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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Geister der Vergangenheit haben mich eingeholt.“
    Vorsichtig nimmt Mama mich an die Hand und führt mich in die Küche. Dirigiert mich zu den Stühlen und drückt mich sanft nieder.
    „Lucas, hast du schon einmal daran gedacht, zu einem Psychologen zu gehen?“, fragt sie mit leiser Stimme.
    Mit großen Augen sehe ich sie ungläubig an. „Ich bin doch nicht verrückt!“
    „Ach Schatz, das hat doch damit nichts zu tun. Aber das, was du erlebt hast, verarbeitet man nicht so schnell und vor allen Dingen nicht alleine. Ich wäre wirklich beruhigter, wenn ich wüsste, dass du wenigstens zu einer Selbsthilfegruppe gehen würdest. Dagmar hat mir erzählt, dass es solch eine Gruppe sogar in eurem Städtchen gibt. Reden bewirkt manchmal Wunder!“
    Grübelnd sitze ich auf dem Stuhl und lasse meinen Blick durch die Küche schweifen. Fast alles haben sie schon ausgeräumt. Überall stehen Kartons und Kisten. Vielleicht hat sie ja recht. So wie sie hier die Wohnung ausmisten, so sollte ich meinen Kopf ausmisten und alles, was passiert ist, hinter mir lassen.
    „Okay, Mama. Ich werde zu dieser Gruppe gehen. Vielleicht ist es ganz gut so. Wieder einen klaren Kopf kriegen und für andere Sachen Platz machen.“
    „Ich bin so froh, dass du das so siehst, Lucas. Ich hatte schon Angst, dass du dich hier in deinem Schneckenhaus vergraben würdest. Aber recht hast du. Und vielleicht findet ja auch mal ein netter junger Mann Platz in deinem Herzen“, zwinkert sie mir zu.
    Seufzend schüttele ich den Kopf. „Das glaube ich nicht. Der Platz wird für immer vergeben sein. Aber darüber möchte ich nicht mehr reden. Sehen wir das Kapitel Benny als erledigt an.“
    „Benny? Wer ist denn Benny?“, fragt Mama und wir beide fangen an zu lachen.

    Ein paar Stunden später ist es dann soweit. Gemeinsam nehmen wir Abschied von der Wohnung, die uns so lange ein Zuhause war. In der wir Spaß hatten, aber auch schlimmes Leid erfahren mussten. Es ist ganz gut, dass wir jetzt den Schlüssel abziehen und einfach in den Briefkasten schmeißen können.
    Und dann kommt der nächste Abschied. Unter Tränen liegen wir uns in den Armen, drücken uns ganz fest. Bis Sven schließlich ein Machtwort spricht.
    „Ihr tut ja gerade so, als wenn wir uns nie wieder sehen würden. Passt mal auf, in ein paar Wochen hat Lucas seinen Führerschein und dann wird er jedes Wochenende bei uns aufschlagen. Da werden wir froh sein, wenn wir mal einige Stunden für uns haben“, lacht er.
    „Ha, ha. Ganz bestimmt nicht. Auch wenn ich dann mobil bin – ich habe mein Leben hier“, sage ich.
    „War doch auch nur ein Spaß. Du weißt, dass du jederzeit bei uns willkommen bist. Aber nun, meine beiden Grazien, steigt bitte in den Wagen und dann wollen wir los. Alles Gute, Lucas, und lass dich nicht unterkriegen. Melde dich, wenn dir irgendetwas fehlt oder du mit dem Geld nicht auskommst, verstanden?“
    „Mach ich. Danke, Sven. Pass mir gut auf meine beiden Lieblingsmädel auf. Fahrt vorsichtig und wenn ihr zu Hause seid, dann ruft bitte an. Nicht, dass ich mir unnötig Sorgen machen muss.“
    Nach einigen letzten Küsschen, Ermahnungen, Wünschen und so weiter, steh ich alleine am Straßenrand und winke dem Wagen hinterher, bis er um die Ecke verschwunden ist. So schwinge ich mich wieder auf mein Rad und fahre in meine Wohnung.

    Ende August betrete ich das erste Mal die Räume der Selbsthilfegruppe. Ich bin ziemlich überrascht, dass es so viele junge Menschen gibt, denen ähnliches wie mir passiert ist. Dreizehn junge Frauen und mit mir acht junge Männer sitzen dort in einem Kreis und einige unterhalten sich leise. Ich nehme auf dem letzten freien Stuhl Platz. Neben einem schmächtigen Knaben, der unentwegt an seinen Fingernägeln kaut, und einem Mädchen, das ich auf vielleicht zwanzig schätze. Sie betrachtet desinteressiert ihre langen, schwarzen Fingernägel und lässt ihren Blick über die Runde schweifen. Bei mir bleibt sie hängen. Mit zusammen gekniffenen Augen begutachtet sie mich. Dann hellt sich ihr Gesicht auf einmal auf. Langsam beugt sie sich zu mir rüber.
    „Dich kenn ich“, meint sie leise, „du hast doch mal Fußball gespielt. Und du bist der aus der Zeitung. Der mit dem Vater, der sich aufgehängt hat.“
    Ich nicke zur Bestätigung. Bevor ich ihr allerdings antworten kann, beginnt die Stunde. Der Therapeut, der die Gruppe leitet, ein Typ Albert Einstein, stellt sich den Neuen vor. Und dann geht es los.
    „So, wer von euch will denn heute

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