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Elbenschswert

Titel: Elbenschswert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Genusses zurücksinken ließ.
»Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist Camelots Küche nach dem Thronsaal wohl das Nächste, was Ihr
schmerzhaft vermisst habt«, meinte Artus lachend.
»Das kann man sagen«, antwortete Lancelot. »Eine Woche lang von Dörrfleisch und hartem Brot zu leben ist kein
reines Vergnügen.«
»Wir sind alle froh, dass Ihr heil zurückgekommen
seid«, sagte Artus. »Vor allem die Königin war in großer
Sorge um Euch. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie erleichtert sie war, als ich ihr von Eurer Rückkehr berichtet
habe.«
Lancelot nickte zwar, hütete sich aber zu antworten, zumal er Mandrakes Blicke schon wieder unangenehm auf
sich gerichtet spürte. Artus wollte auf irgendetwas hinaus,
aber es schien, dass es nicht um Gwinneth ging.
»Auch wir sind froh, einigermaßen heil und unbeschadet
wieder zurück zu sein«, kam ihm Sir Braiden zu Hilfe.
Lancelot warf ihm einen raschen dankbaren Blick zu, aber
Braiden sah nicht in seine Richtung, sondern konzentrierte
sich ganz auf Artus. »Auch wenn die Dinge anscheinend
nicht zum Besten stehen, wie ich gehört habe.«
Im ersten Moment sah es so aus, als nähme Artus es dem
Tafelritter übel, dass er mit seiner Frage die gute Stimmung am Tisch verdarb, dann aber nickte er. »Ich fürchte,
damit habt Ihr Recht, mein Freund«, sagte er halblaut. Er
seufzte, griff nach seinem Weinbecher und setzte ihn wieder ab ohne getrunken zu haben. »Ich fürchte, Ihr habt nur
zu Recht«, murmelte er noch einmal und leiser, wie nur zu
sich selbst gewandt. »Die Dinge stehen wirklich nicht zum
Besten. Nicht um Camelot und nicht um uns. Dennoch
sollten wir jetzt nicht in Trübsal und Mutlosigkeit versinken. Wir haben schon so manche schwere Zeit erlebt und
ausgestanden und am Ende haben wir immer gesiegt.«
»Irgendwann ist immer das erste Mal«, murmelte Sir
Mandrake – wer sonst? »Es stimmt wohl, Artus. Wir haben schon so manches Schlimme erlebt und überstanden.
Aber die Zeiten haben sich geändert. Wir sind weniger
geworden. Viele unserer Freunde sind nicht mehr bei uns
und dafür sind neue Gesichter in unserer Runde. Gesichter, von denen wir nicht genau wissen, wer sich hinter ihnen verbirgt.«
Für einen Moment wurde es sehr still. Artus sah Mandrake stirnrunzelnd und verwirrt an. Offensichtlich begriff
er wirklich nicht, worauf der Ritter mit diesen Worten
hinauswollte.
Lancelot dafür umso besser. »Was genau meint Ihr damit, Sir?«, fragte er ruhig, aber so kalt, dass fast alle Ritter
überrascht den Kopf wandten und nun ihn anstarrten.
Mandrake blieb vollkommen ungerührt. »Ich glaube, das
wisst Ihr besser als ich, Sir Lancelot«, sagte er.
»Nehmt an, ich wüsste es nicht«, erwiderte Lancelot.
Seine rechte Hand wollte vom Tisch gleiten und nach
dem Schwertgriff tasten, aber er ließ die Bewegung nicht
zu, sondern presste die Finger stattdessen flach und gespreizt mit aller Kraft auf den Tisch, sodass seine Knöchel
weiß wurden.
»Ich bitte Euch, Freunde«, sagte Artus. »Ich –«
»Nein, Artus«, sagte Lancelot, ohne Mandrake dabei aus
den Augen zu lassen. »Es muss einmal ausgesprochen
werden und je eher, desto besser. Sir Mandrake hat ganz
offensichtlich etwas gegen mich. Es ist allein seine Sache.
Ich kann niemanden zwingen, mich zu lieben oder mich
auch nur nicht zu hassen.«
»Hört, hört«, sagte Mandrake spöttisch.
»Aber ich wüsste doch wenigstens gern, warum«, fuhr
Lancelot fort.
»Nun, wenn Ihr Wert darauf legt …« Mandrake hob die
Schultern. Es bereitete ihm keinerlei Mühe, Lancelots
Blick standzuhalten. »Wir wissen einfach zu wenig über
Euch, Lancelot. Kaum mehr als Euren Namen und selbst
von dem wissen wir nicht, ob er stimmt oder nicht. Wir
wissen nicht, wer Ihr seid. Wo Ihr herkommt. Wo Ihr hingeht. Was Eure Ziele sind.«
»Ich bitte Euch, Mandrake!« Artus klang fast entsetzt.
»Hat Lancelot nicht zur Genüge bewiesen, auf welcher
Seite er steht?«
»Hat er das?«, fragte Mandrake. »Er hat in der Schlacht
neben uns gekämpft, das ist wahr. Er hat den einen oder
anderen von uns vor dem Tod bewahrt, auch das ist richtig. Und er hat Euch das Leben gerettet, Artus. Das alles
mag Euch Beweis genug für seine Treue sein. Mir reicht
es nicht.«
Artus wollte auffahren, aber Lancelot brachte ihn mit einer raschen Geste zum Schweigen. »Redet ruhig weiter,
Mandrake«, sagte er.
»Wie überaus großzügig von Euch, Sir Lancelot«, antwortete Mandrake zynisch. »Aber gut, wenn Ihr es

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