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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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stürzen, indem ihr die Barbaren unterstützt, die ständig die Grenze verletzen. Würden die beiden Reiche in einem Krieg ausbluten, wärt ihr die einzige bedeutende Macht in weitem Umfeld.«
    »Aber das ist doch noch absurder als alles andere!«, ereiferte sich Warlon. »Für mich sind das alles nichts weiter als an den Bärten herbeigezerrte Vorwände, um unsere Minen zu plündern.«
    Malcorion schüttelte den Kopf. »Ich sage ja, ihr versteht nicht, weil ihr zu sehr von euch auf andere schließt. Ginge es nur um die Menschen, wäre dies vorstellbar. Viele schauen neidisch auf den Reichtum der Zwerge. Aber Elben legen keinerlei Wert auf solche Besitztümer. Sie würden niemals Krieg darum führen, und sie würden auch die Menschen niemals in so einem Krieg aus Gier unterstützen. Und ganz besonders würden sie dafür absolut niemals das Heil ihrer unbefleckten Seelen riskieren. Wie wir mittlerweile wissen, hat die wiederholte Anwendung dieser zerstörerischen Magie einstmals in großem Maße dazu beigetragen, die aufrührerischen Thir-Ailith in Dunkelelben zu verwandeln. Glaubt ihr, Illurien würde auch nur das kleinste Risiko eingehen, dass es ihr und ihren Begleitern ebenso ergeht, nur um euch etwas Gold und Edelsteine abzunehmen, die für sie nicht mehr als hübscher Tand sind?«
    »Das ist mir zu hoch. Mir dreht sich ohnehin schon alles im Kopf«, sagte Ailin. »Ich muss mich jetzt unbedingt erst einmal ausruhen.«
    Sie nickte ihnen zu und entfernte sich mit raschen Schritten.
    »Aber um was geht es dann? Sie können doch nicht selbst an ihre aberwitzigen Vorwürfe glauben«, sagte Warlon.
    »Wenn wir das wüssten, wären wir einen wichtigen Schritt weiter. Hier sind Mächte am Werk, von denen wir noch nichts ahnen, und ich habe immer mehr das Gefühl, dass wir alle zu ihrem Spielball geworden sind.«
    »Du meinst diesen Kyrill-Priester, von dem du erzählt hast? Der neue Berater von König Kalmar, der ihn gegen uns aufgehetzt hat?«
    »Nein.« Malcorion schüttelte entschieden den Kopf. »Er hat sich vielleicht Kalmars Vertrauen erschlichen, aber bei Illurien würde ihm so etwas nicht gelingen. Ich glaube eher, dass auch der Priester nur ein Werkzeug ist. Die Mächte, von denen ich spreche, gehen weit über alles hinaus, was in der Hand eines einzelnen Priesters liegt, und sie müssen über ungeheure Fähigkeiten verfügen. Aber ich kann nicht einmal erahnen, welche finsteren Absichten sie mit ihrem Tun verfolgen.«
    Obwohl Warlon nicht an der Aufrichtigkeit des Waldläufers zweifelte, fiel es ihm schwer zu glauben, was dieser sagte. Eine gewaltige Verschwörung einer unbekannten Macht, das klang reichlich weit hergeholt. Anderseits war es aber auch nicht viel verrückter als sämtliche anderen Erklärungsversuche.
    »Ich verstehe von Magie nicht viel mehr als du«, fuhr Malcorion nach einer kurzen Pause fort. »Aber ich kenne die Macht der Elben, und auch ohne Ailins Worte hatte ich schon vorher wenig Zweifel, dass sich das Baran-Tahal auf Dauer nicht halten lässt, wenn sie ihre Angriffe wie bisher fortsetzen. Ihr solltet allmählich Vorkehrungen für diesen Fall treffen.«
    Warlon blickte sich um und entdeckte ein Stück entfernt die beiden Ratsmitglieder, die er gesucht hatte, Kriegsmeister Sokan und Schürfmeister Mirkol. Sie standen neben einigen seltsamen Gerüsten, die von Angehörigen der Arbeiterkaste errichtet wurden, und beaufsichtigten den Fortgang der Arbeiten. Er winkte sie zu sich heran.
    »Was machen die Vorbereitungen für die Evakuierung?«, erkundigte er sich.
    »Die Wege hinab in die unterirdischen Stollen bilden ein Nadelöhr«, berichtete Sokan. »Um Gedränge und Staus möglichst zu vermeiden, wurden in einer ersten Phase zunächst nur alle Alten und Mütter mit Kindern aufgefordert, Zarkhadul zu verlassen. Viele haben sich bereits auf den Weg nach Elan-Dhor gemacht. Wer zu krank oder zu schwach dafür ist, wird mit Fuhrwerken gekarrt. Sobald alle aufgebrochen sind, werden ihnen die Übrigen bis auf die Krieger und die Priesterinnen folgen.«
    »Erstaunlich, wie schnell aus dem jungen, hitzköpfigen Krieger, den ich vor Jahren kennenlernte, ein Regent geworden ist, der die Geschicke seines ganzen Volkes lenkt«, sagte Malcorion lächelnd. »Es war wohl unnötig, dich daran zu erinnern, dass Vorkehrungen für den Fall getroffen werden müssen, dass das Baran-Tahal fällt.«
    »Ich bin kein Regent, sondern nur eines von sechs Ratsmitgliedern«, protestierte Warlon heftig. »Regentin ist

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