von Faune würden diese Geschichte an ihren Lagerfeuern erzählen.
    Die drei Elben hielt es daraufhin nicht länger auf dem Nebelbaum, auch wenn Brysantis meinte, dass sie willkommen seien und ja auch Lirandil ab und an ein paar Jahre dort verbracht hätte.
    „Es sind streng genommen nur Halbelben, und deshalb ist ihnen eine gewisse Hektik eigen“, erklärte Thamandor die Eile der Elbenkinder, obwohl er selbst es in Wahrheit kaum erwarten konnte, in seine Werkstatt auf dem Elbenturm bei Elbenhaven zurückzukehren, um mit der Arbeit an den neuen Flammenspeeren zu beginnen.
    Auf Rarax' Rücken schwebten sie zusammen mit Xarors Knecht und Elbenschreck zur Grenze des Geheimen Waldes. Dort sollte das Riesenfledertier zunächst den Ei-Stein wieder an Ort und Stelle rollen. „Wer weiß schon, wann ihr das nächste Mal hier auftaucht und wir die Hilfe eines Riesenfledertiers in Anspruch nehmen können“, meint Xarors Knecht.
    „Ihr könntet die Steine von den Mammuts der Trork-Ritter bewegen lassen“, schlug Thamandor vor.
    Elbenschreck und Xarors Knecht lachten schallend. „Das ist unter der Würde dieser edlen Tiere, und kein Trork-Ritter würde das gestatten“, sagte Xarors Knecht.
    Daron wandte sich noch einmal an Elbenschreck. „Auch wenn früher Feindschaft zwischen Katzenkriegern und Elben herrschte, sollte das nicht ausschlaggebend für die Zukunft sein.“
    „Vielleicht hast du recht“, murmelte Elbenschreck.
    „Und vielleicht wird Lirandil den Geheimen Wald noch einmal besuchen, zu einer Zeit, da wir es noch erleben“, ergänze Xarors Knecht. „Aber davon, dass der Thronfolger des Elbenreichs hier war, werden gewiss noch unsere Urenkel erzählen!“

    Als Daron, Sarwen und Thamandor später, nachdem sie mit Rarax den Geheimen Wald verlassen hatten, noch einmal die

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