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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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viel von Magie verstehen. Das meine ich damit.“
    Während sie durch den äußeren Burghof gingen, wurde das Schnarchen unerträglich laut, und so sandten sie beide dem Tier einen sehr bestimmten Gedanken zu.
    „Still!“
    Rarax schnaubte einmal kräftig im Schlaf und war dann tatsächlich ruhig.
    „Na, wenn er uns jetzt schon im Schlaf gehorcht – um so besser“, meinte Sarwen. „Vielleicht können wir ihn in Zukunft ja auch ohne Ketten in seinem Stall lassen.“
    „Ich weiß nicht“, murmelte Daron.
    „Du traust Rarax noch nicht wieder.“
    „Wundert dich das?“
    Sarwen schüttelte den Kopf. „Nein.“
    Erst vor kurzem hatte das Riesenfledertier die beiden Elbenkinder bis ins Wilderland entführt und dort abgeworfen. Bis ins düstere Reich des Knochenherrschers hatten sie ihm folgen müssen, um es wieder einzufangen, und erst, nachdem sie dort ein sehr gefährliches Abenteuer überstanden hatten, war ihnen die Rückkehr nach Elbenhaven geglückt. So etwas wollte Daron ungern noch einmal erleben …
    Sie erreichten den Stall.
    Daron fiel gleich auf, dass die Flügel des Riesenfledertiers nicht zusammengefaltet auf seinem Rücken lagen. Stattdessen hatte es sie ausgebreitet. Ein Zeichen dafür, wie unruhig es schlief. Zudem wälzte es sich unruhig hin und her.
    Wieder beschleunigte sich der Herzschlag des drachengroßen Geschöpfs. Daron konnte ihn ganz deutlich hören.
    „Vielleicht träumt Rarax schlecht“, meinte Sarwen.
    „Ja, das glaube ich auch, aber …“ Darons Augen wurden schwarz, und seine Miene wirkte, als würde er sich angestrengt auf etwas konzentrieren.
    „Aber was?“, fragte Sarwen.
    „Aber sein Geist ist vor mir verschlossen. Ich bekomme nicht heraus, was ihn so quält. Es muss …“
    Er sprach nicht weiter, aber Sarwen verstand ihn auch so.
    „Es muss etwas mit Magie zu tun haben?“
    „Ja.“
    „Was sollen wir tun?“
    „Lassen wir ihn erwachen, Sarwen. Nur für einen kurzen Moment. Das könnte ihn von seinem Alptraum befreien.“
    Daron näherte sich dem riesigen Tier, das einer gewaltigen Fledermaus ähnelte. Die Augen waren geschlossen, und durch die großen Nasenlöcher zischte der Atem. Die halb ausgebreiteten Flügel nahmen einen Großteil des Stalls ein.
    „Erwache!“ , befahl Daron. Aber abgesehen davon, dass sich der Herzschlag des Riesenfledertiers erneut etwas erhöhte und es einmal etwas heftiger atmete, geschah nichts. Der Luftzug, der dabei aus den geblähten Nasenlöchern wehte, wirbelte Darons dunkle Haare durcheinander.
    „Nun mach schon, Rarax! Werd endlich wach!“
    Aber da schien irgendetwas zu sein, was verhinderte, dass selbst dieser sehr intensive Gedanke das Riesenfledertier weckte.
    „Da stimmt etwas nicht!“ , vernahm Daron den sorgenvollen Gedanken seiner Schwester.
    Das Elbenmädchen wandte sich in Richtung der anderen Stallungen, in denen sich die Elbenpferde befanden. Einige von ihnen schnaubten und schienen ebenfalls nervös.
    Daron berührte die Schnauze des Riesenfledertiers mit der flachen Hand und versuchte noch einmal, das riesige Flugungeheuer zu wecken. „Welche Macht hält dich nur schlafend, Rarax? Nun öffne schon deinen Geist – und deine Augen natürlich auch!“
    Sarwen zuckte zusammen und blieb wie angewurzelt stehen. Sie wandte den Blick und ließ ihn über die Reihe der Gebäude im äußeren Burghof gleiten. Doch selbst mit ihren scharfen Elbenaugen konnte sie in die dunklen Nischen zwischen den Häusern nichts erkennen.
    Und trotzdem spürte Sarwen, dass da etwas war.
    „Daron, pass auf!“
    Ein schriller Laut ertönte – so hoch, dass selbst Elbenohren ihn kaum mehr zu hören vermochten.
    Dunkle Schatten kamen auf einmal aus mehreren der Nischen hervor. Schwarze Schwingen, länger als die Arme eines Elbenmannes, flatterten auf, dann stürzten sich die Schatten auf Daron und Sarwen.
    Sarwen stolperte einen Schritt zurück. Im fahlen Mondlicht sah sie einen geflügelten Affen auf sich zukommen. Das Maul war weit geöffnet und zeigte raubtierhafte Zähne. In der rechten Pranke hielt das Wesen einen Dreizack, die Linke packte Sarwens Gewand.

Kapitel 2
    Geflügelte Affen

    Mindestens ein Dutzend mit Dreizacken und Speeren bewaffnete geflügelte Affen schwirrten durch die Luft – jeder von ihnen größer als ein erwachsener Mann.
    Pranken mit scharfen Krallen packten Daron, und der Elbenjunge wurde zu Boden gerissen. Eines der unheimlichen Wesen landete direkt vor ihm und hob seinen Dreizack, um Daron die Spitzen in den

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