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Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Titel: Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivo Pala
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Sein Bariton wurde lauter, überdeckte ihren Sopran, und er machte ihre Melodie zu der seinen … änderte sie, so dass Svenya sie nicht mehr erkannte und aufhörte zu summen. Seine finstere Miene wurde wieder zu einem Lächeln der Zuversicht. Wo Svenya eben noch getanzt hatte wie eine tödliche Ballerina, taumelte sie nun und stolperte.
    Laurin nutzte seinen Vorteil in einem einzigen Lidschlag unbarmherzig aus: Er drehte sich mit einer kraftvollen Pirouette in Svenyas holpernde Rückwärtsbewegung – die Klingen dabei wie Propellerblätter führend. Svenya konnte der ersten noch ausweichen, der zweiten aber musste sie Skalliklyfja in die Bahn halten, damit Laurin sie nicht an der Schulter traf. Der Schlag war so schnell und hart, dass sie ihr Schwert nicht mehr halten konnte. In weitem Bogen flog ihre magische Klinge durch die Luft und blieb gute fünfzehn Meter weiter im Boden stecken.
    Mit aller Kraft, die Svenya in ihrer Ausweichbewegung aufbringen konnte, sprang sie nach hinten weg, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und Laurin zu bringen. Noch im Sprung löste sie den Eibenstab von ihrem Gürtel und verwandelte ihn in den Doppelspeer. Doch in der Rückwärtsbewegung sah sie den Altar nicht und blieb mit der Hüfte an dessen Seite hängen. Sie kam noch mehr aus dem Gleichgewicht, strauchelte und stürzte nach hinten um.
    Svenya schaffte es gerade noch abzurollen und auf einem Knie zu landen. Aber Laurin war ihr nachgejagt und sprang jetzt auf den Altar. Wie ein Dämonenfürst aus uralter Zeit ragte er über ihr auf – die gekrümmten Klingen seiner Schwerter im Licht der Sterne funkelnd.
    Svenyas Arm wirbelte nach vorne, und mit aller Macht schleuderte sie Hagens Speer zu Laurin hoch. Aber Laurin drehte sich blitzschnell zur Seite, so dass der Speer an ihm vorbei und weit hinauf in den Nachthimmel schoss.
    »Gib auf, Hüterin«, rief er zu ihr nach unten. »Du hast gut gekämpft, verdammt gut sogar, aber du hast verloren. Also ehre die Vereinbarung, die wir getroffen haben.«
    »Es ist erst zu Ende, wenn es zu Ende ist«, erwiderte Svenya trotzig.
    »Es ist zu Ende«, sagte er.
    Sie lächelte zur Antwort – und sein Blick wurde unsicher.
    Jemand schrie auf – warnend. »LAURIN!« Es war Lau’Ley.
    Doch es war zu spät für den Schwarzen Prinzen: Svenya streckte die Hand aus – nach dem Speer, der weit hinter Laurin eine Kurve gedreht hatte und jetzt mit rasender Geschwindigkeit auf ihn zugejagt kam. Für einen Sekundenbruchteil hielt sie sie in Höhe seines Herzens, doch dann zog sie sie schnell nach unten, so dass der Speer im letzten Augenblick noch seine Flugbahn änderte und Laurin weiter unten in den Rücken traf. Der Speer durchbohrte ihn mühelos, trat vorne aus dem Bauch wieder hervor und landete in Svenyas offener Hand. Die Wucht schleuderte den Dunkelelben vom Altar herunter. Ihr direkt entgegen.
    Svenya sprang auf, steckte im Laufen den Speer in den Gürtel zurück, entriss Laurin die beiden Schwerter und hielt sie ihm über Kreuz an die Kehle. Panik leuchtete aus seinen Augen.
    »Jetzt ist es zu Ende«, rief sie triumphierend so laut, dass alle Umstehenden es hören konnten. »Ergibst du dich?«
    »Worauf wartest du?«, fragte er. »Bring es hinter dich.«
    Sie ignorierte seine Bemerkung und wiederholte: »Ergibst du dich?«
    Er schaute Svenya verwundert an. »Ja, ich ergebe mich.«
    »Dann bestätige, dass ich das Duell gewonnen habe.«
    »Du hast gewonnen.«
    »Es steht mir also frei, ungehindert zu gehen?«
    »So wie es vereinbart war.«
    Sie raute ihm nicht. »Sprich es aus.«
    »Du hast mich besiegt und gemäß des Schwures, den ich geleistet habe, bist du frei.« Er wandte sich an sein Volk. »Die Hüterin darf gehen. Niemand wird sie aufhalten. Das ist mein Wille und mein Befehl.«
    »Nein!«, schrie eine vor Wut kippende Stimme. »Sie soll sterben!«
    Es war Gerulf, der Mannwolf. Er stieß seine beiden Bewacher beiseite und stürzte sich auf Svenya, wobei er sich mit unglaublicher Geschwindigkeit zu verwandeln begann.
    Doch er erreichte sie nie.
    Ein Pfeil krachte von Süden her genau zwischen den Augen in seinen Schädel und warf ihn nach hinten um. Er war tot, noch ehe seine massige und halb verwandelte Gestalt auf dem Boden aufprallte.
    Svenyas und Laurins Köpfe wirbelten gleichzeitig herum in die Richtung, aus der der Pfeil gekommen war. Dort stand Hagen am Waldrand und hatte bereits einen neuen Pfeil an die Sehne gelegt. Neben ihm tauchten Yrr, Wargo und Raik auf

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