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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Haltezauber, um das Schiff zu verlangsamen. Strahlen schossen aus seinen Händen. Sarwen tat es ihm gleich, auch wenn sie nicht viel Erfolg damit hatten, denn die Magie des Schiffes schirmte es offenbar auch teilweise gegen Fremdzauber ab.
    Aber im letzten Moment erhob sich Rarax in die Lüfte. Er flatterte wie wild, während das Schiff unter ihm herrutschte. Dabei knickte Rarax mit seinem drachengroßen, massigen Körper den Mast ab. Magische Funken sprühten in einer hohen Fontäne auf.
    Rarax stieß vor Schreck einen durchdringenden Schrei aus. Seine Bewegung wurde mehr zu einem Sprung, als dass man es wirklich einen Flug hätte nennen können. Nur wenige Schritte von Daron und Sarwen entfernt sank er wieder zu Boden und blieb keuchend liegen.
    Das kleine Himmelsschiff schrammte derweil über die Pflastersteine. Der Mittelsteven grub sich in das Pflaster und pflügte es geradezu auf. Die magischen Kräfte, mit denen das Schiff offenbar aufgeladen war, schleuderten manche der herausgerissenen Steine hoch empor, und wie Katapultgeschosse flogen sie im hohen Bogen durch die Luft.
    Einige landeten weit entfernt in den Bergen, andere weit draußen im Meer, jenseits der Hafenmauer. Und von wieder anderen Pflastersteinen hatte man den Eindruck, dass sie überhaupt nicht mehr zum Erdboden zurückkehrten. Sie waren von einem bläulichen Schimmer umgeben, der zweifellos von Magie herrührte.
    Das kleine Himmelsschiff krachte schließlich gegen die Fundamente des Palas. Der Bug wurde vollkommen eingedrückt. Funken sprühten, das Schiff selbst leuchtete noch einmal grell auf. Auch in den Steinen des Palas-Fundaments steckten offenbar enorme magische Kräfte.
    Beim Aufprall wurde der Junge an Bord im hohen Bogen emporgeschleudert. Es sah aus als, würde er eine Blase aus Licht durchschlagen. Er flog zunächst immer höher, wie zuvor die Pflastersteine, und stürzte dann zu Boden.
    Sarwen murmelte schnell eine Formel, um den Fall magisch abzufedern, so wie es die Elbenkinder bei Sprüngen taten, bei denen sie sich verschätzt hatten.

    Einigermaßen sanft kam der Elbenjunge auf dem Boden auf. Doch er regte sich nicht und schien bewusstlos.
    Daron und Sarwen liefen sogleich zu ihm, gefolgt von der Heilerin Nathranwen.
    Der Junge trug ein Wams aus Elbenseide, genau wie Daron. Am Gürtel hatte er allerdings keinen Dolch, sondern ein paar kleine Ledertaschen mit Elbenrunen. Letztere schützten magisch vor Taschendieben und neugierigen Eldran.
    „Noch ein Hinweis darauf, dass er aus Estorien kommt“, wandte sich Sarwen mit einem Gedanken an ihren Bruder. „Anderswo trifft man Eldran sehr selten.“
    Nathranwen berührte die Stirn des Jungen. „Er lebt, aber seine Gedanken sind verwirrt. Er hat offenbar sehr starke Magie angewendet, für die sein Geist noch zu schwach ist. Da die Elbenmagie ja insgesamt immer schwächer wird, ist dieses Krankheitsbild sehr selten geworden, aber früher soll es sehr häufig vorgekommen sein.“
    „Schwebt er in Lebensgefahr?“, fragte Sarwen.
    Nathranwen schüttelte den Kopf. „Nein, nicht, wenn er richtig behandelt wird.“
    „Er trägt ein Amulett“, stellte Daron fest. Es hing an einer dünnen, sehr fein gearbeiteten Kette aus Elbensilber und zeigte eine Gravur. Eine Flotte von Elbenschiffen war darauf zu sehen, allerdings ganz normale, herkömmliche Schiffe, die auf dem Wasser segelten und nicht mithilfe von Magie durch die Luft flogen, so wie es bei jenem Exemplar der Fall gewesen war, mit dem der Junge nach Elbenhaven gekommen war.
    Ganz fein waren in eines der Segel dieser Elbenschiffe ein paar Runen eingraviert, jedoch nicht größer als ein Punkt und für ein menschliches Auge gar nicht zu lesen. Für ein Elbenauge aber schon.
    „Da steht ein Name: Caladir“, las Daron laut vor, „der Sohn von Fürst Bolandor.“
    „Also doch!“, dachte Sarwen, sodass nur Daron es mitbekam. „ Dieses Schiff kommt tatsächlich aus dem Land der Geister, auch wenn dieser Junge alles andere als ein Geist ist.“

Kapitel 4
    Der fremde Elbensohn

    Caladir, der fremde Elbenjunge, wurde von den Leibwächtern König Keandirs in ein freies Gästegemach auf Burg Elbenhaven gebracht, wo sich die Heilerin Nathranwen um ihn kümmerte.
    Daron und Sarwen sorgten in der Zwischenzeit dafür, dass Rarax sich beruhigte. Ihn jetzt zu den Pferchen zu bringen, hatte überhaupt keinen Sinn, denn deren Dächer waren durch den Tiefflug des kleinen Himmelsschiffs beschädigt worden. Hofmarschall Rhenadir war völlig

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