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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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sie gemerkt hatte, dass ihr eine Niederlage drohte, hatte sie kurzerhand Pelariol und sich selbst getötet.
    Das durfte auf keinen Fall noch einmal passieren!
    Auch an Illuriens Kräften dürfte der Kampf gerade gezehrt haben, doch nachdem sie die Kraft der anderen Besessenen in sich aufgenommen hatte, war sie wesentlich stärker, als Pelariol es gewesen war. Stark genug, um auch ihren Willen in den Kopf eines anderen zu pflanzen, den sie berührte, und Gelinian würde sie nicht nur berühren, sondern sogar geistig mit ihr verschmelzen.
    Aber diesmal war sie wenigstens vorbereitet und wusste, was sie erwartete, zudem wusste sie sechzig starke Elbenmagier hinter sich, die sie bei ihrem Kampf unterstützen würden. Ob ihre vereinten Kräfte ausreichen würden, musste sich jedoch erst zeigen.
    Wenn das wahr war, was das bunte Fellbündel wie nebenbei behauptet hatte …
    »Glaubt Ihr das Gerede von einem Schattenmahr?«, wandte sie sich an den neben ihr stehenden Salona. Der alte Elb, der viele der anwesenden Magier selbst ausgebildet hatte, genoss hohes Ansehen und bildete so etwas wie ihren Sprecher. Sein Wort besaß Gewicht.
    »Es gibt keine Schattenmahre mehr«, behauptete er. »Jedenfalls nicht auf dieser Welt. Unser Volk hat sie einst besiegt und für alle Zeiten von hier vertrieben.«
    »Und wenn es ihnen gelungen wäre, ein Tor zu öffnen, um erneut über unsere Welt herzufallen?«
    »Dann wüssten wir bereits davon, und das, was wir hier tun, wäre unsere geringste Sorge.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht daran. Die Schattenmahre besaßen ungeheure Kräfte und wären sicherlich ebenfalls in der Lage gewesen, jemanden unter ihren Willen zu zwingen, aber wenn sie wirklich zurückgekehrt wären, würden sie diese Welt mit ihren riesigen Armeen überfallen. Hier ist eine andere Macht am Werke.«
    »Auch Illurien sprach davon, dass bereits Armeen auf dem Weg hierher und zum goldenen Tal unterwegs wären.«
    »Trotzdem. Ich glaube nicht daran, dass wir es hier mit Mahren zu tun haben. Vielleicht will ich es auch einfach nicht glauben, weil unser Untergang dann wirklich besiegelt wäre.« Er räusperte sich. »Es hat keinen Sinn, uns in Vermutungen zu ergehen. Tun wir das, was getan werden muss. Anschließend wissen wir hoffentlich mehr.«
    Gelinian nickte und kniete sich neben ihrer Mutter auf den Boden. Salona legte ihr eine Hand auf die rechte, Serilana auf die linke Schulter, um den Kreis zu schließen, zu dem sich sämtliche Magier hinter ihnen zusammengeschlossen hatten. Jeder von ihnen wusste genau, was er zu tun hatte, und es war kaum vorstellbar, dass etwas einer solchen Macht trotzen konnte, aber sicher war Gelinian keineswegs.
    Sie atmete noch einmal tief durch, dann streckte sie die Hände aus und presste ihre Fingerspitzen gegen Illuriens Schläfen.
    Als sie das danan-chaat bei Pelariol vollzogen hatte, war es schrecklich gewesen. Trotz der anderen Magier, die ihre Kräfte mit ihren verbanden, war es diesmal tausendmal schlimmer.
    Im ersten Moment fühlte sie nur eine abgrundtiefe, saugende Schwärze, dann schien jemand ihr einen glühenden Dolch in den Kopf zu rammen, der ihren Geist mit Lava füllte und jeden Nerv ihres Körpers mit lodernden Flammen überzog.
    Illurien schlug die Augen auf. Hass, aber auch Furcht loderten darin. Sie versuchte sich aufzubäumen, doch Gelinian drückte ihren Kopf zurück.
    Wäre sie auf sich allein gestellt gewesen, hätte sie den Kampf schon im ersten Bruchteil einer Sekunde verloren. Die Finsternis in Illurien war stark, viel, viel stärker als in Pelariol. Nur durch die Unterstützung der anderen Magier gelang es Gelinian, ihr zu widerstehen. Auch die unvorstellbare Pein, die ihren Geist sonst ausgebrannt hätte, verteilte sich gleichmäßig auf alle und wurde dadurch gemildert.
    Sie schloss die Augen wieder, um sich besser konzentrieren zu können. Mit unglaublicher Anstrengung gelang es ihr, die fremde Macht zurückzudrängen, obwohl diese sich mit aller Verbissenheit wehrte. Der Kampf fand lautlos und fast ohne eine Bewegung statt, aber er wurde genauso erbittert geführt wie eine Schlacht zwischen Kriegern, nur dass das Schlachtfeld in diesem Fall Illuriens Geist war.
    Er war wie ein Labyrinth mit unzähligen Gängen, Nischen und Räumen, in denen sich die Finsternis eingenistet hatte und aus denen sie vertrieben werden musste. Dabei tobte der Kampf nicht nur zwischen der dunklen Macht und den Elbenmagiern unter der Führung von Gelinian.

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