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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Waffengewalt nicht zu zerstören war, und setzten deshalb ihre geistigen Kräfte ein, um es niederzureißen.
    Unvorstellbare magische Energien hämmerten von außen auf das Tor ein und brachten den Stahl zum Glühen. Bislang jedoch hielt es dem Ansturm stand. Ausgerechnet die von den Elben selbst angebrachten Runen und Banner hatten maßgeblich dazu beigetragen, das Tor vor der Zerstörung zu bewahren. Zudem taten die Priesterinnen alles, um den Angriff abzuwehren.
    Aber mit jedem Tag ließ dieser Schutz weiter nach …
    Warlon warf einen Blick zu den Priesterinnen hinüber. Nicht weit von ihm entfernt hatten sie zwei Kreise gebildet und bemühten sich, einen möglichst großen Teil der elbischen Magie abzuwehren. Auch Ailin befand sich bei ihnen, die nicht nur seine Frau, sondern als Hohepriesterin Li’thils auch die Vorsteherin des Ordens war. Als sie seinen Blick bemerkte, löste sie sich aus dem Kreis. Eine andere Priesterin nahm sofort ihren Platz ein, während Ailin zu ihm herüberkam. Die Anstrengung stand ihr deutlich im Gesicht geschrieben, sie wirkte müde und erschöpft.
    »Unsere Kräfte schwinden, während die der Elben anscheinend noch immer so stark sind wie am Anfang«, sagte sie mit matter Stimme. »Auch die Wirkung der elbischen Schutzzauber beginnt allmählich nachzulassen.«
    »Du musst dich dringend etwas ausruhen, sonst schläfst du noch im Stehen ein. Zu Tode erschöpft bist du für niemanden von Nutzen.«
    »Werde ich. Ich werde meditieren, um schneller wieder zu Kräften zu kommen.«
    Warlon zögerte einen Moment und strich sich über seinen langen rötlichen Bart, als müsste auch er erst Kraft sammeln, ehe er die Frage stellte, von der ihr aller Schicksal abhing.
    »Werdet ihr das Baran-Tahal halten können?«
    »Wenn kein Wunder geschieht – nein«, gab Ailin unumwunden zu. »Die Frage ist nicht ob, sondern nur noch wann es fällt, wenn die Angriffe nicht bald aufhören. Ich verstehe das einfach nicht.«
    Damit bestätigte sie Warlons schlimmste Befürchtungen.
    »Ich verstehe das alles auch nicht, aber was speziell meinst du?«
    »Ich spreche von dem, was die Elben tun. Sie wenden finstere, zerstörerische Magie an.«
    »Das steht wohl außer Frage, schließlich wollen sie das Tor zerstören. Da würde ihnen ein Zauber, der Blümchen schneller wachsen lässt, wohl kaum etwas nutzen. Was verstehst du daran nicht?«
    Ailin rang sich ein knappes, humorloses Lächeln ab.
    »Man merkt, du weißt nichts über Magie. Es gibt gute Magie, die etwas entstehen lässt oder fördert, neutrale und eben auch zerstörerische. Diese wird von den Elben so gut wie nie angewandt, außer in absoluten Notfällen. Ich habe mich mit Illuriens Tochter Gelinian einmal lange darüber unterhalten. Sie sagte, zerstörerische Magie würde stets auf diejenigen zurückschlagen, die sie wirken, würde ihre Seelen vergiften und bei häufigem Gebrauch mit Finsternis erfüllen. Deshalb schrecken Elben grundsätzlich davor zurück. Sie fürchten sie, und ihr Einsatz ist so ziemlich das Schlimmste, was sie sich vorstellen können.«
    »Das klingt in der Tat seltsam«, musste Warlon zugeben. »Selbst wenn wir Waffen an die Barbaren verkaufen würden, wie sie es uns vorwerfen, könnte es nicht so lebensbedrohlich wichtig für sie sein, Zarkhadul zu erstürmen, dass sie keine andere Möglichkeit sehen, als diese Kräfte anzuwenden, vor denen sie sich so fürchten. Gerade Illurien wird von ihrem Volk verehrt, weil sie so rein und weise ist.«
    »Wie ich sehe, habt ihr es immer noch nicht verstanden«, mischte sich Malcorion ein, der sich ihnen unbemerkt genähert hatte. Seit er sie während der Bedrohung durch die Thir-Ailith zum goldenen Tal der Elben geführt hatte, waren gerade Warlon und Ailin mit dem Waldläufer befreundet. Er war es auch, der sie vor dem Bündnis der Menschen gewarnt hatte, und vor allem war er ein guter Kenner der Elben. Allein schon deshalb legte Warlon viel Wert auf alles, was er in dieser Angelegenheit sagte.
    »Was sollen wir nicht verstanden haben?«, hakte er nach.
    »Die Art der Bedrohung. Alles, was Ailin gesagt hat, ist richtig. Die Elben fürchten sich zutiefst vor der Anwendung von finsterer Magie. Sie würden sie niemals einsetzen, wenn es ihnen nur darum ginge, euch für ein bisschen heimlichen Waffenhandel zu bestrafen. Wie Illurien euch in ihrem Ultimatum mitgeteilt hat, wirft man euch vor, ihr würdet zu eurer eigenen Bereicherung versuchen, Lartronia und Radon in einen blutigen Krieg zu

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