Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)
uns kein Zurück mehr.«
»Dazu wird es nicht kommen, vertrau mir.«
»Und was ist mit Pelariols anderen Begleitern? Wir müssen auch sie unschädlich machen, und wir müssen gleichzeitig gegen sie losschlagen.«
»Ich glaube nicht, dass das noch nötig sein wird«, erwiderte Serilana. »Ich habe einen furchtbaren Verdacht, durch den etwas, das man mir vorhin berichtet hat, Sinn bekommt. Sobald Illurien ihr Zelt verlässt, wird einer deiner Aufpasser sich darin umsehen, und wenn mein Verdacht zutrifft, wird dies der endgültige Beweis für ihre Untaten sein.«
Gelinian schalt sich selbst eine Närrin. Sie hatte sich zu sicher gefühlt und ihren Gegner unterschätzt, was sie nicht nur um ein Haar das Leben gekostet, sondern auch ihre Mission zum Scheitern verurteilt hätte, bei der mehr als nur ihr Wohl auf dem Spiel stand. Die Sorge um ihre Mutter musste sie blind gemacht haben, nur so konnte sie es sich erklären, dass sie nicht einen Moment lang daran gedacht hatte, dass Pelariol Mitstreiter gehabt hatte und somit auch Illurien nicht allein stand. Ohne einen entsprechenden Helfer hätte sie niemals den Anschlag durchführen können.
»Du scheinst wenig erfreut, aber sehr überrascht zu sein, dass ich noch lebe«, wandte sie sich an Illurien. »Die Nachricht von meinem Tod hingegen hast du sofort geglaubt. Kein Wunder, hast du selbst ihn doch angeordnet. Du brauchst es nicht abzustreiten, der Attentäter wurde beobachtet, wie er aus deinem Zelt gekommen ist.«
Totenstille herrschte um sie herum. Wohin sie auch sah, las sie auf allen Gesichtern Fassungslosigkeit, abgesehen von denen der wenigen Eingeweihten.
»Dieses Wesen dort ist nicht meine Mutter!«, rief sie laut. »Es ist nicht die Herrin Illurien, die ihr kennt. Ich weiß, wie schwer das zu glauben ist, und doch ist es so. Wir haben es mit einer uns unbekannten Kreatur zu tun, die von anderen Besitz zu ergreifen und ihren Geist zu versklaven vermag. Ich habe es im Geist dessen gelesen, der die fremde Macht auf meine Mutter übertragen hat, in dem des Elben Pelariol, der selbst nur ein Opfer der Kreatur war. Er war der Letzte, der mit Illurien sprach, bevor sie sich plötzlich zu verändern begann, wie jedem von euch aufgefallen sein dürfte.«
»Das … das ist Unsinn. Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, mein Kind«, behauptete Illurien im verzweifelten Versuch, ihre Rolle aufrechtzuerhalten, und wollte einen Schritt auf Gelinian zu machen, doch sofort richtete sich das Schwert wieder auf ihre Brust.
»Komm nicht näher! Ich weiß, dass die böse Macht durch Berührung übertragen wird, und ich weiß auch, dass du jetzt wieder dazu in der Lage bist. Darum hast du Pelariols Begleiter getötet, die sich hier unter das Heer gemischt haben, nicht wahr? Auch sie waren infiziert, und du hast die in ihnen lebende Macht in dich aufgenommen, um angesichts der Bedrohung durch mich stärker zu werden. War es nicht so? Nur bedeutete das gleichzeitig den Tod ihrer Wirte, und du hattest noch keine Gelegenheit, die Leichen fortzuschaffen. Deshalb haben wir meinen Tod vorgetäuscht. Du bist entlarvt, dein Spiel ist zu Ende.«
Auch Illurien schien zu diesem Schluss gekommen zu sein, denn sie gab ihre Verstellung auf. Die gespielte Verwirrung verschwand von ihrem Gesicht, wich Hass und Zorn.
»Du hältst dich wohl für sehr schlau, kleines Mädchen, wie?«, stieß sie höhnisch hervor. »Du hast viel herausgefunden, aber du hast nicht die geringste Ahnung, mit wem du es zu tun hast. Euer Volk ist dem Untergang geweiht, auch wenn ihr es noch nicht wisst. Ohne dass ihr es gemerkt habt, habe ich ganze Armeen versammelt. Eine von ihnen zieht bereits auf das goldene Tal zu und wird euren Unterschlupf vernichten, eine weitere befindet sich auf dem Weg hierher, um auch euer lächerliches kleines Heer zusammen mit denen der Zwerge und Menschen auszulöschen. Es ist gleichgültig, was mit mir geschieht, denn für euch gibt es keine Zukunft mehr, euer Untergang steht unmittelbar bevor.«
»Das sind große Worte«, entgegnete Gelinian mit fester Stimme, darum bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr die Behauptungen sie erschreckten. Obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, woher die Armeen kommen sollten, von denen die finstere Kreatur sprach, glaubte sie doch nicht, dass es sich nur um leere Drohungen handelte. »Du bist umzingelt, zahlreiche Waffen sind auf dich gerichtet, und es wird dir nicht gelingen, jemanden von uns zu berühren. Gib auf und lass meine
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