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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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belegt, der von den Elben noch verstärkt worden war.
    Welch eine bittere Ironie, dass ausgerechnet diese Elben den Menschen nun zur Seite standen und es einzureißen versuchten!
    Teilweise handelte es sich sogar um dieselben Personen, die vor einigen Jahren erst geholfen hatten, es zu verstärken, wie die Elbenherrin Illurien, die eigenhändig elbische Runen in das Tor gebrannt hatte, und die nun mit aller Kraft versuchte, ihren eigenen magischen Schutzzauber zunichte- zumachen.
    Und warum das alles?
    Warlon wusste es nicht einmal.
    Zunächst hatte es so ausgesehen, als würden die Armeen Lartronias und Radons gegeneinander in den Krieg ziehen, nachdem König Lorian seine Truppen über die Grenze geschickt hatte, um Barbaren zu verfolgen, die einen blutigen Überfall auf ein radonisches Dorf verübt hatten. Rund neuntausend Zwergenkrieger aus Zarkhadul und Elan-Dhor waren sogar ausgerückt, um den lartronischen König Kalmar, einen vermeintlich guten Freund ihres Volkes, zu unterstützen.
    Sie waren in eine Falle geraten und fehlten nun bitter bei der Verteidigung der Minen, denn unverhofft hatten die Menschen ihren Zwist beigelegt und sich verbündet, um gemeinsam gegen die Zwerge zu ziehen. Angeblich waren bei einem toten Barbar in dem gebrandschatzten Dor f W affen gefunden worden, die aus Zarkhadul stammten. Nun erhoben die Menschen Anklage, die wilden Stämme würden von Zarkhadul mit Waffen beliefert, die damit Menschen abschlachteten, und dafür wollten sie die Zwerge zur Rechenschaft ziehen. Seither griff die radonische Armee unter dem Kommando von General Tajir Zarkhadul an, während Elan-Dhor von lartronischen Truppen belagert wurde.
    An den erhobenen Vorwürfen war kein wahres Wort, wie Warlon nur zu genau wusste. Zwar trieb sein Volk Handel mit den Barbaren, doch Waffen waren auf ausdrücklichen Befehl des Hohen Rates davon strikt ausgenommen. Das hatten sie auch den Menschen gegenüber stets beteuert, doch nach dem Fund der Zwergenwaffen bei dem toten Barbar glaubte man ihnen das nicht mehr.
    Warlon wusste nicht, wie der Wilde an die Ausrüstung gelangt war; höchstwahrscheinlich hatte er sie einem menschlichen Soldaten geraubt, oder ein menschlicher Verräter hatte heimlich verbotenen Handel damit getrieben. Zwerge waren daran auf jeden Fall nicht beteiligt.
    Aber was nutzte es, wenn er es wusste, jedoch nicht beweisen konnte?
    Das Erscheinen einer mehr als tausendköpfigen Elbenarmee, angeführt von der Herrin Illurien, hatte die Hoffnung aufkommen lassen, die Elben würden die Belagerung beenden, die Menschen notfalls unter Androhung von Gewalt vertreiben. Immerhin hatten ihre Völker die alten Vorurteile überwunden und waren seit dem gemeinsamen Kampf gegen die Thir-Ailith nicht nur verbündet, sondern sogar befreundet. Gerade Illurien hatte diese Freundschaft stets gefördert.
    Doch statt die Menschen in ihre Grenzen zu weisen, hatten die Elben sich ihnen angeschlossen und sogar noch bizarrere Vorwürfe erhoben. So beschuldigten sie die Zwerge, die Barbaren vorsätzlich aufgehetzt zu haben, um Lartronia und Radon in einen Krieg gegeneinander zu treiben, dessen größter Nutznießer die beiden Zwergenminen wären.
    Schon die Vorstellung war so abwegig und absurd, dass Warlon am liebsten darüber gelacht hätte, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre. Für die Elben und Menschen hingegen waren die Vorwürfe so real, dass sie bereit waren, die Zwerge deshalb mit Krieg zu überziehen.
    Vertrauen durfte man den Oberflächenvölkern offenbar nicht, selbst wenn diese noch so oft ihre Freundschaft beteuerten. Diese Lektion zumindest hatte Warlon nun gelernt. Es schien, als hätten sie allesamt den Verstand verloren.
    Vielleicht glaubten sie aber auch selbst gar nicht an ihre verrückten Anschuldigungen, und es ging ihnen in Wahrheit nur um die in den letzten Jahren erheblich angewachsenen Reichtümer der Minen, die sie sich unter solchen Vorwänden anzueignen planten. Welche Motive auch immer sie haben mochten, für die Zwerge stellten sie eine tödliche Gefahr dar. Ihre gesamte Existenz war bedroht.
    Nach ihrer Ankunft hatten die Elben ein Ultimatum gestellt und ihnen nur wenige Stunden Zeit gelassen, bedingungslos zu kapitulieren, was von Warlon und den anderen Mitgliedern des Hohen Rates freilich nicht einen Moment lang ernsthaft erwogen worden war. Seither griffen die Elben unter Illuriens Führung Tag für Tag an, seit mittlerweile fast einer Woche. Sie wussten, dass das Baran-Tahal mit

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