Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
sollte es nach deiner Nase gehen. Immer wieder hast du ihn erpresst und sein Leben bestimmt. Ihn unter Druck gesetzt. Und als du dann erfahren hast, dass er mehr auf Männer steht, hast du ihm das Leben zur Hölle gemacht. Du hast nur einmal in deinem Leben etwas richtig gemacht. Du hast uns diesen bezaubernden jungen Mann geschenkt. Und wir werden sicher nicht zulassen, dass du ihn genauso behandelst wie Bernd. Ich hoffe mal für dich, dass du mich verstanden hast!“, zischt er sie an.
Mutter ist sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Wortlos nickt sie.
„Ich wünsch euch noch einen schönen Abend“, meint sie leise, dreht sich um und geht mit gesenktem Kopf Richtung Ausgang. Irgendwie tut sie mir leid und ich will hinter ihr her. Doch Opa hält mich auf.
„Bleib, Benny. Wenn du jetzt hinter ihn her gehst, dann hat sie gewonnen. Sie ist ein berechnendes Miststück, das weißt du genau. Und jetzt versucht sie es auf die Mitleidstour. Sie wartet nur darauf, dass du ihr folgst. Bitte, tu ihr nicht diesen Gefallen. Feiere mit uns und genieß diesen Abend. Geh tanzen, amüsier dich“, meint Opa lächelnd und zwinkert in Richtung Lucas.
Leicht genervt verdrehe ich die Augen. Schnappe mir dann allerdings die Hand meines besten Freundes und ziehe ihn hinter mir her auf die ziemlich volle Tanzfläche. Dort spielen sie grade die neusten Partykracher, sodass wir, ohne aufzufallen, wild durch die Gegend hopsen. Es dauert aber nicht lange und die Musik wird wieder ruhiger. Unschlüssig stehen wir auf dem Parkett. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Die Tanzfläche verlassen? Oder weitertanzen? Zu Glück nimmt Lucas mir die Entscheidung ab, indem er mich einfach in seine Arme zieht.
„Na, Babe. Lust, mit deinem besten Freund zu Kuschelrock abzuschwofen?“, fragt er und zwinkert mir frech zu. Grinsend lege ich meine Hände auf seine Hüften und ziehe ihn enger an mich. „Aber immer doch, Süßer!“
„Keine Angst, dass wir schief angeguckt werden?“
„Nein, nicht wirklich. Für mich ist die Zeit hier vorbei. Ich habe mein Abi mit Sternchen in der Tasche und ganz ehrlich? Die meisten hier gehen mir eh am Arsch vorbei. Die, die mir wichtig sind, akzeptieren mich so, wie ich bin. Um dich mache ich mir eher Sorgen. Du hast hier noch ein paar Jahre vor dir. Machst du dir denn keine Gedanken, dass du als Schwulenfreund schief angesehen wirst?“
„Keine Angst, ich kann mir da schon helfen. Ist ja nicht so, als wäre ich auf den Mund gefallen. Und wenn alle Stricke reißen sollten“, grinsend spannt er seinen Oberarm an und lässt seine Muskeln spielen. Was unter dem dunkelblauen Hemd äußerst anziehend wirkt. Ich kann meinen Blick kaum von seinem Arm wenden. Kichernd stupst er mich an und flüstert mir leise ins Ohr, „du fängst gleich an zu sabbern, Benny!“
Erschrocken hebe ich meinen Blick und sehe direkt in seine strahlenden Augen. Mit roten Wangen wünsche ich mir in diesem Moment eigentlich nur eins. Ihn zu küssen! Stattdessen krächze ich mit rauer Stimme.
„Du spinnst doch. Und wenn, wäre es deine Schuld!“
„Ich bin also Schuld, wenn du mich - wie soll ich sagen - wenn du mich heiß findest? Ich bemühe mich doch schon, so unauffällig wie möglich zu sein“, seufzt Lucas und streicht mir behutsam über den Rücken.
„Hm …, das gelingt dir nicht wirklich. Ich denke, ich würde dich selbst dann noch sexy und begehrenswert finden, wenn du unrasiert, mit speckigen Haaren und in einem eklig, siffigen Jogginganzug vor mir stehen würdest. Aber mach dir mal keine Gedanken. Ich krieg das schon in den Griff. Und nun, mein heißer Feger, lass uns nicht länger darüber reden. Wir wollen Spaß haben und feiern“, sage ich und lege meinen Kopf auf seine Schulter. Genieße den Tanz und vor allen Dingen seine Nähe.
Es ist fast vier Uhr, als wir zusammen mit Oma und Opa, die die ganze Zeit mitgehalten haben, das Fest verlassen. Ausgelassen stehen wir vor der Halle und warten auf das Taxi, das uns nach Hause bringen soll.
„Er gehört zu mir, wie mein Name an der Tür“, stimme ich mein momentanes Lieblingslied an.
„Und ich weiß, er bleibt hier“, singt Lucas, in den schönsten Tönen, für mich weiter.
Oma und Opa schütten sich vor Lachen fast aus. „Ihr seid schon ein verrücktes Paar“, meint Oma.
„Ja, sind wir“, bestätigt ihr Lucas und drückt mir, so mir nichts, dir nichts, einen fetten Schmatzer auf die Lippen. Überrascht sehe ich ihn, aus meinen vom Alkohol
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