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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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hergekommen sein«, ergänzte Thalinuel. »Ich weiß nicht, wie es dem Feind gelungen ist, sie auf seine Seite zu ziehen, vermutlich steckt dieser geflügelte Reiter dahinter, denn ich konnte spüren, dass er starke magische Kräfte besitzt. Ich denke, dass verschiedene Patrouillen wie die von Altion hier im Wald unterwegs sind, um Vorstöße der Craal zurückzuschlagen oder Alarm zu geben, wenn größere Verbände über den Fluss setzen sollten.«
    »Dann sind sie offenbar nicht sehr aufmerksam, wenn sie uns nicht bemerken, obwohl wir schon seit Stunden hier herumlaufen.«
    Barlok stolperte über eine vorstehende Wurzel und wollte verärgert gegen den dazugehörigen Baum treten, besann sich aber im letzten Moment eines Besseren.
    »Wenn Altion für dieses Gebiet hier zuständig war, dann ist das ja auch kein Wunder«, erwiderte Thalinuel, offenbar in dem Bedürfnis, ihr Volk zu verteidigen, und ging noch ein wenig schneller. »Man wird uns schon noch finden, sei nicht so ungeduldig.«
    Barlok sagte nichts mehr, sondern beschleunigte ebenfalls seinen Schritt, um wieder zu ihr aufzuschließen.
    Ungeduldig , dachte er. Als ob es nur um Ungeduld ginge …
    Mit nur wenigen kurzen Pausen zwischendurch gingen sie bis zum Abend weiter, wobei sie sich nie allzu weit vom Rand des Waldes entfernten. Hier konnten sie vom gegenüberliegenden Ufer des Aloron nicht entdeckt werden, aber da darauf vermutlich der Hauptaugenmerk der Elben lag, um rechtzeitig jede Gefahr zu bemerken, war die Chance hier am größten, auf eine Patrouille zu stoßen.
    Ihre Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht. Sie begegneten niemandem.
    Als die Dämmerung hereinbrach, wurde es unter dem dichten Blätterdach binnen wenigen Minuten so dunkel, dass man kaum noch die Hand vor Augen sehen konnte. Zwischen den Wurzeln eines besonders großen Baumes richteten sie ihr Nachtlager ein. Wie er den Wald kennengelernt und nach allem, was er bereits darüber gehört hatte, hielt Barlok es nicht einmal mehr für ausgeschlossen, dass sich die Wurzeln während der Nacht wie mächtige Arme bewegen, sie umschlingen und sie zerquetschen oder erdrosseln würden. In dieser Umgebung erschien ihm nichts unmöglich.
    Er sagte sich, dass diese Gedanken unsinnig waren, aber nachdem er sich hingelegt hatte, lauschte er dennoch auf jedes Geräusch. Es gab eine Menge ungewohnter Laute, die ihm während des Tages kaum aufgefallen waren, aber jetzt, da er stilllag, nahm er sie umso deutlicher wahr. Das Wispern des Windes in den Baumwipfeln, Zweige, die knarrend hin und her schwangen, gelegentlich der Ruf eines Nachtvogels …
    Noch während er lauschte, schlief er schließlich ein, und als er wieder erwachte, schien bereits schwaches Tageslicht durch das Blätterdach. Gähnend setzte er sich auf. Der Rücken tat ihm weh; offenbar hatte er sich im Schlaf zur Seite gedreht und unmittelbar auf einer Wurzel gelegen. Vielleicht war sie vorher auch gar nicht da gewesen, sondern hatte sich erst im Laufe der Nacht unter ihn geschoben, daran wollte er gar nicht denken.
    Thalinuel war bereits wach und saß zwei Schritte von ihm entfernt auf dem dichten Wurzelwerk. Mit Blättern reinigte sie ihre Stiefel vom gröbsten Dreck.
    »Endlich wach?«
    Barlok gähnte herzhaft und rieb sich den Rücken. »Wach und vor allem noch am Leben, was mir in diesem Wald gestern Abend noch nicht ganz selbstverständlich erschien. Aber um Wache zu halten war ich viel zu müde.«
    »Sei unbesorgt. Der Wald ist uns gegenüber wachsam, aber nicht feindselig. Solange wir nicht Hand an die Bäume legen, werden sie uns nichts tun. Wahrscheinlich sind wir hier sogar sicherer als irgendwo auf freiem Feld.«
    »Trotzdem möchte ich nicht länger als unbedingt nötig hierbleiben. Das ist einfach keine Umgebung für einen Zwerg. Ich hoffe, wir finden dein Volk heute endlich. Was machen eigentlich unsere Vorräte?«
    Thalinuel öffnete ein in wasserfestes Tuch eingeschlagenes Bündel neben sich und warf einen Blick hinein. Von Urlak und seiner Gauklersippe hatten sie ein paar Nahrungsmittel mit auf den Weg bekommen, doch die Nocturnen hatten selbst nicht sonderlich viel besessen, und es war nicht abzusehen gewesen, dass die Suche nach den Elben längere Zeit in Anspruch nehmen würde.
    »Nur noch ein bisschen trockenes Brot und etwas Pökelfleisch. Für heute wird es noch reichen, aber länger nicht mehr. Hier, nimm etwas Brot.«
    »Ich habe keinen Hunger«, brummte Barlok, obwohl ihm der Magen knurrte. »Wenn wir nur noch so

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