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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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davongeflogen. Danach muss er wohl irgendwie hierher gelangt sein und hat sich das Juwel geschnappt …“

Kapitel 11
    Auf Rarax' Spuren

    Eine Weile sagte niemand im steinernen Versammlungshaus ein Wort. Dann schüttelte der König mit leidender Miene den Kopf und sagte: „Dann haben wir eurem Leichtsinn das alles zu verdanken.“
    „Das stimmt leider“, gab Daron unumwunden zu.
    Der Kleinling-König rang die Hände. „Da bekommen wir einmal seit Generationen Besuch aus dem sagenhaften Reich der Elben, das für uns Kleinlinge so etwas wie ein fernes Märchenland ist, und dann bringt uns dieser Besuch so viel Unglück!“
    „Aber wir wollen Rarax wieder einfangen!“, entgegnete Daron. „Denn ohne ihn können wir kaum in absehbarer Zeit nach Hause gelangen. Und vielleicht gelingt es uns dann auch, das Juwel wiederzubeschaffen, sodass es zurück an seinen angestammten Platz auf dem Versammlungshaus gelegt werden kann und das Reich der Kleinlinge auch in Zukunft vor den Angriffen der Trorks zu schützen vermag.“
    „Das wäre zu schön, um wahr zu sei“, murmelte der König ziemlich mutlos und mit hängenden Schultern.
    „Warum sollte das nicht möglich sein?“, fragte Daron. „Wenn wir dem Riesenfledertier nahe genug sind, können wir seine Gegenwart spüren. So hatten uns unsere Sinnen vorab verraten, dass es vor kurzer Zeit hier war. Vielleicht hat jemand von euch einen schnellen Pferdewagen oder ein gutes Flussboot, mit dem wir Rarax folgen und ihn vielleicht sogar einholen können.“
    „Ein Flussboot?“, fragte Mik. „Das ist keine gute Idee. Das Riesenfledertier ist nach Süden geflogen, also müsstet ihr flussaufwärts fahren, und so viele Ruderer gibt es im ganzen Kleinling-Land nicht, als dass sie gegen die Strömung ankommen könnten.“
    „Nach Süden verläuft die Straße, über die ich immer mit meinem Handelswagen fahre“, sagte der Halbling Koy und kratzte sich am Kinn. „Vielleicht könnte ich euch helfen.“
    „Wohin führt die Straße?“, fragte Daron.
    „Sie endete bei der Mühle von Brako dem Müller“, antwortete Koy. „Das ist der südlichste Punkt des Kleinling-Reichs. Danach beginnt das Reich des Knochenherrschers, aber auf meinen Fahrten meide ich dieses Land und weiche stets in einem weiten Bogen nach Osten aus.“
    „Von einem Reich des Knochenherrschers habe ich noch nie gehört“, bekannte Daron. „Auf den Karten, die mir mein Großvater zeigte, war kein Land verzeichnet, dass diesen oder auch nur einen ähnlichen Namen trug, da bin ich mir ganz sicher.“
    „Das wundert mich nicht“, sagte Koy. „Selbst hier bei uns ist ja kaum etwas über dieses Reich bekannt. Angeblich wird es von einem Herrscher regiert, der über starke magische Kräfte gebietet und diese nutzt, um seine Untertanen zu versklaven. Ich würde mir zweimal überlegen, dieses Land zu betreten. Bevor man sich versieht, ist man der Sklave dieses Knochenherrschers und ahnt es nicht mal, weil er einen verhext hat. So ein Risiko würde ich nie eingehen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.“
    „Vor Magie haben wir keine Angst“, sagte Sarwen mit fester Stimme. „Davor können wir uns notfalls schützen.“ Und während sie dies sagte, wurden für einen kurzen Moment ihre Augen ganz schwarz, was erneut ein Raunen unter den Kleinlingen hervorrief.
    „Jedenfalls muss etwas getan werden!“, sagte Daron. „Wenn ihr abwartet, wird alles nur noch schlimmer!“
    „Könnte es nicht auch sein, dass die Trorks uns längst vergessen haben?“, äußerte sich da die Gemahlin des Königs. „Vielleicht regen wir uns alle vollkommen umsonst auf. Gut, es hat einen Überfall gegeben – aber das war an der Grenze unseres Reiches. Vielleicht trauen sich die Trorks gar nicht bis ins Dorf, weil das Juwel sie schließlich unzählige Generationen lang davon abgehalten hat.“
    „Ich fürchte, da irrt Ihr, Majestät“, erhob ein sehr alter Kleinling das Wort. Er hatte langes graues Haar und einen weißen Bart. Für einen Kleinling war er erstaunlich groß und überragte die anderen um fast einen Kopf.
    „Das ist der königliche Juwelmeister“, raunte Mok den beiden Elbenkindern zu. „Seine Aufgabe war es immer, das Juwel zu pflegen. Er hat es in regelmäßigen Abständen vom Mast holen lassen und mit bestimmten Zaubermitteln bestrichen, die seine Wirksamkeit erhöhten.“
    Der Juwelmeister trat vor, und offenbar hatten alle anderen großen Respekt vor seinem Amt und seinem Alter. „In unseren alten

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