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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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erfahren hatte.
    »Ein Tor!«, stieß Lotharon entsetzt hervor. »Wenn Molakan die Kontrolle darüber verliert und es sich ganz öffnet …«
    »Deshalb und auch im Interesse der Thir-Ailith, die noch nicht völlig unter den Bann des Bösen geraten sind, müssen wir schnell handeln. Thalinuel ist zu einem danan-chaat bereit. Es wird alle Zweifel beseitigen und uns weitere Erklärungen ersparen.«
    »Also gut, wie du meinst.« Lotharon trat auf Thalinuel zu und berührte sie mit den Fingerspitzen an den Schläfen. Obwohl es immer wieder ein extrem widerwärtiges Gefühl war, wenn ein anderer in ihren intimsten Gedanken und Erinnerungen herumschnüffelte, wehrte sie sich nicht, als er in ihren Geist eindrang.
    Nach wenigen Sekunden schon riss er seine Hände so abrupt zurück, als hätte er sich verbrannt.
    »Bei den Göttern!«, keuchte er. »Es ist wahr, es ist alles wahr. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Geh und sag Tanaron, dass er seine Truppen unverzüglich für einen Angriff bereit machen soll«, befahl er einer der Wachen. »Kannst du uns zu dem verborgenen Eingang führen, Zwerg?«
    »Robur. Mein Name ist nicht Zwerg, sondern Robur, Elb .«
    »Also gut, Robur. Kannst du uns zu dem Eingang führen?«
    »Das kann ich, und ich werde es tun, wenn Ihr mir versprecht, sofort zu Beginn des Kampfes die anderen Zwerge zu befreien und uns zu unseren Minen zurückkehren zu lassen.«
    »Ich verspreche es.«
    »Es ist nicht nötig, dass Robur sich noch einmal in Gefahr begibt«, wandte Thalinuel ein. »Ich kann Euch ebenfalls hinführen.«
    »Nein«, entschied Lotharon. »Zu deinem eigenen Wohl wirst du hierbleiben.«
    »Aber dies ist mein Kampf, viel mehr noch als Eurer. Ich war es, die die Verschwörung aufgedeckt hat, ich bin von Molakan und Olvarian verraten und belogen worden, es sind meine Kameraden, um deren Schicksal es geht. Ich werde auf keinen Fall zurückbleiben!«, ereiferte sich Thalinuel, aber der König stürmte bereits aus dem Zelt, ohne sie weiter zu beachten.
    »Doch, du wirst bleiben«, widersprach Larisal an seiner Stelle mit resoluter Stimme. »Ich werde dich unter keinen Umständen noch einmal unter den Einfluss der finsteren Macht geraten lassen, schon gar nicht im Kampf, wenn wir für finstere Gefühle besonders anfällig sind. Die Finsternis in dir würde noch erheblich zunehmen, und der Schaden wäre womöglich nicht wiedergutzumachen. Das ist es nicht wert. Du hast bereits genug getan.«
    »Aber …«
    »Kein aber. Du hast es selbst gesagt, die Thir-Ailith sind deine bisherigen Kameraden, zumindest die, die noch nicht völlig im Bann des Bösen stehen. Willst du wirklich gegen sie kämpfen und sie töten? Denn sie werden sich nicht freiwillig ergeben, das weißt du, da sie nicht ahnen, welche Pläne Molakan wirklich verfolgt.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, du wirst auf keinen Fall noch einmal nach Tal’Orin gehen, meine Entscheidung steht fest. Es ist zu deinem eigenen Wohl. Deshalb wirst du dich nun unverzüglich in die Obhut unserer Heiler und Magier begeben. Das ist ein königlicher Befehl. Ich werde dich selbst hinbringen.«

22
DER FEIND AUS DER VERGANGENHEIT
    Oktober 9430 neuer Zeitrechnung der Elben
    Stunde um Stunde setzte sich der Aufmarsch der Ungeheuer fort und verlängerte Lhiuvans Qualen immer noch weiter. Zehntausende der unterschiedlichsten Kreaturen mussten mittlerweile aus dem Tor gekommen sein, und immer noch war kein Ende abzusehen.
    Die ganze Zeit über musste er regungslos dastehen und zusehen, wie die Kreaturen an ihm vorbeizogen. Er hatte Hunger und zitterte vor Kälte, aber der Schattenmahr nahm keinerlei Rücksicht mehr auf ihn und seine Bedürfnisse, sondern suhlte sich nur noch im Hochgefühl seines Triumphes.
    Fast schämte sich Lhiuvan sogar selbst schon, weil er angesichts des grauenvollen Ereignisses, dem er hier beiwohnte, an etwas so Belangloses wie Kälte und Hunger auch nur dachte. Die Bestien würden über die ahnungslosen und in Kriegen untereinander verstrickten Völker herfallen, die er selbst gegeneinander aufgehetzt und damit geschwächt hatte. Selbst vereint und im Wissen um die Bedrohung hätten sie ein so gewaltiges Heer kaum aufhalten können, geschwächt und von gegenseitigem Misstrauen erfüllt auf gar keinen Fall.
    Und dann war da noch Khraátam selbst. Obwohl er einen Teil von ihm in sich trug, war nicht einmal Lhiuvan in der Lage, seine Macht zu ermessen. Sein böser Wille verlieh den Ungeheuern Kraft und leitete sie. Jedes von ihnen

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