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Elbenschswert

Titel: Elbenschswert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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um das Leben seiner Königin
geht?«, fragte Lancelot leise. Artus fuhr herum und starrte
ihn eine Sekunde lang zornig an, dann verdüsterte sich
sein Gesicht noch weiter, aber er sagte nichts.
Stattdessen sprach Mandrake: »Seine Königin?« Er
schüttelte den Kopf. »Genau genommen ist sie es noch
nicht. Das Schicksal hat es trotz allem noch einmal gut mit
uns gemeint. Wäre der Bote nur eine Viertelstunde später
gekommen …«
»Zweifellos hatte der angebliche Bischof vor, bis nach
der Trauung zu warten«, pflichtete ihm einer der anderen
Ritter bei. »Um Gwinneth zu entführen, nachdem sie unsere Königin geworden ist.«
»Eine Trauung, die nicht gültig wäre«, wandte Mandrake
kopfschüttelnd ein. »Weder vor Gott noch vor den Menschen. Nein. Dieser Anschlag galt ebenso sehr Euch, Artus. Ich bin sicher, die Hexe hatte vor, Euch beide zu entführen, vielleicht sogar nur Euch. Wir haben mehr als
Glück gehabt.«
»Glück?« Lancelot funkelte ihn an.
»Glück«, bestätigte Mandrake. »Hätte Morgaines feiger
Plan Erfolg gehabt, dann hätte sie jetzt Lady Gwinneth
und Artus in ihrer Gewalt und wir müssten tun, was sie
von uns verlangt.«
»Und so ist es ja nur Gwinneth, nicht wahr?«, schnappte
Lancelot.
»Was schlimm genug ist«, sagte Mandrake ruhig. »Aber
es hätte weit ärger kommen können. Dennoch«, fuhr er
mit leicht veränderter Stimme und wieder direkt an Artus
gewandt fort, als Lancelot auffahren wollte:
»Sollten wir vielleicht wenigstens über ihre Forderung
nachdenken. Auch wenn Lady Gwinneth noch nicht unsere Königin ist, so haben wir sie doch alle längst ins Herz
geschlossen und wir wissen, was Ihr für sie empfindet,
Artus.« Er warf einen raschen Blick in Lancelots Richtung, ehe er weitersprach. »Wie es aussieht, ist Mordred
als Gefangener von keinem Nutzen mehr für uns. Ganz im
Gegenteil. Wir alle haben gerade erlebt, welche Gefahr er
darstellt, solange er in den Mauern Camelots weilt, selbst
in Ketten.«
»Ihr wollt ihn nicht wirklich freilassen?«, fragte Artus.
Lancelot starrte ihn ungläubig an. Er weigerte sich zu
glauben, was er da hörte. Wie konnte Artus auch nur den
Bruchteil eines Gedankens zögern, Mordred freizulassen,
um Gwinneths Leben zu retten?
»Natürlich nur zum Schein«, sagte Mandrake. »Wir
könnten ihn freilassen und ihm in aller Stille folgen. Sobald er uns zu Morgaines Versteck geführt hat, greifen wir
an und befreien Lady Gwinneth.«
Einige der anderen Ritter murmelten beifällig, aber Artus sah ihn nur einen Moment lang durchdringend an,
senkte dann den Blick und schüttelte traurig den Kopf.
»Wenn es nur so einfach wäre, mein Freund«, meinte er.
»Was spricht gegen diesen Plan?«, erkundigte sich Leodegranz.
»Ihr alle habt erlebt, wozu Morgaine Le Faye fähig ist«,
antwortete Artus düster. »Sie hat ihren Beinamen nicht
von ungefähr, auch wenn sie eher eine Hexe als eine Fee
ist. Sie verfügt über große magische Kraft. Sie würde sofort erkennen, dass wir sie täuschen wollen.« Er schüttelte
noch einmal den Kopf, stützte beide Ellbogen auf der
Tischplatte auf und verbarg für einen Moment das Gesicht
in den Händen. Als er sich wieder aufrichtete, sah er erschöpft und unendlich müde aus. »Nein. Mordreds Freilassung steht nicht zur Debatte. Ich habe dem Scharfrichter schon Bescheid geben lassen. Seine Hinrichtung ist für
morgen angesetzt.«
»Artus!«, entfuhr es Lancelot. »Das kann doch nicht Euer Ernst sein! Das wäre Gwinneths sicherer Tod!«
»Ich weiß«, sagte Artus leise. »Aber mir bleibt keine
Wahl.«
»Natürlich bleibt sie Euch«, widersprach Lancelot wütend. »Lasst ihn frei! Mandrake hat es gesagt und er hat
vollkommen Recht: Er ist von keinem Nutzen für uns.
Lasst ihn gehen oder Ihr opfert Gwinneths Leben!«
»Sie würde sie trotzdem nicht gehen lassen«, murmelte
Artus. »Und selbst wenn … ich kann mich keiner Erpressung beugen.«
»Nicht einmal für die Frau, die Ihr liebt?«
Lancelot sah aus den Augenwinkeln, wie ihn nicht nur
Sir Mandrake, sondern auch etliche der anderen Ritter
ungläubig und fast zornig anstarrten. Zwar genoss er hier
bei Hofe eine ganz besondere Stellung, aber nicht einmal
ihm stand es zu, in einem solchen Ton mit dem König zu
sprechen. Auch nicht hier, an der Tafel.
Dennoch wurde Artus nicht zornig und er wies ihn auch
nicht in seine Schranken, sondern schüttelte nur langsam
den Kopf.
»Nicht einmal für sie«, sagte er leise. »Glaubt Ihr denn,
ich

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