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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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wenig haben, sollten wir es uns besser einteilen.«
    »Falls wir heute nicht auf mein Volk stoßen und ihm berichten, was wir wissen, ist wahrscheinlich sowieso alles zu spät. Also nimm schon.« Sie griff in das Bündel, brach ein Stück Brot ab und reichte es ihm hinüber. »Wir sind nicht mehr allein«, flüsterte sie ihm zu, als er sich ebenfalls vorbeugte und es annahm. Laut fügte sie hinzu: »Da vorn ist ein Bach, falls du etwas trinken und dich vielleicht sogar waschen willst.«
    »Waschen, pah«, schnaubte Barlok. Thalinuel wusste genau, dass Zwerge sich nicht wuschen; darüber hinaus hatte ihn das unfreiwillige Bad im Fluss mit mehr Wasser in Berührung gebracht, als er sich für sein ganzes Leben gewünscht hatte.
    Dennoch stand er auf und ging in die Richtung, in die sie gedeutet hatte, obwohl er nicht begriff, warum sie wollte, dass sie sich trennten, wenn sie beobachtet wurden. Aber er vertraute darauf, dass sie wusste, was sie tat.
    Barloks Sinne waren zum Zerreißen gespannt, aber er bemerkte keinerlei Anzeichen, das darauf hindeutete, dass sich tatsächlich einer oder mehrere Fremde in der Nähe befanden. Mühsam widerstand er dem Drang, sich allzu auffällig umzusehen.
    Nach etwa zwei Dutzend Schritten stieß er auf den Bach, von dem Thalinuel gesprochen hatte, kaum mehr als ein handbreites Rinnsal, das sich sprudelnd über Wurzeln und Steine ergoss. An seinem Ufer kniete er nieder, schöpfte Wasser und begann durstig zu trinken.
    Obwohl er auch weiterhin angespannt auf jedes Geräusch lauschte, wurde er völlig überrascht, als er plötzlich etwas Kaltes, Scharfes im Nacken spürte. Wer immer sich ihm genähert hatte, verstand es, sich trotz des überall herumliegenden trockenen Laubs völlig lautlos zu bewegen.
    Augenblicklich erstarrte er.
    »Was haben wir denn hier für ein seltsames Geschöpf?«, ertönte eine barsche, aber dennoch melodisch klingende weibliche Stimme. »Klein, plump und haarig, dazu so hässlich, wie man es selbst bei den Horden der Finsternis selten findet.«
    Heißer Zorn schoss in Barlok hoch. Das musste er sich von niemandem gefallen lassen! Kein Zwerg ließ sich ungestraft beleidigen, und er schon gar nicht. Er war Kriegsmeister des mächtigen Zwergenvolkes von Elan-Dhor, und …
    Nein , verbesserte er sich in Gedanken gleich darauf selbst.Er war Kriegsmeister einer Mine, die es erst in Jahrtausenden geben würde, und Angehöriger eines Volkes, das in dieser Zeit noch in Barbarei lebte und kaum jemandem bekannt war. Die Erinnerung daran ernüchterte ihn schlagartig. Er biss die Zähne zusammen und sagte nichts, so schwer es ihm angesichts der Beleidigungen auch fiel.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen?«, fuhr die Unbekannte fort. Der Druck der Klinge an seinem Nacken verstärkte sich ein wenig, und Barlok konnte spüren, wie ihm ein Blutstropfen über die Haut rann. »Na, dann wollen wir dich mal genauer ansehen. Steh ganz langsam auf und versuch nicht, nach deinen Waffen zu greifen!«
    Vorsichtig kam er dem Befehl nach und blickte sich um. Wie er nicht anders erwartet hatte, handelte es sich bei den Unbekannten um Elben. Über die rechte Wange der Frau, die ihr Schwert auf ihn richtete, zog sich eine nur als hauchdünne Linie sichtbare Narbe bis über die Oberlippe, was ihrem Mund ein schiefes Aussehen verlieh, außerdem trug sie die Spuren einiger leichter, noch nicht völlig verheilter Brandverletzungen im Gesicht und auf den Armen. Anders als bei den meisten Angehörigen ihres Volkes war ihr blondes Haar so kurz geschnitten, dass es ihr nicht einmal bis auf die Schultern reichte. Wahrscheinlich war es dem gleichen Feuer zum Opfer gefallen, das ihr auch die Brandwunden zugefügt hatte.
    Drei männliche Elben standen einige Schritte entfernt. Alle hielten gespannte Bogen in den Händen, deren Pfeile auf Barlok gerichtet waren.
    »Und nun heraus mit der Sprache«, herrschte die Elbin ihn an. »Ich weiß, dass du reden kannst, also stell dich nicht stumm. Ich kenne die Diener der Schattenmahre, aber eine haarige Kreatur wie dich habe ich noch nie gesehen. Wer bist du, und woher kommst du? Was treibst du zusammen mit einer Elbin hier in Elem-Laan? Hast du sie in irgendeiner Form beeinflusst?«
    »Oh ja, natürlich, ich habe sie mit meinem Aussehen betört«, stieß Barlok hervor. Weder die Elbin noch einer ihrer Begleiter verzogen auch nur das Gesicht. Jeglicher Humor schien ihnen im Krieg abhandengekommen zu sein. »Aber wenn du mich schon hässlich nennst – die

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